Ludwigshafen Die letzte Saison?

„Die Stimmung in der Mannschaft war gut“, sagt Oppaus Spielertrainerin Jana Braun (links). Sie war so gut, dass Vanessa Huber (r
»Die Stimmung in der Mannschaft war gut«, sagt Oppaus Spielertrainerin Jana Braun (links). Sie war so gut, dass Vanessa Huber (rechts) sogar mit einem gebrochenen Finger spielte.

«Ludwigshafen.» Die Zweitliga-Faustballerinnen des TB Oppau erlebten eine Feldrunde, die man getrost als sorgenfrei bezeichnen kann. Der fünfte Tabellenplatz und der damit verbundene Ligaverbleib wurden früh gesichert. Eine weitere Feldrunde in der Zweiten Bundesliga West steht aber auf der Kippe.

„Ich war mit der Saison im Großem und Ganzen zufrieden, zumindest an den Spieltagen. Der Trainingseifer ließ nämlich ein wenig zu wünschen übrig. Wir haben wegen Spielerinnenmangel ganz oft gar nicht trainieren können“, fällt die Saisonanalyse von TBO-Spielertrainerin Jana Braun durchwachsen aus. Dabei wurden alle im Vorfeld kommunizierten Saisonziele erreicht. In einer Liga, die ohne die einstigen dominanten Teams TuS RW Koblenz, VfL Kirchen und dem TV Obernhausen existierte und nur Bundesliga-Absteiger TV Öschelbronn als „Übermannschaft“ hatte, strebte Braun den vierten oder fünften Tabellenplatz an. Weil: „Ganz oben haben wir wirklich nichts verloren“, prognostizierte die Spielertrainerin vor der Saison. Das erfuhr der TBO bereits am ersten Spieltag. Bei der 0:3-Niederlage gegen Öschelbronn und der 1:3-Derbypleite gegen den TV Käfertal wurde den Oppauerinnen schon früh die Grenzen aufgezeigt. Ein Merkmal dieser Oppauer Zweitliga-Saison sollte aber werden, dass nach einem Tief- relativ schnell ein Höhepunkt folgte. Und umgekehrt. So triumphierten die Oppauerinnen bereits am zweiten Spieltag mit einem glatten 3:0-Erfolg über den späteren Vizemeister aus Pfungstadt. „Dieser Sieg über Pfungstadt war rückwirkend natürlich das Highlight der Saison“, meinte TBO-Angreiferin Sandra Hanke. Und in der Tat: Der Triumph über den TSV ließ die Oppauerinnen um Braun, Hanke, Vannesa Huber, Tanja Appel, Lara Storck, Franziska Sauer, Vivian und Vanessa Barkmann noch enger zusammenwachsen. „Die Stimmung in der Mannschaft war an vielen Spieltagen außerordentlich hoch. Das war in der Vergangenheit nicht immer so“, lobte Franziska Sauer den Mannschaftsgeist. Wie groß dieser wirklich war, zeigte auch die Tatsache, dass Vanessa Huber trotz gebrochenen Fingers spielte und dem TBO mit wichtigen Punkten zum Saisonziel verhalf. Hätte man den laut Braun „rabenschwarzen Spieltag“ bei der TGS Seligenstadt positiver gestaltet, wären sogar noch mehr, als die am Ende sieben erreichten Siegen möglich gewesen. „Die Saison hatte ihre Höhen und Tiefen, aber wir haben gezeigt, dass wir in diese Liga gehören“, sagten die Oppauer Spielerinnen unisono. Eine Erkenntnis, die beim Blick in die Zukunft bitter aufstößt. Der Grund: Die Oppauerinnen werden aufgrund von Spielerinnenmangel in der nächsten Zweitliga-Feldrunde wohl keine Mannschaft mehr stellen können. Vivian Barkmann steht dem TBO bereits in der Hallenrunde aus beruflichen, Schwester Vanessa aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Spielertrainerin Braun beendet nach der Hallenrunde endgültig ihre Spielerinnenkarriere. „Auch wenn es für mich schwer wird, aber die Entscheidung ist zugunsten meiner Gesundheit gefallen“, erläuterte die 36 Jahre alte Braun und sagt: „Es ist noch nicht ganz entschieden. Ein kleines Hintertürchen lassen wir noch offen. Mal sehen, was sich die nächsten Wochen noch so ergibt.“

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