Ludwigshafen Eulen-Spieler Stefan Salger: "Ich bin nicht David"
Interview: Stefan Salger ist einer der talentiertesten Spieler in Deutschland im rechten Rückraum. Der 2,07 Meter lange Handballer spielt nun für Bundesligist Eulen Ludwigshafen. Ein Gespräch mit dem Junioren-Nationalspieler über die Bedeutung des Trainers und sein Pendant Jerome Müller.
Warum nicht jetzt? Ben Matschke ist ein super Trainer. Das hat er vergangene Saison bewiesen. Wie er mit jungen Spielern umgeht, ist einzigartig. Ich erhoffe mir von ihm, dass er mich persönlich weiterentwickelt und ich das dann der Mannschaft und ihm zurückgeben kann. Die Eulen umgarnen Sie schon viele Jahre. Warum sind Sie nicht schon vergangene Saison nach dem Abstieg der SG Leutershausen zu den Eulen gewechselt? Die Perspektive in Stuttgart war zu diesem Zeitpunkt besser. Ich kannte Markus Baur als Trainer. Ich hatte mit ihm schon trainiert und zusammengespielt. Es war zu diesem Zeitpunkt sicherer für mich, unter einem Trainer zu arbeiten, der weiß, wie er mich einzusetzen hat und der mich außerdem kannte. Sind die Eulen dann jetzt die bessere Perspektive? Sie wechseln von einem Verein, der am Ende in der Tabelle besser platziert war als die Eulen Ludwigshafen. Von den Plätzen her sind es nicht viele in der Tabelle gewesen. Ein Trainer ist für mich essenziell wichtig. Und Ben kann mit jungen Spielern extrem gut umgehen. Das möchte ich ausschöpfen und darauf freue ich mich auch sehr. Was erwarten Sie konkret von Ben Matschke? Ich erwarte von ihm, dass er mich sowohl sportlich als auch persönlich weiterentwickeln kann. Das hat er mit der ganzen Mannschaft und mit einzelnen Spielern ja schon bewiesen. Sein ganzer Teamgeist, seine Fähigkeiten und sein Wissen sind enorm. Ich hoffe, dass er mir diese Ressourcen bereitstellt. Dann werde ich alles dafür tun, dieses Vertrauen der Mannschaft zurückzugeben. Sie treten in große Fußstapfen. David Schmidt war ein ganz wichtiger Spieler bei den Eulen. Ist das ein Ansporn oder eine Belastung für Sie? David hat einige Jahre bei den Eulen sehr, sehr gute Leistungen gezeigt. Ich bin aber nicht David. Ich bin ein anderer Spielertyp. Wir sind unterschiedlich groß, haben unterschiedliche Spielweisen. Was uns verbindet, ist, dass wir beide Linkshänder sind und in der Bundesliga spielen. Ich habe schon immer mein eigenes Ding durchgezogen und will der Mannschaft helfen, so gut ich kann. Genauso wie es David auch getan hat. Sie spielen im rechten Rückraum. Auf dieser Position haben die Eulen auch Jerome Müller geholt. Der ist Junioren-Nationalspieler. Das waren Sie auch. Ist Jerome für Sie Ansporn oder ein Konkurrent im Nacken? Jerome ist ein super Spieler, ein super Typ. Er ist kein Spieler, der mir im Nacken sitzt. Es ist nämlich super angenehm, mit ihm zu arbeiten, sportlich und menschlich. Wir ergänzen uns top. Klar, Konkurrenzkampf hilft immer. Alleine schon, um sich messen zu wollen. Aber das hat jeder Spieler, der in der Bundesliga spielt in sich. Sonst würde man wohl nicht so hoch spielen. Es wird angenehm sein, mit ihm zu arbeiten und sich gegenseitig voranzubringen. Junge Spieler können sich pushen. Ich habe in Leutershausen schon mit Valentin Spohn das gleiche Pendant auf der rechten Rückraumseite gehabt. Es wird bei den Eulen mit Jerome ein angenehmer und freundlicher Konkurrenzkampf im Sinne der Mannschaft. Sie kommen aus Oberstaufen im Allgäu, haben aber viel Zeit hier in der Region verbracht. Ist es eine Rückkehr in die „Heimat“? Auf jeden Fall. Das war ein Punkt, mit dem ich mich identifizieren kann. Ich habe hier meine Ausbildung zum Physiotherapeuten gemacht, habe hier sehr gut Freunde, fast schon Familie. Man wird hier direkt aufgenommen. Wir haben hier ein tolles junges Team. Ich habe mit Maximilian Haider in der Jugend gespielt. Das sind Punkte, die weiterhelfen.