Ludwigshafen Heimat, Liebe und Schmerz

Bei ihrem Neujahrskonzert besingen Coro piccolo unter anderem den Frühling.
Bei ihrem Neujahrskonzert besingen Coro piccolo unter anderem den Frühling.

«Altrip.» „Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit, ein bisschen mehr Güte und weniger Neid“ – mit diesen und weiteren Wünschen für 2019 hat Coro piccolo am Samstag auf das Neujahrskonzert eingestimmt. Der Jugendchor der Altriper Rheinfinken begeisterte in der protestantischen Kirche in seinem Heimatort mit bekannten Volksliedern und einer Premiere. Das Konzert war eine von vielen Veranstaltungen zum Ortsjubiläum 1650 Jahre Altrip.

Chorleiterin Christiane Schmidt konnte stolz sein auf ihre Sängerinnen und ihren Sänger im Alter von zehn bis 21 Jahren. Mit ihrem Stimmen verzauberten sie das Publikum. Und das lauschte aufmerksam den oft bekannten und immer wieder gern gehörten Volksliedern. Vorsitzende Helga Schmidt führte in die Liedvorträge ein. Gesungen wurden unter anderem „Schläft ein Lied in allen Dingen“ nach dem Gedicht von Joseph von Eichendorff oder das volkstümliche Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ – ein Loblied auf die Heimat. Auch wenn uns der Winter noch fest im Griff hat, der Frühling war an diesem Abend ein bisschen näher: Gesina Adamer besang den „Vorfrühling“ und Josephine Mansky und Johanna Ammer trugen im Duett „Komm, lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“ vor. Die Lieder, die die Chorleiterin mit ihrem Chor ausgewählt hatte, drehten sich nicht nur um die Schönheit der Natur, sondern auch um ganz zentrale Gefühle der Menschen, an denen sich früher wie heute nichts geändert hat. So brauchen schon die ganz Kleinen Geborgenheit und Vertrauen, wie es Engelbert Humperdinck im Liedgebet „Abendsegen“ für Hänsel und Gretel geschrieben hat. Dass auch Erwachsene sich getröstet fühlen, wenn sie in den nächtlichen Himmel schauen, beschrieb schon Peter Cornelius in dem Gedicht „In Sternennacht“, das auch vertont wurde. Gesungen wurde es von Katharina Finger und Eliana Schmidt, die mit dem Lied beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ im Januar den ersten Platz belegten und sich für den Landeswettbewerb qualifizierten. Das neue Jahr, und was es uns bringen wird, zog sich wie ein roter Faden durch das stimmungsvolle Konzert. In den Liedern wurden unter anderem die Liebe, Trauer und Schmerz besungen. So beschreibt zum Beispiel die schottische Weise „Carrickfergus“ die wehmütigen Erinnerungen an die Liebste. Das Lied gab es auch als Zugabe. Ein weiterer Höhepunkt war die Uraufführung der Vertonung des Gedichts „Die Geister am Mummelsee“ von Eduard Mörike, es ist das Werk von Chorleiterin Christiane Schmidt. Das Publikum war begeistert. „Das Konzert war wunderbar, es hat uns sehr gut gefallen, die Musik spricht einen an und berührt“, sagten Erwin Schäfer und Edeltraud Busch-Schäfer. Sie fanden es vor allem bemerkenswert, dass Kinder heute noch deutsches Liedgut singen. Dass gerade diese Lieder bei den Kindern sehr gut ankommen, bestätigte Chorleiterin Christiane Schmidt. Anschließend gab es einen Empfang im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Dabei konnten die Gäste den Chor unterstützen, der das Chorfestival „World Peace Choral Festival“ in Wien besuchen möchte.

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