Ludwigshafen 90 Tarkett-Jobs am Rheinufer

Oben: Tarkett-Schild in Frankenthal. Unten: So soll das Bürohaus an der Rheinallee nach der Fertigstellung aussehen.
Oben: Tarkett-Schild in Frankenthal. Unten: So soll das Bürohaus an der Rheinallee nach der Fertigstellung aussehen.

Die Tarkett-Gruppe, ein weltweit führender Hersteller von Bodenbelägen, wird ihren Standort Frankenthal voraussichtlich Anfang 2020 aufgeben. Alle 90 Mitarbeiter sollen dann in die Ludwigshafener Rheinallee umziehen, wo aktuell ein landesweit einzigartiges Bürohaus errichtet wird.

Die Beschäftigten der Tarkett Holding GmbH, die im Frankenthaler Nachtweideweg arbeiten, kümmern sich um den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Man sei dabei, sich „neu zu positionieren“, auch in der Außendarstellung, erklären Tilo Höbel, Verantwortlicher für diese Vertriebseinheit, und der zuständige Personalchef Heiner Bergner. Ein Grund für die Absicht, nach Ludwigshafen in den geplanten Büro-Neubau der Bob-Rheinallee GmbH umzuziehen, seien die besseren Bedingungen dort. In Frankenthal arbeite man auf drei Etagen, „am neuen Standort sind es zwei Etagen“, sagt Höbel. Das und die andere Raumaufteilung werde im Alltag manches einfacher machen und „gibt uns mehr Möglichkeiten“. Die Infrastruktur in Ludwigshafen, speziell die Bahnanbindung, sei gut. Zudem passe das neue Quartier „von seiner Bauweise her gut zu uns“, so Höbel. Das „ausgeklügelte Heizungssystem“ und die „außergewöhnliche Energieeffizienz, die beste in Rheinland-Pfalz“, passten perfekt zum Tarkett-Profil: Umweltbewusstsein und nachhaltiges Wirtschaften würden im Unternehmen großgeschrieben. Auch mit Blick auf Billig-Konkurrenten aus Asien werde man genau diese Themen bei Werbung und Vertrieb künftig noch stärker herausstellen, sagen die Sprecher. So weist die Tarkett-Gruppe zum Stichwort „Nachhaltigkeit“ unter anderem darauf hin, dass man zwischen 2010 und 2017 etwa 99.000 Tonnen Altböden wiederverwertet habe. Bei der Produktion von Vinylböden werde grundsätzlich auf gesundheitsgefährdende Weichmacher-Stoffe (Phtalate) verzichtet. Zum Sortiment gehörten auch Fliesen, die Feinstaub aus der Luft binden könnten. „Das hilft Allergikern“, sagt Höbel. Durch die geschäftliche Entwicklung sehen sich die Firmensprecher bestätigt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz habe man die Umsätze „in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich fünf Prozent steigern können“, so Höbel. Der Umzug nach Ludwigshafen wird für Februar 2020 angepeilt. Ab dann laufe der Zehn-Jahres-Mietvertrag. Neben Tarkett zieht die Betriebskrankenkasse (BKK) Pronova in das bereits voll vermietete Bürohaus am Rheinufer. Mit 60 Prozent der Flächen ist die BKK der Ankermieter. Sie mietet die unteren Etagen für ihr neues Besucherzentrum an. Dritter Mieter ab Februar 2020 ist die Steuerberatungsgesellschaft WSB Wolf Beckerbauer Hummel & Partner. Bis dahin entsteht an der Rheinallee in Süd in direkter Nachbarschaft zum ehemaligen Halberg-Areal ein Bürogebäude mit sechs Etagen, Terrassen, 6200 Quadratmeter Nutzfläche und einer Tiefgarage für 60 Fahrzeuge. Bob steht für Balanced Office Buildings, sprich: für sehr energieeffiziente Gebäude neuer Machart. Mit der Bob Rheinallee GmbH sei es gelungen, vor Ort ein Leuchtturmprojekt für moderne und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung anzusiedeln, sagte zuletzt Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU). „Damit konnten 350 Arbeitsplätze in Ludwigshafen gehalten beziehungsweise neu angesiedelt werden.“

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