Ludwigshafen Beethovenchor singt Mendelssohns „Paulus“

Hanno Müller-Brachmann singt den Paulus.
Hanno Müller-Brachmann singt den Paulus.

Der Beethovenchor Ludwigshafen singt am Sonntag Mendelssohns „Paulus“ im Pfalzbau. Für das Oratorium wurden prominente Solisten engagiert.

Das erste der drei biblischen Oratorien von Felix Mendelssohn neben dem „Elias“ und dem sagenhaften „Christus“-Fragment ist manchen Mitwirkenden des Chors nicht ganz unbekannt: Bereits 1999, zum 75-jährigen Bestehen des Beethovenchors, präsentierte dieser das Oratorium im Pfalzbau in szenischen Aufführung.

Das Oratorium, das mit einer Ouvertüre über den Choral „Wachet auf“ beginnt (der kommt später noch einmal wieder), verlangt vier vortreffliche Solisten. Es ist es gelungen, den international renommierten Bassbariton Hanno Müller-Brachmann für die Gestaltung der Titelrolle zu verpflichten. Der in Köln geborene Opern- und Konzertsänger, von 1998 bis 2011 Ensemblemitglied an der Berliner Staatsoper, gastiert unter anderem in München, Paris, an der Wiener Staatsoper und an der Mailänder Scala, in San Francisco und Washington. Er ist Professor an der Karlsruher Musikhochschule.

Auf dem Weg nach Damaskus

Er erlebt als vom Saulus zum Paulus bekehrter Apostel in diesem Stück sein Damaskus in einer musikalisch sehr eindrucksvolles Weise.

Die Sopranistin Rebecca Blanz, derzeit als Solistin im Opernstudio des Nationaltheaters Mannheim engagiert, die mit unserer Region eng verbundene junge Altistin Johanna Götz sowie der famose südpfälzische Tenor Daniel Schreiber, langjähriges Mitglied der Münchener „Singphoniker“, ergänzen die Solistenriege. Als Orchester spielt die Mannheimer Kammerphilharmonie.

Der „Paulus“ hat auch besinnliche Momente, aber im Kern ist es ein helles, Hoffnung machendes Werk. Das Licht, das den Heiden leuchtet, ist ein Grundmotiv des Werks, das zu Unrecht weniger bekannt ist als das „Elias“-Oratorium.

Für den Beethovenchor Ludwigshafen waren die vergangenen Monate eine Zeit von Unwägbarkeiten und Unsicherheiten. Herbst und Winter prägten, so ist aus den Reihen des Chors zu vernehmen, zahlreiche Fragen: Wird es im Frühjahr wieder Konzerte vor Publikum geben können? Ist es sinnvoll, größere Werke der Chorliteratur vorzubereiten und zu proben? Wie kurzfristig muss man sich auf neue Vorgaben einstellen?

Der Wille zum Konzertieren

Tristan Meister, seit 2017 Leiter des Beethovenchores, habe Zweifel erst gar nicht zugelassen, sondern habe mit Ehrgeiz, Begeisterungsfähigkeit und Zuversicht die Devise verfolgt: „Wir wollen und wir werden konzertieren.“ Der Elan dieses jungen Dirigenten übertrug sich, so wird von Vertretern des Chors berichtet, nicht nur auf die bereits etablierten Chormitglieder, sondern habe auch für Neueintritte gesorgt, sodass inzwischen über 100 Sängerinnen und Sänger dazugehören.

Am kommenden Sonntag, 12. Juni, wird der Beethovenchor um 17 Uhr im inzwischen wieder mit voller Platzkapazität ausgestatteten Ludwigshafener Pfalzbau auftreten. Dem hohen Zuspruch trug sicher auch die Stückwahl Rechnung: Felix Mendelssohn Oratorium „Paulus“ bietet einen Reichtum an Chornummern unterschiedlichsten Charakters.

Noch Fragen?

Am Sonntag, 12. Juni, 17 Uhr, Pfalzbau Ludwigshafen: Konzert des Beethovenchores. Felix Mendelssohn Bartholdy, „Paulus“ op. 36. Karten sind derzeit noch verfügbar: an der Theaterkasse des Pfalzbaus, Telefon 0621 504-2558, oder online unter www.theater-im-pfalzbau.de.

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