Ludwigshafen Ein musikalisches Feuerwerk

Der Abschluss ihrer „Cheers“-Tour: Madlaina Pollina (vorne) und Nora Steiner im Kulturzentrum Das Haus.
Der Abschluss ihrer »Cheers«-Tour: Madlaina Pollina (vorne) und Nora Steiner im Kulturzentrum Das Haus.

Rockige Gitarrensounds und gefühlvolle Balladen: Auf dem Debütalbum „Cheers“ von Steiner und Pollina gibt es beides. Die jungen Musikerinnen lassen sich in keine Schublade zwängen, wie das Schweizer Duo auch bei seinem Auftritt im Ludwigshafener Haus bewiesen hat. Hier sorgte eine Brandmeldung für eine Unterbrechung des Konzerts.

Seit mehr als vier Wochen sind die fünf Musiker unterwegs, haben 22 Konzerte in Deutschland und Österreich gegeben und betreten nun in Ludwigshafen, wo die „Cheers“-Tour ihren Abschluss findet, ein letztes Mal die Bühne. „Es ist ein schöner, aber auch trauriger Tag“, begrüßt Nora Steiner die rund 80 Gäste im „Haus“. Seit rund sieben Jahren steht sie mit Madlaina Pollina, der Tochter des italienischen Liedermachers Pippo Pollina, auf der Bühne. In ihren Liedern, die sie auf Deutsch, Englisch und Schwyzerdütsch verfassen, erzählen die beiden Geschichten, mal von Hoffnung, mal vom Scheitern, und halten auch mit Kritik nicht hinterm Berg: an der Gesellschaft, am Überfluss und an der Bequemlichkeit, die über revolutionäre Gedanken siegt. Begleitet werden Steiner und Madlaina von dem Gitarristen Max Kämmerling, dem Schlagzeuger Leonardo Guadarrama und dem Bassisten Nico Sörensen. Dass sie allerdings auch ohne ihre Begleitband, die selbsternannte „Romantikkommission“, überzeugen können, stellen die beiden Musikerinnen bei einer nicht geplanten Akustikeinlage unter Beweis. „Haben wir die Anlage kaputtgemacht?“, ruft Pollina in Richtung Mischpult, als mitten im Song „Children“ plötzlich nur noch die unverstärkte Gitarre erklingt. Während der Techniker noch nach der Ursache sucht, fährt das Duo kurzerhand akustisch fort. Doch nach wenigen Minuten wird das Konzert erneut unterbrochen. Wegen einer Brandmeldung, die auch für den Stromausfall auf der Bühne verantwortlich ist, muss das Gebäude geräumt werden. Die Musiker machen das Beste aus der Situation und stimmen die nächsten Songs, umgeben von Feuerwehrautos und unter neugierigen Blicken aus dem anliegenden Wohnhaus, gemeinsam vor dem Kulturzentrum an. Bald gibt die Feuerwehr Entwarnung. Das Konzert kann weitergehen. Zum Glück, denn die nächste Nummer hätte ohne die Band gar nicht gespielt werden können. „Wait For It“ ist ein musikalisches Feuerwerk, das zwar ruhig beginnt, dann aber die Aufmerksamkeit auf die musikalischen Fähigkeiten der „Romantikkommission“ lenkt. Unterstützt wird diese dabei von Vorprogrammkünstler Tobias Carshey. „Wir haben ihm erst gestern von der Idee erzählt“, verrät Steiner mit einem Grinsen. Die gute Laune der Band hat sich längst auf das Publikum übertragen. Zum bekanntesten Lied der Band, „Das schöne Leben“, kommen die Gäste dann in Tanzbewegung. „Das ist unsere letzte Show, wir geben alles, denn es gibt quasi kein Morgen“, sagt Steiner. Auch die nächste Nummer, „Prost Hawaii“, wird vom Publikum als tanzbar empfunden. Das freut auch die Künstler. „Zum Glück haben wir den Tourabschluss mit euch gefeiert“, sagt Steiner, bevor sie die Bühne verlässt. Nach drei Zugaben ist die „Cheers“-Tour dann endgültig vorbei.

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