Ludwigshafen Über 100.000 Tonnen Restmüll im Müllheizkraftwerk verbrannt

In Ludwigshafen wird der Müll der ganzen Region verbrannt,
In Ludwigshafen wird der Müll der ganzen Region verbrannt,

Im Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen wird der Abfall von rund einer Million Menschen aus der ganzen Region verbrannt. Im ersten Halbjahr 2023 sind über 100.000 Tonnen Restmüll entsorgt worden, wie die Betreibergesellschaft GML mitteilt.

Angeliefert wird der Müll aus Ludwigshafen, Worms, Speyer, Frankenthal, Neustadt, dem Rhein-Pfalz-Kreis, den Landkreisen Alzey-Worms und Bad Dürkheim sowie von der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK), eine Einrichtung der Stadt und des Kreises Kaiserslautern. Alle sind als Gesellschafter am Müllheizkraftwerk beteiligt.

In den beteiligten Kommunen aus der Pfalz und Rheinhessen leben rund eine Million Menschen. Die erzeugten im ersten Halbjahr 2023 rund 78.500 Tonnen Hausmüll. Hinzu kamen knapp 15.000 Tonnen Restmüll sowie knapp 6400 Tonnen hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, zählt die GML auf. Unterm Strich wurden 102.565 Tonnen Restabfälle in Ludwigshafen angeliefert, die zu 86 Prozent im Müllheizkraftwerk Ludwigshafen verbrannt und zu Energie verwertet wurden. Im Kraftwerk wird Hochdruckdampf gewonnen, der von den Technischen Werken Ludwigshafen (TWL) in Strom und Fernwärme umgewandelt wird. Rund 14 Prozent der Restabfälle wurden im Auftrag der GML in andere Müllheizkraftwerke umgeleitet und dort verwertet.

Modernisierung läuft

Hintergrund: Das Heizkraftwerk in Ludwigshafen wird im laufenden Betrieb modernisiert, bekommt beispielsweise neue Müllkessel. Mit den derzeit angelieferten Müllbergen ist die Anlage in der Bürgermeister-Grünzweig-Straße überlastet, allen Modernisierungen und Leistungssteigerungen zum Trotz. Die Folge: Der Überschuss muss in andere Verbrennungsanlagen umgeleitet werden, was Kosten verursacht. Geld, das GML-Chef Thomas Grommes lieber den Gesellschaftern zurückgeben möchte. Deswegen ruft Grommes dazu auf, Abfall zu reduzieren.

Pro Jahr werden laut Grommes 15.000 Tonnen mehr angeliefert als die Anlage verbrennen kann, die sogenannte Übermenge liegt sechs Prozent über der Kapazität. Und das, obwohl die GML Millionen investiert in die Leistungssteigerung des Kraftwerks. Das Modernisierungsprojekt „Ignis“ (lateinisch: Feuer) erhöht die Kapazität um zehn Prozent auf 230.000 Tonnen Müll im Jahr, die in Ludwigshafen verbrannt werden können. Grommes hält es für realistisch, dass in den GML-Kommunen 15.000 Tonnen weniger Abfall im Jahr produziert werden könnte, heruntergerechnet auf die Einwohner im GML-Einzugsgebiet wären dies lediglich 15 Kilo.

Das Entsorgungsgebiet umfasst eine Fläche von etwa 2600 Quadratkilometern. Die Anlage läuft seit 1967. Die GML Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH wurde 1985 gegründet. Die Stadt Ludwigshafen ist mit 52 Prozent an der Gesellschaft beteiligt. Im Oktober 2010 legte ein Großbrand das Müllheizkraftwerk lahm.

x