Tennis Eine bessere Position „verzockt“

Selina Dal spielte eine überragende Runde. Sie gewann sechs ihrer insgesamt sieben Spiele.
Selina Dal spielte eine überragende Runde. Sie gewann sechs ihrer insgesamt sieben Spiele.

Die Damen des BASF TC Ludwigshafen beenden die Saison der zweiten Tennisbundesliga auf dem dritten Tabellenplatz. Die schwache Bilanz in den Matchtiebreaks verhinderte eine bessere Bilanz, ja sogar den möglichen Meistertitel und den Aufstieg in Liga eins. So setzte es zum Saisonabschluss zwei 4:5-Niederlagen für die BASF-Damen.

Den Meistertitel hatten die Ludwigshafenerinnen bereits am Freitag verspielt. Nach der 4:5-Niederlage im letzten Heimspiel gegen den TC Leonberg war der Zug an die Tabellenspitze bereits abgefahren. Dabei hatten sich die Verantwortlichen ein wenig verzockt, hatten den Spielerinnen Einsatzzeit gegeben, die in der gesamten Saison zwar ständig in der Trainingsgruppe, aber dabei ein wenig im Schatten von Neuverpflichtungen standen, die die Anlage an der Weiherstraße lediglich von den Spieltagen kannten. Das „Dankeschön“ ging nicht auf.

Das 2:4 nach den Einzeln war eine zu große Bürde. Charlotte Keitel hatte an Punkt sechs das 3:3-Unentschieden in der Hand, unterlag mit 10:12 im Matchtiebreak gegen die elf Jahre ältere Rosalia Willig. Und trotzdem wäre der Sieg noch drin gewesen, gingen die beiden Spitzendoppel jeweils deutlich an die Gastgeberinnen, die damit zum 4:4 ausgeglichen hatten. Anna Linn Puls und Charlotte Keitel fehlte im entscheidenden Doppel jedoch das Glück. Auch dieses Spiel ging im Matchtiebreak verloren (8:10). „Es war alles drin, aber mit den verlorenen Matchtiebreaks reicht es eben nicht“, haderte BASF-Trainer Steffen Neutert, der einräumte, dass seine Mannschaft bei einem Sieg zum Saisonabschluss beim VfL Sindelfingen ein anderes Gesicht gehabt hätte.

Dal mit dem sechsten Erfolg

So durften bei den Schwäbinnen die gleichen Spielerinnen antreten, die die Meisterschaft gegen Leonberg verloren hatten. Und die zeigten im Spitzenspiel beim ungeschlagenen Tabellenführer eine überaus couragierte Leistung, hätten mit einem Sieg allerdings nicht mehr sich selbst geholfen, sondern eventuell nur noch den TC Vaihingen/Rohr zur Meisterschaft schießen können. Das hätte beinahe geklappt. Sinja Kraus und Selina Dal, die die Saison mit einer Bilanz von sechs Siegen und nur einer Niederlage beendete, siegten in den Spitzeneinzeln. Dal gewann dabei im Matchtiebreak gegen die Italienerin Cristiana Ferrando mit 10:7.

Letztlich reichte es aber wieder nicht, weil Anna Linn Puls und Michelle Roth ihre Einzel im verkürzten dritten Satz abgegeben hatten, es statt einer durchaus möglichen 5:1-Führung nach den Einzeln nur 3:3 stand und damit alles weiter offen blieb. „Es reicht eben nicht“, wiederholte Neutert. Das reichte den Gastgeberinnen praktisch schon zur Meisterschaft, weil auch Vaihingen/Rohr im Fernduell nicht über ein 3:3 nach den Einzeln hinausgekommen war, das Matchverhältnis zu Gunsten der Sindelfingerinnen sprach. Die konnten es sich deshalb erlauben, ihr Spitzeneinzel nach gewonnenem erstem Durchgang an Sinja Kraus und Selina Dal abzuschenken. Die klare Zwei-Satz-Niederlage von Puls und Keitel machte den Aufstieg der Gastgeberinnen endgültig sicher.

Eigene Vorgaben erfüllt

Dass Livia Kraus und Miriana Tona für Ludwigshafen ebenfalls nach zwei Sätzen unterlagen war für Sindelfingen nur noch die Kirsche auf der Torte, änderte weder etwas an der Meisterschaft noch am dritten Tabellenplatz der Damen des BASF TC. Die hatten zumindest ihre eigenen Vorgaben erfüllt, auch wenn am letzten Wochenende sogar noch etwas mehr als ein Spitzenplatz und der Klassenerhalt möglich gewesen wäre.

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