Ludwigshafen Hartnäckig dran an der OB

Günter Butz (88) und Sofie Jahn (5) sind die ältesten und jüngsten Sportabzeichenabsolventen. Hinten von links: die Sportabzeich
Günter Butz (88) und Sofie Jahn (5) sind die ältesten und jüngsten Sportabzeichenabsolventen. Hinten von links: die Sportabzeichen-Beauftragte Ulla Walther-Thiedig, Vehra-Vorsitzender Juergen Hundemer und OB Jutta Steinruck.

„Über 1000 Menschen in Ludwigshafen stellen sich jedes Jahr der sportlichen Herausforderung“, lobte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (55, SPD) den Einsatz. Bei der Abschlussveranstaltung fürs Deutsche Sportabzeichen 2017 erhielten gut 100 erfolgreiche Sportler ihre persönliche Fitnessmedaille.

Am Samstag trafen zwei Generationen aufeinander. Auf der einen Seite Menschen wie Günter Butz. Der 88-Jährige war nicht nur der älteste erfolgreiche Teilnehmer, sondern absolvierte die vielseitigen Prüfungen bereits zum 30. Mal. Ihm gegenüber stand beispielsweise Sofie Jahn, die mit ihren fünf Jahren als jüngste Teilnehmerin ihr erstes Sportabzeichen erhielt und vielleicht noch viele weitere folgen lässt. Sie und alle anderen dazwischen hatten das Jahr über – oder auch bei der „Last-Minute-Veranstaltung“ Ende Dezember – die geforderten Leistungen in einem der 13 Sportabzeichen-Treffs absolviert. Wie viele genau das im vergangenen Jahr waren, wusste weder die Sportabzeichen-Beauftragte Ulla Walther-Thiedig noch ihre „rechte Hand“, Juergen Hundemer, Vorsitzender der Ehrenamtsbörse Vehra, zu sagen. „Die genauen Zahlen kommen erst im April“, so Hundemer bei der mittlerweile 25. Abschlussveranstaltung für die erfolgreichen Absolventen. Als Richtzahl hatte er die Werte von 2016 mitgebracht: „In der Pfalz waren es 24.569 Sportabzeichen – davon 1307 in Ludwigshafen.“ Ein Großteil davon „Wiederholungstäter“, darunter Dietrich Terbrugge und Günter Steinhoff, die bereits ihr 45. Sportabzeichen erhielten und damit die häufigsten Wiederholungen vorweisen konnten. „Aber wir haben in diesem Jahr auch viele Premierengäste, die das Sportabzeichen zum ersten Mal gemacht haben“, verriet Walther-Thiedig, warum die 70 Plätze im Europa-Hotel am Samstagmorgen kaum für alle Gäste reichten. Unter den Erstabsolventen waren zahlreiche Kinder – mit 1016 Fitnessmedaillen in Ludwigshafen stellten sie nicht nur die Mehrheit, sondern verkörperten auch die Zukunft des Sportabzeichens. „Bei den Erwachsenen haben wir noch Nachholbedarf“, räumte Hundemer ein. OB Steinruck wird – wie ihre Vorgängerin – wohl nichts zur Erfolgsbilanz beitragen. „Ich wehre mich seit Jahren gegen die Einladungen zur Promigruppe“, sagte die Verwaltungschefin, „und nach der OB-Wahl habe ich noch weniger Zeit“, meinte die ehemalige Europaabgeordnete. Ganz aufgegeben haben Walther-Thiedig und Hundemer aber noch nicht: „Das hat Wolfgang van Vliet in seiner Zeit als Bürgermeister auch behauptet und dann konnten wir ihn doch begeistern. Wir werden es also weiter versuchen.“ Genau diese Hartnäckigkeit sei es, mit der vor allem Ulla Walther-Thiedig das Sportabzeichen in Ludwigshafen zur Erfolgsgeschichte gemacht habe. „Sie ist das Gesicht des Sportabzeichens in der Region“, so Steinruck. Die so Gelobte gab das Kompliment sofort weiter: „Ohne die Leiter an den 13 Treffs, die vielen ehrenamtlichen Helfer und die Prüfer, die von Mai bis Oktober ihre Zeit zur Verfügung stellen, wäre das alles nicht möglich.“ Und weil nach dem Sportabzeichen vor dem Sportabzeichen ist, luden Walther-Thiedig und Hundemer alle Gäste zur Auftaktveranstaltung für die neue Saison ein: „Am 2. Mai geht es in der Leichtathletikhalle wieder mit dem Training los.“ Ein Wink auch in Richtung Oberbürgermeisterin.

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