Landau Landauer Weinprinzessin will Pfälzische Weinkönigin werden

Mit einem stilisierten Ochsenmotiv macht die Metzgerei der Eltern von Weinhoheit Lilli Joachim auf sich aufmerksam.
Mit einem stilisierten Ochsenmotiv macht die Metzgerei der Eltern von Weinhoheit Lilli Joachim auf sich aufmerksam.

„Wenn schon Weinprinzessin, dann richtig“, sagt Lilli Joachim. Und so war für die 20-jährige Wollmesheimerin schon, bevor sie im vergangenen Jahr zur Landauer Weinprinzessin gekürt wurde, klar, dass sie einen Aufstieg im Weinadel anstrebt und Pfälzische Weinkönigin werden will. Als sie mit Franz Müller, Geschäftsführer des Büros für Tourismus, vor ihrer Krönung im Herbst 2016 ein Einführungsgespräch hatte, „habe ich mich gleich informiert, was man machen muss, wenn man Pfälzische Weinkönigin werden will“, verrät Joachim. Eigentlich wollte sie noch nicht in diesem Jahr kandidieren. Dass sie dann doch „spontan beschlossen hat, an meine Landauer Amtszeit gleich noch ein Jahr dranzuhängen“, liegt an der Deidesheimerin Christine Otte. Die ist im renommierten Deidesheimer Weingut Reichsrat von Buhl eine Kollegin von Joachim. Seit September absolviert die Wollmesheimerin dort eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. „Sie hat mich gefragt, warum machst du es nicht gleich“, erzählt Lilli Joachim und so hat sie sich drei Tage vor Anmeldeschluss bei der Pfalzwein, die die Wahl ausrichtet, beworben. Vorher habe sie mit ihren Eltern darüber gesprochen, „denn Pfälzische Weinprinzessin ist schon eine andere Hausnummer“. Die Eltern, die eine Metzgerei in Wollmesheim besitzen, unterstützen den Plan der einzigen Tochter. „Alle meine Freundinnen sind begeistert und sagen, das passt zu mir“, erzählt die 20-Jährige. Auch ihr Chef sehe das so, allerdings dürfe die Arbeit unter dem Adelsamt nicht leiden. Die Eltern haben auch bisher den Weg der Tochter in den Weinadel unterstützt. Ihr Vater habe Franz Müller gesagt, dass sie Landauer Weinprinzessin werden möchte, berichtet Lilli Joachim. Die Idee stammt vom Opa mütterlicherseits, der ebenso wie der Opa väterlicherseits Winzer war. „Ich wollte ihm den Wunsch gern erfüllen“, sagt die junge Frau. Die Weinlese im Betrieb des Opas gehört zu ihren Kindheitserinnerungen. „Da kam die ganze Familie zusammen, wir haben gemeinsam geherbstet und gegessen, was die Oma gekocht hat, das war die schönste Zeit für mich“, schwärmt die 20-Jährige. So richtig mitarbeiten musste sie nicht, denn sie war noch ein kleines Mädchen. Später hat der Opa den Betrieb aufgegeben. In ihrem Elternhaus werde gern guter Wein getrunken, sie sei von den Eltern da früh einbezogen worden, erzählt Lilli Joachim. „So richtig“ sei ihre Leidenschaft für Wein durch Christine Ludt, die frühere Geschäftsführerin der Vinothek Par Terre, und durch ihren Aushilfsjob in der Vinothek geweckt worden. Trotz ihrer Ausbildung jobbt die 20-Jährige dort weiter. „Das ist inzwischen mehr ein Hobby“, sagt sie. Kochen, Querflöte spielen, Motorrad fahren mit dem Vater, dem Onkel oder auch mal mit Freunden sind ihre weiteren Hobbys. Für die nächste Zeit ist „lernen, lernen, lernen“ angesagt. Lilli Joachim will ihr Weinwissen erweitern, denn „vor der Fachbefragung bei der Wahl zur Weinkönigin habe ich Respekt“. Ihr Lieblingswein ist Riesling, das sei die Rebsorte, die „am spannendsten ist und am sensibelsten auf Einflüsse, etwa durch den Boden, reagiert“. „Es macht richtig Spaß“, blickt Joachim auf ihre bisherige Zeit als Weinprinzessin zurück. Sie habe sich das vorher „stressiger“ vorgestellt. Als Höhepunkte nennt sie eine Reise nach Berlin und das Weinfest in Landau an der Isar. „Man macht Erfahrungen und kommt mit Leuten in Kontakt, wo man sonst nie die Chance dazu hätte“, sagt sie. Das werde auch als Pfälzische Weinkönigin oder -prinzessin so sein. Sie wolle Königin werden, aber auch als Prinzessin werde sie „sicher eine tolle Zeit“ haben.

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