Ludwigshafen Heimpremiere mit Titel gekürt

LUDWIGSHAFEN. Die Premiere wurde zu einer Galavorstellung. Julia Walter aus Oggersheim wurde am Wochenende Deutsche Meisterin der Freizeit-Bowler-Vereinigung (FBV) im Felix-Bowling-Center. Die 25 Jahre alte Erzieherin hatte sich in einem nervenaufreibenden Finale mit sechs Pins Vorsprung durchgesetzt. Dritte wurde Vereinskameradin Gabriele Harlacher.

„Das war ein Nervenkrieg. Ich bin froh, dass es vorbei ist“, atmete Julia Walter auf. Erst der letzte Wurf brachte die Entscheidung. Bettina Hormann (Wetzlar) hatte sich mit Walter bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Duell geliefert. Die Hessin lag im Finale mit 611 Pins vor Walter, die in der Vorrunde und im Halbfinale mit 1220 und 594 Pins die Bestmarke setzte. „Mein Ziel war es ruhig und konzentriert zu bleiben und auf meine Stärken zu vertrauen“, meinte Walter. Ihr Glaube an sich selbst brachte Walter den Titel – und das bei ihrer Heimpremiere. „Es ist schön, wenn man die Bahn kennt, andererseits ist der Druck vor eigenem Publikum höher“, sagte die Erzieherin. Sie ging ein wenig gehandicapt in den Wettbewerb. Bei Gartenarbeiten hatte sie sich am linken Knie verletzt und pausierte in den vergangenen zwei Wochen. Seit 16 Jahren spielt Walter Bowling und stieß erst vor drei Jahren zum FBV-Ortsverband Ludwigshafen. Von Mittwoch bis Sonntag rollten auf den 18 Bahnen im Felix-Bowling-Center die Kugeln. Über 300 Bowling-Spieler waren zu den erstmals in Ludwigshafen ausgetragenen deutschen Meisterschaften der Freizeitbowler-Vereinigung in den Disziplinen Damen, Herren, Doppel und Mixed gekommen. 2017 und 2018 werden die Titelkämpfe ebenfalls in Ludwigshafen ausgespielt. „Wir haben hier eine der schönsten und qualitativ besten Bahnen, deshalb sind wir froh, dass wir jetzt für die nächsten Jahre Planungssicherheit haben“, sagte Bundesvorsitzender Jürgen Thier. Der Ludwigshafener, der im Februar den Vorsitz übernommen hat und zuvor sechs Jahre als Sportwart das Sagen hatte, gilt als Motor der Veranstaltung. 1979 hatte sich die FBV gegründet. Über 1400 Mitglieder hat die Vereinigung mit ihren Mitgliederverbänden Sachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Deutsche Bowling-Union (DBU) ist der Gegenspieler der FBV. Die DBU hat ebenfalls schon zahlreiche Meisterschaften in Ludwigshafen ausgerichtet. „Bei der DBU ist der Sport stärker reglementiert. Es gibt eine Kleiderordnung, der Leistungsgedanke steht viel mehr im Vordergrund“, erläutert Thier einige Unterschiede: „Wir sehen das aber keinesfalls als Konkurrenz.“ Julia Walter zählte noch bis vor drei Jahren zur DBU, hat sich aber aus beruflichen Gründen entschieden, Bowling keinesfalls als Hochleistungssport zu betreiben und wechselte zum FBV-Ortsverband Ludwigshafen. „Ich habe beim FBV keine festen Trainingszeiten, ich kann trainieren wie es meine Zeit erlaubt. Und ich habe hier einfach mehr Spaß“, sagt Walter. Ergebnisse Damen: 1. Julia Walter (Ludwigshafen) 2408 Pins, 2. Bettina Hormann (Wetzlar) 2402, 3. Gabriele Harlacher (Ludwigshafen) 2331, 8. Petra Lehrmann (Ludwigshafen) 1625, 9. Sonja Heid (Ludwigshafen) 1617 - Doppel-Damen: 1. Rathmann/Masak (Wetzlar) 4348 Pins, 2. Körber/Vollmer (Nürnberg) 4181, ... 7. Lehmann/Nuss (Ludwigshafen/Fellbach) 1971 - Herren: 1. Manfred Zabel (Mühlheim) 2763 Pins, 2. Marcus Weber (Karlsruhe) 2684, 3. Daniel Heck (Ludwigshafen) 2642, ... 8. Günter Sonntag (Ludwigshafen) 1273 - Doppel-Herren: 1. Ohndorf/Chrzon (Leipzig) 5255 Pins, 2. Marschhäuser/Limpius (Obrigheim) 4874, … 7. Walter/Heck (Ludwigshafen) 3484 - Mixed: 1. Dana Rösch/Marcel Chrzon (Leipzig) 4592 Pins, 2. Gerngross/Weingart (Unna) 4551, …7. Heid/Baumann (Lu) 4319, 8. Harlacher/Walter (Lu) 4305. (wij)