Ludwigshafen 1250 Jahre Friesenheim: Besondere Geste der OB

Ortsvorsteher Günther Henkel trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Ludwigshafen ein, beobachtet von OB Jutta Steinruck.
Ortsvorsteher Günther Henkel trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Ludwigshafen ein, beobachtet von OB Jutta Steinruck.

Wer sein Jubiläum um ein Jahr verschieben kann, der kann selbstverständlich auch zweimal feiern. Nach dem Festakt „1250 Jahre Friesenheim“ im September in der Pauluskirche hatten kurzfristig auch Ortsvorsteher und Ortsbeirat zur Feier eingeladen. Mit gleichem Festredner, aber einer Besonderheit.

„Das ist die Abschlussveranstaltung des Jubiläumsjahrs durch den Ortsbeirat“, hatte Ortsvorsteher Günther Henkel (SPD) vorab erklärt. Immerhin sei das Gremium „das politische Kraftzentrum Friesenheims“, und nach der Veranstaltung der Vereine folge nun der politische Festakt eines selbstbewussten Stadtteils.

30 Minuten für 130 Jahre

Für Stadtarchivar Klaus Jürgen Becker, der auch den Festvortrag in der Pauluskirche gehalten hatte, kein Problem. „Zum einen habe ich heute wesentlich mehr Zeit für meinen Vortrag“, und zum anderen konnte er ein Themenfeld beleuchten, dass in der Pauluskirche ein wenig zu kurz gekommen sei. Immerhin feiert der Ort just in diesem Jahr auch 130 Jahre Eingemeindung zu Ludwigshafen. „Zumindest von Friesenheimer Seite“, stellte Becker klar, der außerdem scherzte: „Im September hatte ich zehn Minuten für 1250 Jahre, heute ist es eine halbe Stunde für 130 Jahre.“

Wie so vieles in Ludwigshafen habe die BASF die Entwicklung maßgeblich angestoßen. So lag das Werksgelände auf der Gemarkung der Gemeinden Ludwigshafen und Friesenheim, an beide musste das Unternehmen Steuern abführen. „Aber die BASF wollte ausbauen und nur noch an eine Gemeinde bezahlen“, so Becker.

OB Steinruck und Ortsvorsteher Henkel begrüßten unter Beobachtung des Festredners Klaus Jürgen Becker (rechts).
OB Steinruck und Ortsvorsteher Henkel begrüßten unter Beobachtung des Festredners Klaus Jürgen Becker (rechts).

Friesenheim hingegen wollte die Straßen ausbauen und ein großes Krankenhaus errichten – beides ohne die BASF nicht zu bezahlen. Auf Ludwigshafener Seite habe man einer Vereinigung hingegen eher kritisch gegenübergestanden, berichtete Becker. Erst ein Besuch des Friesenheimer Gemeinderats bei der bayrischen Staatsregierung in München hatte den Weg zum Einigungsvertrag im Jahr 1891 geebnet, der ab dem 1. Januar 1892 Gültigkeit hatte.

Neben Bundeskanzlern und Bundespräsidenten

Das freute auch Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD). „Wenn wir heute an Friesenheim denken, dann denken wir an Ebertpark, Eberthalle, die BASF und das Klinikum und damit an vieles, was Ludwigshafen als Stadt ausmacht.“ Auch deshalb hatte sie ein besonderes Geschenk mitgebracht. So sind seit Freitag nicht nur mehrere Bundespräsidenten, Ex-US-Präsident Bill Clinton, Bundeskanzler und Bundesminister im Goldenen Buch der Stadt verewigt, sondern auch Ortsvorsteher Henkel durfte auf den repräsentativsten Seiten der Stadt unterschreiben – stellvertretend für die versammelten Ortsbeiräte.

Mehr über das Buch zum Jubiläum erfahren Sie hier.

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