Landau Stadtmagazin: BUND: B-10-Ausbau gefährdet Luchs-Projekt

Als herben Schlag für die Queichtalbevölkerung hat der BUND Südpfalz die Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans im Kabinett bezeichnet. Die zur „Pfälzerwald-Autobahn“ aufgestockte B 10 werde nicht nur das Biosphärenreservat, sondern auch den Steuerzahler eines Tages noch schwer belasten. BUND-Sprecher Ulrich Mohr ist aber auch überzeugt, dass das gerade erst gestartete kostenträchtige Luchsprojekt vor einer ungewissen Zukunft stehe. Wie berichtet, waren am vergangenen Wochenende drei Luchse im Pfälzerwald in die Freiheit entlassen worden. Luchse brauchen sehr große Reviere und werden durch den Autoverkehr stark gefährdet. Daran werde keine Grünbrücke etwas ändern, so Mohr. Er wirft dem Bundesverkehrsministerium vor, bei dem Fernstraßenprojekt massiv manipuliert zu haben. So werde beispielsweise ein Flächenverbrauch von gerade mal 29,6 Hektar angegeben. In Wirklichkeit ergebe sich bei Baulänge, Nebenanlagen, autobahngleichen Kurvenradien sowie Ausgleich und Kompensation ein Bedarf von bis zu 282 Hektar. Ablesbar sei dies schon beim Landschaftsumbau westlich von Hinterweidenthal. Für manipulativ hält Mohr auch das extrem niedrige und daher einen Ausbau eigentlich ausschließende Nutzen-Kosten-Verhältnis. Die für den Ausbau erforderlichen Summen, bei denen eine Kostenexplosion zu erwarten sei, würden viel besser als Strukturhilfe in die notleidende Südwestpfalz fließen, so der BUND. Und weiter: „Es grenzt schon an Zynismus, den Bürgern in Form einer Bürgerbeteiligung eine Mitwirkungsmöglichkeit vorzugaukeln, dann aber bei keinem der 1281 Fernstraßenprojekte die angeforderten „vernünftigen Alternativen“ zu „ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten“, so wie dies gesetzlich vorgeschrieben ist. |rhp

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