Ludwigshafen Duette und spontane Dialoge

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Gitarrist Stephan Zobeley ist ein gern gesehener Gast bei der Bluessession im Kulturzentrum Das Haus. Dieses Mal hat er einen alten Freund und musikalischen Weggefährten mitgebracht: Blacky P. Schwarz, einen Keyboarder, der mit Zobeley schon seit Jahren immer wieder zusammengespielt hat.

Schwarz hat Ende der 90er Jahre eine Zeit lang bei der bekannten Folk-Rock-Band Paddy goes to Holyhead mitgespielt. Offenbar ist er in vielen Musikstilen zuhause, denn er hat 1996 auch ein Album der Jazz Pistols aufgenommen. Auch auf Michael „Kosho“ Koschorrecks Album „Snapshot Music Box“ hat Schwarz die Orgel gespielt. Mit Stephan Zobeley hat er in dessen Projekt „Der 4te Mann“ gespielt. Im Haus hat er deshalb mit Zobeley auch Stücke aus der gemeinsamen Vergangenheit hervorgeholt. Bemerkenswert waren zwei Duette: „Born And Raised“, ein Stück von John Mayer, in dem Zobeley zur akustischen Gitarre griff, Schwarz sang und Bluesharp spielte, und „Ghost Train“ von Marc Cohn, wieder mit Zobeley auf der Akustikgitarre. Beide Songs klangen atmosphärisch und bildeten die ruhigeren Momente dieses Abends. Wie Stephan Zobeley erzählte, haben die beiden auch auf einem Album zusammengespielt, auf dem der Gitarrist deutschsprachige Songs veröffentlicht hat. Auch davon gab es mehrere Stücke zu hören. Dabei hat die bewährte Elville Blues Band die Rhythmusgruppe übernommen, Sängerin Marion La Marché zweite Stimme gesungen. Wieder mit Blacky Schwarz als Leadsänger gab es auch eine weitere John-Mayer-Nummer zu hören: „Something Like Olivia“ mit einem schönen Dialog zwischen Elville-Gitarrist Tom Schaffert und Zobeley. Es sind solche spontanen Momente, die die Session für Musiker und Zuhörer zu etwas Besonderem machen. Als Solist glänzte Zobeley an diesem Abend mit einem kultivierten Stratocaster-Ton und einem flüssigen, melodischen Spiel. Aber auch als Begleiter und Sänger zeigte er Klasse. Kein Wunder, dass schon viele bekannte Bandleader ihn geholt haben. Zobeleys Wunsch, gut Gitarre zu spielen, löste Deep-Purple-Gitarrist Richie Blackmore aus. Mit 13 bekam der gebürtige Eppelheimer die erste E-Gitarre aus dem Kaufhaus. Geübt hat er nicht nur Rock, sondern auch klassische Gitarre, die er mal studieren wollte. Seine Entwicklung ging seit seiner ersten Band, die er mit 14 hatte, steil aufwärts. Die Gruppe „Gute Laune“ gewann den Rockwettbewerb von Baden-Württemberg, und die Freddy Wonder Combo, wo Zobeley zwölf Jahre spielte, gehört zu den angesagten Party-Bands. Schließlich kam der Gitarrist zu Zebra, der Band, mit der die Soul-Funk-Diva Chaka Khan auf Tour war. Bei einem Gig 1989 hat da Herbert Grönemeyer Zobeley gesehen und wollte ihn sofort verpflichten. Zobeley gefiel es aber mit Chaka Khan, und er lehnte ab. Bald darauf nahmen die Probleme der Sängerin aber so überhand, dass die musikalische Zukunft auf dem Spiel stand. Da rief Zobeley bei Grönemeyer an, was ihm einen Stammplatz in der Band des Sängers eintrug. Daneben hatte Zobeley noch seine eigene Band Zobel und arbeitete im Studio für Künstler wie Anne Haigis und Uwe Ochsenknecht. Sein Projekt „Der 4te Mann“ widmet sich ganz der improvisierten Musik.

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