Ludwigshafen Gemüsequiz beim Joggen

Locker und lässig: Detlef Höhn (links) mit Saskia Helfenfinger-Jeck
Locker und lässig: Detlef Höhn (links) mit Saskia Helfenfinger-Jeck

«DANNSTADT-SCHAUERNHEIM.» Der Gemüsegarten Deutschlands – so wird die Vorderpfalz gerne genannt. Und auf den 6,25 Kilometern, die Detlef Höhn vom SV Schauernheim für den letztjährigen Lauf zum Ortsjubiläum „1250 Jahre Dannstadt-Schauernheim“ kreiert hatte, wird das augenscheinlich. Felder, nichts als Felder – soweit das Auge reicht. Und wer auf unserer Laufrunde noch die Muse und eine feine Nase hat, kann raten, was da so alles entlang der Laufstrecke wächst. Bundzwiebeln, Radieschen, Lauch oder Salat. Einiges gedeiht momentan noch unter Folie, doch die Traktoren, die uns immer wieder begegnen, zeugen davon, dass die Erntesaison bereits in vollem Gange ist. Höhn hatte seinerzeit einige Ansprüche an „seine“ Strecke. Sie sollte etwas mit der Jubiläumszahl 1250 zu tun haben und im Idealfall verkehrsarm oder gar -frei sein. Und so machte sich der rührige Höhn auf den Weg und fand sie, die perfekte Route: topfeben, attraktiv und schnell. Start- und Ziel ist beim Fußballplatz des SVS. Hier gibt es nicht nur einen Parkplatz, sondern auch eine Gaststätte, in die man nach getaner Arbeit einkehren und seine Speicher wieder auffüllen kann. Die Kicker des SVS wird man vermutlich eher selten auf der Höhn’schen Runde antreffen. „Fußballer laufen von Natur aus nicht so gerne. Nur, wenn es der Trainer sagt“, meint Höhn schmunzelnd, als wir uns neben dem grünen Rasen des SVS treffen. Der Jubiläumslauf im vergangenen Jahr sollte eigentlich eine einmalige Sache bleiben, allerdings kam er so gut an, dass so manche Stimme laut wurde, die Veranstaltung zu wiederholen. „Wir denken darüber nach, ausschließen möchte ich es nicht. Schauen wir mal“, sinniert Höhn, der früher selbst gerne seine Joggingrunden gedreht hat, inzwischen aber altersbedingt – wie er sagt – lieber die Wanderschuhe schnürt. Es ist recht frisch an diesem Montagmorgen, das Schilfgras entlang des Floßbaches wiegt sich im kühlen Wind, in der Ferne läuten die Kirchenglocken. Vom Gelände des SVS geht es zunächst in nordwestlicher Richtung vorbei an einigen Parzellen. Die Pferde auf einer Koppel auf der rechten Seite der Laufstrecke fressen friedlich ihr Frühstück und interessieren sich nicht ansatzweise für uns Jogger. Nach rund 400 Metern passieren wir die Brücke (die zweite, nicht die erste nehmen) über den Floßbach, danach biegen wir links ab und laufen weiter in nördliche Richtung. Der rund 16 Kilometer lange Floßbach, ein künstlich geschaffener rechter Nebenfluss der Isenach, der im 18. Jahrhundert angelegt wurde, begleitet uns nun auf der linken Seite für einige Kilometer. Links tauchen die ersten Häuser von Fußgönheim auf. „Grundsätzlich könnte man von hier aus über den Pfalzmarktweg weiter laufen bis an den Ortseingang von Maxdorf“, berichtet Höhn. Wir aber biegen rechts ab, laufen etwa 250 Meter geradeaus, sehen vor uns die A 61. Das monotone Geräusch der vorbeisausenden Autos wird uns die nächsten Kilometer begleiten. Wir biegen erneut rechts ab, sind nun auf dem Rückweg und laufen gen Süden – parallel zur Autobahn bis wir das Autobahnkreuz Mutterstadt erreichen. Hier biegen wir wieder rechts ab. Die A 65 wird uns auf den nächsten Metern begleiten, ehe ein kleiner Schlenker in nördliche Richtung folgt. Noch zweimal müssen wir links abbiegen und das Gelände des SV Schauernheim rückt ins Blickfeld. Parallel zum Bach Marlach geht es noch wenige Schritte, ehe wir den Ausgangspunkt erreichen.

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