Ludwigshafen Einen Schritt zurück, um zwei vorwärts zu kommen

HOCHDORF-ASSENHEIM. Die Verletzungen von Niklas Schwenzer und Nick Beutler zwangen den TV Hochdorf zu einer „Not“-Verpflichtung. Robin Unger, der aus der Jugend der TSG Friesenheim stammt und in der vergangenen Saison zum Bundesliga-Kader der „Eulen“ zählte, soll in Hochdorf auf der Linksaußenposition zum Leistungsträger reifen.

Eigentlich hatte Unger einen ganz anderen Plan. Der 21 Jahre alte Linksaußen, seit 2008 beim Handball-Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim aktiv, wollte sich eigentlich bei den „Eulen“ durchbeißen. Die Verpflichtung von Patrick Weber (HBW Balingen-Weilstetten) durchkreuzte seinen Plan allerdings. Jetzt will sich Unger beim TV Hochdorf durchsetzen und in naher Zukunft für die Zweite Liga empfehlen. Die anfängliche Enttäuschung über den Abschied aus Friesenheim ist verschwunden. „Mein Ziel war es, bei der TSG hinter Philipp Grimm die Nummer zwei auf der Linksaußenposition zu werden, was durch die Verpflichtung von Weber sehr schwierig geworden wäre“, sagt Unger. Der aus Lampertheim stammende Rechtshänder fühlt sich in der Region heimisch. Seine Freundin Lea Müller, die momentan in der A-Jugend-Bundesliga bei der HSG Bensheim-Auerbach am Ball ist, wohnt in Ludwigshafen. „Ich wollte von der TSG eigentlich nicht weg, aber auch nicht mehr weiterhin nur der dritte Mann auf meiner Position sein. Ich glaube auch, dass ich mehr Spielpraxis brauche“, sagt Unger. Mit Christian Deller, dem Geschäftsführer des TV Hochdorf, wurde er schnell einig und sprüht jetzt vor Ehrgeiz. „Es macht einen Riesenspaß mit der Mannschaft. Ich habe den Schritt nach Hochdorf nicht bereut“, sagt Unger. Ein Zweitspielrecht hat er ausgeschlagen. „Ich hatte in den vergangenen beiden Spielzeiten in Friesenheim ein Zweitspielrecht. Für die erste, wie auch für die zweite Mannschaft. Jetzt möchte ich mich ganz auf den TV Hochdorf konzentrieren“, sagt Unger. Seine Verpflichtung war auch der Not des TV Hochdorf nach den Verletzungen von Niklas Schwenzer und Nick Beutler geschuldet. Mit Unger wurde zugleich der Konkurrenzkampf auf der Linksaußenposition erhöht. „Ich bin momentan der einzige fitte Spieler auf dieser Position und ich will beweisen, dass ich Dritte Liga spielen kann. Ich hatte einfach Glück, dagegen hatten meine beiden Teamkollegen mit ihren Verletzungen Pech. Ich hoffe, sie kommen bald wieder gesund zurück, denn jeder von uns kann zum Erfolg der Mannschaft beitragen“, sagt Unger. Ohnehin ist er begeistert von der Mannschaft um den neuen Trainer Marco Sliwa. „Seine Handschrift ist klar erkennbar“, sagt Unger mit Blick auf die Abwehrarbeit. „Er war jahrelang der Abwehrchef, er macht die Abwehr dicht und mit Steffen Bühler haben wir auch den Spieler, der uns zusätzlich fordert“, meint Unger. Dass alle bisherigen vier Testspiele gewonnen wurden, sieht er als Konsequenz der harten Arbeit: „Es war noch nicht alles gut, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Die derzeitige einwöchige Trainingspause nutzt der 21-Jährige keinesfalls, um sich auf die „faule Haut“ zu legen, sondern er geht zusätzlich ins Fitnessstudio oder zum Schwimmen. Unger ist für den TVH aber nicht nur sportlich aktiv, sondern geht auch seiner neuen Aufgabe im Marketing-Team des TV Hochdorf nach. Zusammen mit Christina Schulten und Sandro Sitter hat Unger ein Sponsoring- und Marketing-Konzept erarbeitet. „Wir wollen Ideen entwickeln, wie wir den TV Hochdorf in der Öffentlichkeit noch bekannter machen können“, so Unger.

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