Ludwigshafen Die drei Sieg-Gründe

War sieben Jahre für den WSV am Ball: Andrzej Szczurkiewicz.
War sieben Jahre für den WSV am Ball: Andrzej Szczurkiewicz.

«Ludwigshafen.» Der WSV Vorwärts Ludwigshafen hat die Saison in der Zweiten Wasserball-Bundesliga auf Platz sechs beendet. Durch das 15:13 (2:2, 3:4, 3:2, 7:5) gegen den VfB Friedberg erreichte die Mannschaft von Trainer Uwe Dessloch das selbstgesteckte Saisonziel, tat sich dabei aber lange sehr schwer.

„Es gibt drei gute Gründe, warum wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen: Andrzej, die Trainer, Wiedergutmachung“, zählte WSV-Mannschaftskapitän Benjamin Hettich auf, als er seine Mitspieler auf die Partie einschwor. Neben Routinier Andrzej Szczurkiewicz war es auch für das Trainergespann Uwe Dessloch und Volker Becker der letzte Auftritt in dieser Funktion. „Wir wollen uns künftig auf unsere Aufgaben als Vereinsvorstände konzentrieren“, erklärte Dessloch. Geholfen hat diese besondere Motivation zunächst nicht. Was in den beiden ersten Vierteln funktionierte, war nur das Überzahlspiel der Ludwigshafener, die bei vier ihrer fünf Treffer vor der Pause jeweils einen Mann mehr im Becken hatten. „Ansonsten haben wir zu lange gebraucht, um den Ball nach vorne zu bringen und deshalb waren unsere Abschlüsse nicht gut“, bilanzierte Dessloch. Hettichs 5:5-Ausgleichstreffer zwölf Sekunden vor der Halbzeit war das erste WSV-Tor aus dem Spiel heraus, aber als Konter keineswegs typisch. Und trotzdem lagen die Gastgeber zur Pause zurück, weil sich WSV-Torhüter Tom Sieger direkt vor der Halbzeitsirene von einem Verzweiflungswurf seines Gegenübers Nils Magnus Peil überraschen ließ. Ansonsten spielten die Friedberger keineswegs wie ein Tabellenzehnter, sondern genau wie die Mannschaft, vor der Dessloch zuvor gewarnt hatte. „Ein sehr unangenehmer Gegner, der auch gegen die Spitzenmannschaften einige Spiele nur sehr knapp verloren hat.“ Immerhin war sein Team darauf nach dem Seitenwechsel deutlich besser eingestellt, nahm den Abnutzungskampf an und hatte am Ende die etwas größeren Reserven. Die Schlussminute in Abschnitt drei und die drei Anfangsminuten des Schlussabschnitts brachten letztlich die Entscheidung zugunsten des WSV. In diesen vier Minuten gelangen den Gastgebern sechs Treffer. So machten sie aus einem 6:7 (23.) ein 12:9 (27.). „Da haben wir richtig Tempo gemacht“, lobte Dessloch. Und spätestens Hettichs Treffer zum 14:10 drei Minuten vor dem Ende sorgte für die endgültige Entscheidung. Fehlte eigentlich nur noch ein Treffer des 49-jährigen Routiniers Szczurkiewicz. Die Gelegenheit hätte sich ergeben, als die Schiedsrichter nach einem Foul an Andreas Sommer auf Fünf-Meter-Strafwurf entschieden hatten (27.). Doch der 249-malige polnische Nationalspieler tat, was ihn in den sieben Jahren beim WSV so wertvoll machte, ließ Johannes Schmitz den Vortritt, der sicher zum 12:9 verwandelte. „Ich wollte das nicht. Es ging nicht um mich, sondern immer um den Erfolg der Mannschaft“, erklärte Szczurkiewicz.

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