Landau Mit der Sichel ins Kornfeld

Niederotterbach. Der Bauernhof von Anke und Bernd Hatzenbühler ist das Ziel der nächsten RHEINPFALZ-Sommeraktion am kommenden Montag, 10. August. Der Hof mit vielen Tieren ist konzipiert als „Lernort Bauernhof“, der von Schulklassen, Kindergartenkindern und Lehrern projektbezogen besucht wird.

Die Gäste unserer Sommertour bekommen nicht nur theoretische Einblicke in die pädagogische Arbeit, sondern dürfen auch Getreide ernten und mit der Hand dreschen, um am Ende Brot aus dem Ofen holen zu können. Alt-Ortsbürgermeister Rudi Schwöbel wird zu Besuch sein, er weiß, „wie’s frieher“ in Niederotterbach war, Konrad und Helene Gehrlein zeigen die Kunst des Korbflechtens. Nach getaner Arbeit dürfen sich die Gäste mit einer Pfälzer Vesper stärken. Bernd Hatzenbühler ist Bauer mit Leib und Seele, wie er sagt, und zertifizierter Bauernhof-Pädagoge. Seit 2008 bietet er auf seinem Hof, den er eigens dafür konzipiert hat, zusammen mit seiner Frau Anke Lernprogramme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Zum Hof gehören vier Hektar Land, auf dem das für die Pferde, Gänse, Hühner und Enten notwendige Futter angebaut wird. Und das Getreide für das Brot, das die Gäste der RHEINPFALZ-Sommertour von Hand schneiden, dreschen und verarbeiten werden. Es wird anschließend im gemauerten Holzofen gebacken. Was für die Erwachsenen vielleicht auch eine ganz neue Erfahrung ist, ist für die Lehrer, die mit ihren Schulklassen auf den Hof kommen, wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Handlungsorientiertes Lernen, Teamgeist und praktische Fähigkeiten werden bei den Projekten, die der „Lernort Bauernhof“ bietet, vermittelt. Den Teilnehmern der RHEINPFALZ-Sommeraktion wird der Landwirt zunächst seinen Hof, die Tiere und die damit verbundene Arbeit vorstellen. Danach geht es zum praktischen Teil des Brotbackens. Alt-Bürgermeister Rudi Schwöbel, selbst Landwirt, weiß noch, wie wichtig die Selbstversorgerhöfe im heute 330 Seelen zählenden Niederotterbach einst waren. Früher gab es kaum jemanden im Dorf, der keine Tiere gehalten oder Gemüse und Feldfrüchte angebaut hat. „Heute gibt es noch drei Vollerwerbsbauern und wenige Nebenerwerbslandwirte“, sagt der ehemalige Ortschef im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Um Geld zu verdienen, wurden am Viehstrich auch Weiden angebaut, die zu unterschiedlichen Körben geflochten und verkauft wurden. Eine mühselige und kunstvolle Arbeit, die der über 80-jährige Konrad Gehrlein und seine Frau Helene aus Rheinzabern zeigen werden. Die beiden unterstützen den Lernbauernhof seit Langem bei der Schülerarbeit. Rund 50-mal im Jahr kommen derzeit Schulklassen, Kindergärten oder auch Lehrer, um an Projekten, die dem bäuerlichen Jahr angepasst sind, teilzunehmen. Gefördert wird das Projekt vom rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium, das Bildungsministerium hat ihn als „Schulnahe Umwelterziehungseinrichtung“ anerkannt. Zum Abschluss des lehrreichen Nachmittags dürfen sich die Gäste mit einer zünftigen Pfälzer Vesper, selbst gebackenem Brot und dem veredelten Saft der Reben von Rudi Schwöbel stärken. (pfn) Anmeldung Bis morgen, Freitag, 10 Uhr, müssen die Anmeldungen bei uns eingegangen sein. Am besten per E-Mail unter redlan@rheinpfalz.de, Stichwort Lernbauernhof. Sollten mehr Anmeldungen eingehen, als Teilnehmer möglich sind, entscheidet das Los. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Bitte schicken Sie ihre Telefonnummer mit.

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