Landau Ein Großer mit viel Herz

Blumen für Ehefrau Ragnhild, Gernot Rumpfs ausdrucksstarker Pelikan für Dieter Thomas Heck. Für sein ganz privates, soziales Engagement wurde „Mister Hitparade“ am Samstagabend im kleinen Saal der Landauer Festhalle mit dem Hans-Rosenthal-Ehrenpreis ausgezeichnet (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Fremd musste sich der Ehrengast, der Mediengeschichte im Fernsehen geschrieben habe, wie ihm Gerd Rosenthal in seiner Begrüßung attestierte, nicht fühlen. Hatte doch Udo Vogel, der Vorsitzende des Vereins „Aktion Hilfe in Not“, Freunde um ihn geschart. Allen voran den ehemaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck, der als Laudator nicht nur Hecks Herzensbildung in den Vordergrund stellte. Geradezu aufopfernd sei auch sein Engagement für die Spina-bifida-Kinder (offener Rücken) in den baltischen Staaten, für die sich Hecks Grit-Jordan-Verein einsetzt. Sicher werden auch die 10.000 Euro, mit denen der zum zwölften Mal vergebene Hans-Rosenthal-Preis dotiert ist und an den großen Talkmaster erinnern soll, mithelfen, dass noch mehr Kinder ihrem Rollstuhl entfliehen können. Nur wenigen war bewusst, dass Heck seit vielen Jahren auch die gemeindenahe Psychiatrie, der sich Roswitha Beck besonders verpflichtet fühlt, finanziell und ideell unterstützt. Fest drückte der Mann mit Kultstatus die Hand seiner Frau, als Gaby Baginsky, der bei ihrem ersten Auftritt bei Dieter Thomas Heck vor Jahrzehnten in der ZDF-Hitparade noch die Stimme weggeblieben war, zum Mikrofon griff. Musikalisch ließ sie „das liebe Hildchen und den lieben Dieter“, die auch ihre Trauung bezeugt hatten, hochleben. Die Sängerin stand am Samstag für viele Akteure in der deutschen Schlagerszene, die ihren Erfolg nicht zuletzt der Moderationsikone zu verdanken haben. Dass Stars und Sternchen der Showbranche in all den Jahren, in denen Heck die Schlagerwelt im Fernsehen formte wie kein anderer, niemals von ihm bloß gestellt wurden, hatte zuvor schon Kurt Beck seinem langjährigen Freund besonders hoch angerechnet. Tapfer hielt der 76-jährige Ehrengast trotz einer Bronchitis bis zum Hauptgang des Festmenüs durch und bedankte sich zum Abschied voller Rührung für die vielen anerkennenden Worte. Landaus Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer sollte recht behalten, als er diesen Ehrenabend auch als Chance begriff, den ganz anderen Dieter Thomas Heck fernab der Bühne zu treffen. Es war die Begegnung mit einem Mann, der seit vielen Jahren mit all seinen Möglichkeiten versucht, Not in der Welt zu lindern. (eva)

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