Ludwigshafen Bis zuletzt für den Ligaverbleib zerrissen

Leonnard Pfeil (links) im wichtigen Spiel gegen die SG Gösenroth/Laufersweiler. Pfeil wechselte nun zu den VTV Mundenheim.
Leonnard Pfeil (links) im wichtigen Spiel gegen die SG Gösenroth/Laufersweiler. Pfeil wechselte nun zu den VTV Mundenheim.

«Ludwigshafen.» „Absteiger Nummer 1“ – mit Selbstironie feierten die Eulen der TSG Friesenheim den Klassenverbleib in der Handball-Bundesliga. Doch auch die Oberliga-Mannschaft der TSG hatte Grund zur Freude. Sie wurde vor der Spielzeit als mindestens ebenso deutlicher Absteiger gehandelt, wie die Eulen drei Spielklassen höher. Der von Uli Spettmann betreuten TSG II war der Ligaverbleib sogar schon vor dem letzten Spiel nicht mehr zu nehmen.

Sechs Siege, ein Unentschieden und 23 Niederlagen – diese Bilanz genügte den Friesenheimern zum Klassenverbleib. Es war genau ein Punkt, der die Jungeulen von der SG Gösenroth/Laufersweiler trennte – zusätzlich zum gewonnenen direkten Vergleich gegenüber der SG. „Viele hatten uns noch bis in den Februar als ersten Absteiger auf dem Zettel“, weiß Spettmann, der erst im Laufe der Runde die alleinige Verantwortung für die TSG II trug. In die Saison war er noch als Gespann mit Andreas Reckenthäler gegangen, der nach einem Unentschieden gegen Gösenroth/Laufersweiler Anfang Februar beurlaubt wurde. Es war die vermeintlich letzte Chance der Friesenheimer auf den Klassenverbleib gewesen „Wir planen für die Pfalzliga“, sagte der Sportliche Leiter Martin Buschsieper damals. Aufgrund eines Formfehlers wurde aber genau dieses Spiel am 24. März nachgeholt – mit einem hauchdünnen 25:24-Sieg für die Friesenheimer. Es war der Auftakt für eine kleine Siegesserie der TSG II, die in der Folge noch Erfolge gegen die SG Saulheim und die HSG Völklingen feierten und dem TV Bitburg immerhin einen Zähler abtrotzten. „Diese Serie war letztlich der Schlüssel zum Klassenerhalt“, sagte Spettmann. Auch er selbst räumte ein, dass damit zum Saisonbeginn nicht unbedingt zu rechnen war: Acht Neuzugänge mussten nicht nur in ein Spielsystem integriert werden. „Die meisten davon kamen aus der Pfalzliga und sogar der Verbandsliga. Die mussten wir erst einmal an das Spiel mit Harz gewöhnen“, nannte er einen weiteren Knackpunkt. Hinzu kam ein großes Verletzungspech. Timo Naas fiel lange vor Saisonschluss mit einem Kreuzbandriss aus, Simon Schleidweiler fehlte über Wochen, Erik Hannes konnte nicht alle Spiele bestreiten – und dann verletzten sich auch noch die Kaderergänzungen aus der A-Jugend-Bundesliga, die mehr waren als bloße Ergänzungen. „Uns haben die Alternativen gefehlt. Gegen Rundenende sind einige auf dem Zahnfleisch gegangen“, sagt Spettmann. Trotzdem hat es gereicht. Wohl auch deshalb schwärmte der Friesenheimer Oberliga-Coach von einer ganz besonderen Mannschaft: „Es war klar, dass das Team nach dieser Saison wieder auseinanderfällt.“ Das bedauert er, betont aber, dass es umso bemerkenswerter gewesen sei, wie sich die Spieler bis zuletzt für die TSG II zerrissen haben. „Man hat in jedem Training gemerkt, dass der Klassenerhalt den Jungs nicht egal war.“ Auch das war eine weitere Parallele zur Bundesliga-Mannschaft der Eulen Ludwigshafen.

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