Ludwigshafen „Friesenheim vergammelt“

Müll, der am Wegrand herumliegt, und wucherndes Unkraut – diese Dinge stören Otto Klein am Arno-Reinfrank-Weg in Friesenheim besonders. Es gebe niemanden, der sich kümmere, kritisiert er. Deswegen sei der Weg schon seit Jahren in einem inakzeptablen Zustand.

„Das ganze Ding sieht komplett verwildert aus“, beschreibt Otto Klein den Zustand des Fußgängerwegs, der zwischen Spatenstraße und Luitpoldstraße das evangelische Pfarrhaus mit der anliegenden Grundschule verbindet. Ihn stört, dass viele Menschen ihren Müll am Wegrand loswerden, anstatt ihn im Mülleimer zu entsorgen und deswegen leere Getränkebecher und Chipstüten neben den Abfallkörben herumliegen. Außerdem ist Klein genervt von dem Unkraut, das links und rechts des Wegs zu finden ist. „Man kann das doch nicht einfach so wuchern lassen“, beschwert sich der Pensionär über Brennnesseln und wild wachsende Büsche. „Es muss endlich was gemacht werden.“ Otto Klein lebt seit 43 Jahren in Friesenheim und engagiert sich in der Bürgerinitiative Sternstraße. Seiner Meinung nach wird sich zu wenig um Anliegen in den verschiedenen Ortsbezirken gekümmert. „Da ist kein Dampf und kein Druck dahinter“, beschreibt er empört die fehlende Unterstützung seitens der Stadt. Die offizielle Begründung, dass für Säuberungsarbeiten in Friesenheim kein Geld im Haushalt zur Verfügung stehe, hält der 82-Jährige schlicht für falsch. „Da fehlt der Wille“, schimpft er und bemängelt, dass es sonst immer für alles eine finanzielle Lösung gebe. Die Situation im Arno-Reinfrank-Weg sei schon jahrelang bedenklich, aber erst im letzten Vierteljahr sei es so schlimm geworden, wie es sich jetzt seiner Ansicht nach darstellt. „Der Stadtteil vergammelt in letzter Zeit immer mehr, das ist doch nicht mehr ansehnlich“, meckert Klein und fügt hinzu, dass der Unmut in ganz Friesenheim groß sei. Er sieht die Stadt in der Pflicht, wenn es darum geht, Vergehen wie das Vermüllen von öffentlichen Plätzen zu kontrollieren. Schließlich seien schon vor Jahren entsprechende Strafen, etwa für das Wegwerfen von Kaugummis und Zigarettenstummeln, eingeführt worden. Dass seiner Meinung nach trotzdem nicht härter durchgegriffen werde, ärgert Klein. „Man darf nicht nur Vorschriften machen, man muss auch dafür sorgen, dass sie eingehalten werden.“ Der Friesenheimer Ortsvorsteher, Günther Henkel (SPD), relativiert indes die Situation. Der Zustand des Arno-Reinfrank-Wegs sei ein Spiegelbild der meisten öffentlichen Plätze in der Stadt und nicht auffälliger als andere Ecken in Friesenheim. Zwar gebe es einige Pflanzen, die aufgrund von Stacheln entfernt werden müssten, davon gehe aber momentan keine konkrete Gefahr aus, betont er. Deshalb seien etwaige Aufräumarbeiten nicht dringlich. Henkel erklärt, dass er das Grünflächenamt in Ludwigshafen über die Situation in Friesenheim informiert habe. Dieses werde den Zustand des Wegs bei der nächsten Inspektion überprüfen. Jedoch sei die Straße an sich in Ordnung. Schmutz sei ein generelles Problem und deswegen kein „Top-Thema“, betont Henkel. (wjm)

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