Ludwigshafen Kurioses aus dem Malergeschäft Farblos

Premierenstimmung in der Pfingstweide: Der Laienspielkreis Albertino hat am Samstagabend zum ersten Mal seine neu einstudierte Mundartkomödie „Zum Deifel mit denne Zwilling“ aufgeführt.

Rund 200 Zuschauer folgten dem Ruf der seit fast 30 Jahren aktiven Schauspielertruppe ins katholische Pfarrzentrum St. Albert und erlebten einen vergnüglichen Abend. In dem Dreiakter des hessischen Autors Wilfried Reinehr, das Albertino-Spielleiter Ulrich Achtermann ins Pfälzische übertragen und in Szene gesetzt hat, geht es um allerlei Verwechslungen und Missverständnisse im Malergeschäft Farblos. Dieses sucht dringend einen Gesellen, um einen Großauftrag termingerecht erfüllen zu können. Firmeninhaber Kurt möchte dabei nicht die Frauenquote erfüllen, obwohl Sohn Peter gern seine Freundin Gisela nach erfolgreicher Gesellenprüfung im elterlichen Betrieb unterbringen würde. Zudem sorgt Peters Zwillingsbruder Paul, Barbesitzer in Mannheims sündiger Meile, der quasi als verlorener Sohn wieder auftaucht, für allerlei Verwirrung. Ein rabiater, finanzkräftiger Kunde und ein Gerichtsvollzieher stiften zusätzliche Unruhe. Am Ende löst sich aber alles in Wohlgefallen auf. Kurz gesagt: Der Stoff, aus dem Komödien gemacht sind. Bis ein solches Stück Bühnenreife erlangt, bedarf es jedoch einiger Vorbereitung, erläuterte Regisseur Achtermann, der seit zehn Jahren für den Laienspielkreis verantwortlich zeichnet: „Wir führen daher nur ein Stück pro Jahr auf.“ Zunächst müsse die Vorlage ausgesucht, der Text ins Pfälzische übertragen und an regionale Gegebenheiten angepasst werden – wobei auch Ludwigshafener Prominenz, wie im aktuellen Stück Oberbürgermeisterin Eva Lohse, Frauenbeauftragte Julika Vatter und Ortsvorsteher Udo Scheuermann – Erwähnung finden. „Dann geht es an die Requirierung der Schauspieler“, erzählt Achtermann. Das Ensemble könne von Jahr zu Jahr wechseln. Andere sind allerdings seit vielen Jahren dabei. Einer von ihnen ist Michael Müller, der bereits seit eineinhalb Jahrzehnten zur Truppe gehört. Er spielt bei „Zum Deifel mit denne Zwilling“ das Brüderpaar Peter und Paul. Das sei sehr anspruchsvoll gewesen, sagt er und begründet es damit, dass er ständig zwischen Hochdeutsch und Pfälzer Mundart umschalten und rosa Fliege gegen gelbe Krawatte tauschen müsse. Den Aufwand von 40 Proben seit November bereue er nicht. Schließlich kämen die Erlöse der Aufführungen sozialen Zwecken beider christlicher Konfessionen in der Pfingstweide zugute. Und Lampenfieber? „Habe ich immer noch. Aber das treibt einen nur an, sein Bestes zu geben“, sagt Müller. Termin —Weitere Aufführungen sind heute Abend, am 6., 8. und 9. Mai im Pfarrzentrum St. Albert, jeweils 19.30 Uhr. — Zusätzlich am 4. Juli, 8. August und 26. September auf der Gastro-Bühne der Landesgartenschau in Landau. (gich)

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