Ludwigshafen Der fieberhaft gesuchte Torjäger ist gefunden
«LUDWIGSHAFEN.» Fußball-Bezirksligist SV Ruchheim hat sich mächtig strecken müssen, um den überzeugenden Aufsteiger ESV Ludwigshafen 3:1 (1:1) zu bezwingen. Entscheidend war die Treffsicherheit des dreifachen Torschützen und Rückkehrers David Gerner.
ESV-Trainer Bernhard Grätz hatte seinem Team eine veränderte taktische Ausrichtung verordnet und lag richtig damit. Das System mit drei defensiven Mittelfeldspielern vor der Viererkette führte zu einer größeren Kompaktheit, die jedoch nicht zu Lasten der Offensivstärke ging. Die Gäste machten ein richtig gutes Auswärtsspiel, in dem sie sich bis zur Pause ein klares Chancenplus erarbeiteten. Ruchheim tat sich schwer, sein gewohntes Flachpassspiel aufzuziehen, wirkte fahrig und hatte Probleme mit dem Pass in die Spitze. So war es kein Wunder, dass die „Eisenbahner“ nach einem Doppelpass zwischen Müller und Burc durch den dynamischen Müller, der für viel Unruhe in der Abwehr sorgte, in Führung gingen (11.). Doch schon im Gegenzug fiel der Ausgleich. Mahmud Harb bediente Marc Rech, dessen Hereingabe Ülker abfälschte, sodass Gerner den Ball nur über die Linie drücken musste. Danach waren die von Ballverteiler Hilbert angetriebenen Gäste bei Möglichkeiten für Burc (20.), Müller und Nguiessi per Doppelchance (26.), Yüceer (34.) und Müller (36.) dem 2:1 viel näher als der SVR, für den nur noch Gerner eine Gelegenheit hatte (33.). Dass Trainer Tobias Ehrenberg früh Efe, der keine Bindung zum Spiel fand, und Diemer die Positionen tauschen ließ, war Ausdruck seiner Unzufriedenheit mit dem Offensivspiel. Die Halbzeitpause tat den Gästen nicht gut, denn zu Beginn des zweiten Abschnitts drehte Ruchheim in seiner stärksten Phase die Partie. Nach toller Vorarbeit von Marc Rech hatte Gerner erneut leichtes Spiel und vollstreckte zum 2:1 (51.). „Marc hat das zweimal überragend gemacht“, lobte der Torjäger den extrem flinken Vorlagengeber. Nach Hizarcis Steilpass hätte Ger-ner mit dem 3:1 für die Vorentscheidung sorgen können, doch er schob die Kugel am langen Eck vorbei (54.). Nach einer Stunde fanden die Gäste wieder besser ins Spiel, doch die starke erste Hälfte hatte viel Kraft gekostet. „Wir haben aufopferungsvoll gekämpft, hätten aber vor der Pause unsere Chancen nutzen müssen“, erklärte Müller. Die „Eisenbahner“ bemühten sich, erarbeiteten sich jedoch keine klare Gelegenheit mehr. Als der ESV in der Endphase die Abwehr lockerte, verwertete Gerner einen Befreiungsschlag nach 30-Meter-Sprint zum 3:1 (86.). Das Spiel war gelaufen. „Unsere Leistung war gut. Schade, dass das 1:1 so schnell gefallen ist“, bedauerte Grätz. Ehrenberg atmete auf: „Ein Arbeitssieg gegen ein guten Gegner. Wir haben die eroberten Bälle viel zu schnell wieder verloren.“ So spielten sie SV Ruchheim: Hasan - Thiel, Jung, Coskun, Mohammed Harb (46. Schülein) - Diemer (78. Del Rio Pfeffer), Mahmud Harb - Hizarci (56. Hauptmann), Efe, Marc Rech - Gerner ESV Ludwigshafen: Provo - Hyseni (46. Yesil), Fleischer, Ülker, Toraman - Ledwina (70. Haxhijaj), Nguiessi, Hilbert - Burc - Yüceer (77. Maillet), Müller Tore: 0:1 Müller (11.), 1:1, 2:1, 3:1 Gerner (12., 51., 86.) - Gelbe Karten: Gerner - Burc, Haxhijaj - Gelb-Rot: Hauptmann (89.) - Beste Spieler: Marc Rech, Mahmud Harb, Gerner - Müller, Hilbert, Nguiessi - Z uschauer: 150 - Schiedsrichter: Julino (Haßloch).