Ludwigshafen Tulpen, Sonnenblumen und rote Uhren

Sorgte schwungvoll für Musik: die Marchingband Heartliner.
Sorgte schwungvoll für Musik: die Marchingband Heartliner.

„Ahoi“, schallte es Punkt 13.11 Uhr, als Zugmarschall Karl-Heinz Berzel den Startschuss zum 60. Fasnachtsumzug gab. Da flogen schon die ersten Kamellen von den Wagen. Ob Bonbons, Popcorn oder Papiertaschentücher – für die Zuschauer gab es einiges zu sammeln. Die Fußgruppe der Gärtnerei Löwenzahn verteilte Tulpen in allen Farben und erfreute damit die Zuschauer entlang der Wegstrecke. Dabei sein ist alles, wenn Fasnacht auf der Straße angesagt ist. Aus allen Ecken dröhnten die Fasnachtschlager, und die kostümierten Zuschauer sangen und schunkelten ausgiebig. Es herrschte Frohsinn und Heiterkeit „uff de Gass“. Beim 60. Jubiläum wurden die Erwartungen der örtlichen Organisatoren um Hubert Eisenhauer übertroffen. Die Party ging auch nach dem Ende des Umzugs weiter. „Es war ein toller Umzug ohne besondere Vorkommnisse“, bilanzierte Ortsvorsteher Udo Scheuermann (SPD). Die Purzelgarde des KV „Mondglotzer“ aus Maudach führte mit ihrem Mottowagen „Fünfte Jahreszeit – Mondzeit“ den Lindwurm mit 33 Zugnummern an. Es folgte die Katholische Frauengemeinschaft (KfD), die eine Zeitreise von 40 Jahren als Thema gewählt hatte. Gleich fünf königliche Hoheiten winkten dem Narrenvolk zu. Der KV „Obbarer Dambnudle“, der seit 70 Jahren besteht, war mit Corinna I. vertreten. Mit dabei waren auch Patricia I. von den Fidelen Zechern aus Oggersheim, die ebenso vom offenen Cabriolet die Kamellen warf wie Angelika I. von den Glücksrittern aus der Gartenstadt. Auch eine Abordnung aus dem Rhein-Pfalz-Kreis war mit von der Partie: Prinzessin Lisa I. von den Schlossnarren aus Lambsheim und Lena I. vom 1. KV Limburgerhof. Die politischen Themen fehlten diesmal ganz. Dafür hatten die Macher zu anderen, weniger ernsthafteren Themen gute Einfälle. Die Glücksritter aus der Gartenstadt fuhren auf ihrer Ritterburg vor. Die Senioren des Oppauer Altenwohnheims Paulinenhof wählten diesmal das Motto „Den Paulinenhof stört kein Regen, wir gehn mit Sonnenschein auf unseren Wegen“ und ernteten auch für ihre Kostüme als „Sonnenblumen“ viel Applaus vom Publikum. Der Liederkranz Edigheim warb für den Chorgesang mit dem Motto: „Mit Noten und durch Singen Generationen zusammenbringen“. Als Hühner verkleidet marschierte das Oppauer Männerballett durch die Straßen, während die Turnabteilung des TV Edigheim in die Rolle der Zwerge geschlüpft war. Die jungen Fußballer ließen die Einheit der beiden Vereine BSC Oppau und TV Edigheim hochleben. „Deutschland hat eine Mannschaft – wir die Einheit“, war deren Motto. In Anlehnung an die Olympischen Spiele in Pyeongchang versprachen die Boule-Spieler „Pétanque werd olympisch un mer sind debei - 2024“. Die Lacher auf ihrer Seite hatten auch die Herren des Männerchors, die in Schaumkostümen aussahen, als seien sie gerade einer Badewanne entstiegen. Kreativität zeigten auch die Akteure des DJK Oppau mit roten Uhren, in die sie geschlüpft waren. Das brachte dem DJK bei der Prämierung durch die Jury, die am Rathaus mit kritischen Augen die Zugnummern verfolgte, nach den siegreichen Herren des Männerchores noch den zweiten Platz. Knapp dahinter landeten die Senioren vom Paulinenhof. Für Musik im fast einen Kilometer langen Lindwurm sorgten diesmal die Heartliner, der Musikverein Oggersheim, der Fanfarenzug Rot-Weiß Speyer und die Marschgruppe des Modernen Blasorchesters aus Oppau.

Ahoi: Zugmarschall Karl-Heinz Berzel führte den knapp einen Kilometer langen närrischen Lindwurm durch die Hauptstraßen an.
Ahoi: Zugmarschall Karl-Heinz Berzel führte den knapp einen Kilometer langen närrischen Lindwurm durch die Hauptstraßen an.
Wem die Stunde schlägt: die DJK-Aktiven im Uhrenkostüm.
Wem die Stunde schlägt: die DJK-Aktiven im Uhrenkostüm.
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