Ludwigshafen Kein Lieblingsgegner

«BINGEN». Hassia Bingen liegt dem FC Arminia Ludwigshafen nicht. Ob zu Hause oder auswärts – keine der letzten zehn Begegnungen haben die Pfälzer gegen das Team vom Rhein-Nahe-Eck gewonnen (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

So deutlich wie am Samstag war es allerdings zuletzt vor elf Jahren. Damals verlor der FC zuhause 0:4, diesmal setzte es im Oberliga-Duell eine 1:5-Klatsche in Bingen. „Bitter, aber verdient, denn es war heute einfach kein gutes Spiel von uns“, bilanzierte Nico Pantano. „Einen Sieg brauchen wir noch, um sicher zu sein“, erklärt der 26-jährige FC-Kapitän, der zusammen mit Peter Prokop und Gianluca Mantel bester Akteur der Pfälzer war. In Bingen gelang das nicht, auch weil die Hassia in einer von der ersten Minute an äußerst intensiven und von vielen Zweikämpfen geprägten Partie zweier Mannschaften mit ähnlicher Spielanlage konsequenter war und den Dreier unbedingt wollte. Es war ein Spiel, in dem die Binger, die über die gesamte Spielzeit hinweg deutlich sicherer die Ordnung bewahrten, in den Schlussminuten ihr deutliches Chancenplus in Tore ummünzten, und in dem es sich rächte, dass die Arminia zu lange viel zu zögerlich agiert hatte. Lediglich in der Anfangsphase kam die Truppe von Hakan Atik zweimal zu Gelegenheiten. Yigzaw Tesfagaber (12.) und Pantano (15.) hätten die Arminia in Front bringen können, scheiterte aber an Hassia-Torwart Jens Maaß oder zielten knapp vorbei. Sonst dominierten die Hausherren, schafften sich mit zunehmender Spielzeit ein deutliches Übergewicht an Ballbesitz und in der Zweikampfbilanz und gingen verdient durch Deniz Darcan (19.) in Führung, weil die Abstimmung in der Arminia-Abwehr nicht stimmte. Nach Freistoß von Torwart Jens Maaß startete Darcan von der linken Seite durch, umspielte Kevin Urban rechts und schob aus spitzem Winkel ein. Weil die Hassia zu Beginn des zweiten Durchgangs wiederholt das fast sichere 2:0 verpasste (Darcan, 51., Philipp Schrimb 53., Vllaznim Dautaj 54., 64.) und erst in der 66. Minute traf, als Schrimb Urban nach feinem Dautaj-Rückpass umspielte und überlegt einlupfte, blieb die Arminia im Spiel und kam direkt zurück. Nach langer Ecke von Gianluca Mantel legte Peter Prokop Pantano auf, der das Leder mit feiner Einzelleistung gekonnt ins lange Eck (69.) schlenzte. Dennoch: „Danach hatten wir eigentlich keine Einschusschance mehr“, so der Polizist nüchtern, „und Bingen war einfach besser.“ Heißt: In der Schlussphase wurde es ganz bitter, denn alle drei Einwechselspieler der Hassia trafen. Erst Fabian Liesenfeld per Kopf (85.), dann Andreas Rudolf überlegt aus 14 Metern (87.) und schließlich Baris Yakut per Elfmeter (90.+3).

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