Südpfalz Schaltjahr: Südpfälzer berichten von „echtem“ Geburtstag

Werner Dietrich
Werner Dietrich

Laut Statistik leben in Deutschland zur Zeit zwischen 55.000 und 60.000 Menschen, die am 29. Februar geboren sind. Drei Südpfälzer Schalttagskinder berichten, wie sie ihren besonderen Geburtstag feiern.

Für den am 29. Februar 1960 in Barbelroth geborenen Werner Dietrich könnte es aufgrund seiner Aktivität jedes Jahr ein Schaltjahr mit gleich mehreren Schalttagen geben. Übrigens war sein Geburtstag am Rosenmontag, ein zusätzliches Highlight, denn erst 2044 fällt der 29. Februar wieder auf den Rosenmontag.

Diesen Tag peilt er als großes Ziel an. Seine Mutter, damals von der Hebamme befragt, ob man den Geburtstermin manipulieren soll, meinte, so wie es kommt, ist es recht. Wann Dietrich außer dem „richtigen“ Geburtstag feiert, kommt auf den Wochentag an. Ist der 28. Februar etwa an einem Samstag, so feiert er an diesem Tag und hat damit gleich zwei Feiertage vor sich. Fällt der 1. März auf einen Samstag, wird an diesem Tag gefeiert mit der Folge, dass er jährlich zu seinem Geburtstag seine Gäste einlädt. Ansonsten sieht er weder einen Vor-oder Nachteil seines Geburtstags. In der Schulzeit war sein Geburtstag uninteressant, erzählt der Jubilar, der nach 45 Berufsjahren seit kurzem in Rente ist und seit 23 Jahre im Gemeinderat seiner Heimatgemeinde sitzt, elf Jahre davon war er Ortsbürgermeister.

Vanessa Marx
Vanessa Marx

Geburtsdatum einfach cool

Die in Gossersweiler-Stein wohnhafte und bei der Sparkasse Südpfalz beschäftigte Kundenberaterin Vanessa Marx darf am 29. Februar offiziell ihren achten Geburtstag feiern. Sie findet ihr Geburtsdatum einfach cool, wie sie sagt, „denn es ist ein besonderes Geburtsdatum, auf das sich nur wenige Menschen berufen können“. Zweitens habe man gute Chancen, lange jung zu bleiben und drittens kann man doch nichts daran ändern. In der Regel feiert sie ihren Geburtstag am 1. März, nach dem Rat ihrer Oma, die ihr mit auf den Weg gab: „Einen Geburtstag feiert man nicht vor, das bringt Unglück.“

Michael Naab
Michael Naab

Knapp einen Steinwurf weiter, in Silz, wohnt der aus Eschbach stammende Jubilar Michael Naab, der ebenfalls am 29. Februar Geburtstag hat. Die RHEINPFALZ hat den heute 48 Jahre alt werdenden und zwölf Jahre jung gebliebenen Winzer befragt, ob er es als Nachteil oder Vorteil sieht, am 29. Februar geboren zu sein. Es hänge von der Einstellung der betroffenen Person ab, meint er diplomatisch.

„Ich habe gestern schon gefeiert“

In der Regel feiert er am 28. Februar, also dem letzten Februar, weil ihm seine Mutter schon seit frühester Kindheit erklärte, dass er im Februar geboren sei und deshalb im Februar feiern müsse. An dieses „Gebot“ hielt sich Michael im wahrsten Sinne des Wortes bis zu seiner Sturm- und Drangzeit. Als ihm nämlich am 1. März ein hübsches Mädchen gratulieren wollte, sagte er verschämt: „Ich habe gestern schon gefeiert“. Seitdem feiert Naab an zwei Tagen, am 28. Februar in den März hinein, wobei er um 0 Uhr eine logische Sekunde inne hält.

Laut Geburtsurkunde ist er am 29. Februar 1976 um 23.25 Uhr in der Nacht zum Rosenmontag geboren, also noch zusätzlich ein Sonntagskind.

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