Fußball Bezirksliga: Warum der BSC Oppau tief im Abstiegskampf steckt

Richtige Schuhwahl: BSC-Trainer Andre Werz.
Richtige Schuhwahl: BSC-Trainer Andre Werz.

Der BSC Oppau kämpft in der Fußball-Bezirksliga um den Klassenverbleib. Das kommt nicht überraschend, denn schon in der vergangenen Saison war der BSC in der unteren Tabellenhälfte zu finden und hatte nur vier Zähler mehr auf dem Konto als der beste Absteiger.

Die Gelb-Schwarzen spielen seit 2011 ununterbrochen immer mindestens in der Bezirksliga. Nach der Meisterschaft 2015 gehörte der BSC drei Jahre lang sogar der Landesliga Ost an. Vor dieser Runde verließen etliche Akteure, darunter auch Leistungsträger wie Göran Garlipp, Cedric Adner oder Dennis Leising den Klub. Hinzu kam die schwere Verletzung von Schlüsselspieler Gentrit Nimanaj, der ab Februar wieder dabei sein könnte. Geholt haben die Oppauer hingegen in den vergangenen beiden Spielzeiten fast ausschließlich Akteure aus A- und B-Klasse. Diese junge Garde schlägt sich zwar prima, aber die fehlende Erfahrung ist immer wieder einmal erkennbar.

Die Saison verlief bislang in einer Wellenbewegung. Die ersten beiden Partien wurden verloren. Dann folgte eine Serie von acht ungeschlagenen Spielen, in denen Oppau 18 Zähler einfuhr und auf dem besten Weg ans sichere Ufer war. Anfang Oktober war der BSC Sechster und hatte sich ein Neun-Punkte-Polster auf die Abstiegszone erarbeitet. „Der Knackpunkt war das Nachholspiel in Freinsheim. Wir haben gut 20 Minuten vor Schluss 2:0 geführt und bis dahin unser bestes Saisonspiel abgeliefert“, blickt Spielertrainer André Werz wehmütig zurück. Am Ende aber hatten die Oppauer 2:5 verloren. Ein Genickschlag, von dem sich das Team nicht mehr erholen sollte.

Nach 0:4 Remis geholt

Es folgten ähnlich verlaufene Begegnungen. Gegen 08 Haßloch führte die Mannschaft vom Güterbahnhof dreimal, unterlag jedoch 3:4. In Deidesheim lag der BSC nach toller Vorstellung 3:1 vorne, musste sich aber 4:5 geschlagen geben. „Verletzungen und sonstige Ausfälle kamen gebündelt auf uns zu. Das haben wir nicht kompensieren können“, erklärt der Coach. Konzentrationsfehler, gemeinschaftlich schlechtes Verteidigen und eine Schwäche bei gegnerischen Standards kamen hinzu. „Wir geben zu oft Spiele aus der Hand oder werden erst dann wach, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen“, moniert Werz. Ein Beispiel: In Schaidt lag Oppau 0:4 zurück, rettete mit 5:5 aber noch einen Punkt.

Außerdem hat das Team aus dem Ludwigshafener Norden das Verletzungspech schwer getroffen. Der spielende Co-Trainer und Innenverteidiger Patrik Brose (Meniskus-OP) und Offensivallrounder Nic Wehrle (Kreuzbandriss) fallen lange aus. Noch härter trifft den BSC das Fehlen von Torjäger Gianluca Ferraro wegen eines Bandscheibenvorfalls. „Luca ist unsere Lebensversicherung. Wann er wieder spielen kann, ist völlig offen“, informiert der Coach. Ferraro erzielte 19 Treffer und ist zweitbester Torschütze der Liga, obwohl er fünf Partien verpasste. Viermal waren Flügelstürmer Arigon Zejnullahi und Wehrle erfolgreich, dreimal traf Kapitän Christoph Jacob.

Ergebnisse bleiben aus

Die Personalprobleme werden auch bei einem Blick auf die Liste der 23 eingesetzten Akteure deutlich. Jacob, ein BSC’ler durch und durch, der mit Wille, Einsatz und Leistung vorangeht, und der ebenso trainingsfleißige wie selbstkritische Ex-Friesenheimer Zejnullahi bestritten mit 17 von 19 möglichen Partien die meisten Spiele. 16 Mal liefen Abwehrspieler Damian Queva, Leistungsträger Sebastian Tittel sowie die jungen Justin Capizzi, Sebastian Jankovic und Viktor Lukanow auf, die alle erst 21 Jahre alt sind.

„Ich sehe uns schon als Bezirksliga-tauglich an, aber wir haben nur dann eine Chance, nicht abzusteigen, wenn wir regelmäßig auf unsere Korsettstangen zurückgreifen können“, verdeutlicht Werz. Die Bilanz von nur einem Punkt aus den vergangenen neun Partien zeigt auf, wie schwer die Mission Klassenerhalt werden wird. „Etliche der jungen Leute haben einen sichtbaren Sprung nach vorne gemacht. Zuletzt haben uns aber die Ergebnisse gefehlt“, erklärt der Übungsleiter. Das Team müsse in der Rückserie beständig an seine Leistungsgrenze gehen, um Erfolg zu haben.

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