Landau Der Bachelor von Birkenhördt

Vor allem im englischen Pavillon lässt es sich im Garten von Matteo Gawron genießen.
Vor allem im englischen Pavillon lässt es sich im Garten von Matteo Gawron genießen.

«Birkenhördt». Der Protagonist einer bekannten Fernsehshow verteilt rote Rosen an eine Gruppe von Frauen, die im Laufe der Sendung sein Herz erobern könnten. Runde für Runde verabschiedet sich der Junggeselle von einer Person, bis er am Ende der Show seiner Auserwählte die letze Rose überreicht. Matteo Gawron aus Birkenhördt ist nicht solch ein Rosenkavalier, obwohl der 27-Jährige mehr als drei Dutzend Frauen mit Rosen beglücken könnte - jede gar mit einer anderen Rosensorte. Insgesamt 49 verschiedene Rosenarten hat der Pfälzer in seinem Garten: Lavender Ice, Friesia und Schwarze Madonna wachsen bei ihm, selbst Heidi Klum kann man bei Gawron finden. Nein, nicht das deutsche Topmodel, sondern die Rosenart, die durch die Kreuzung von Old Port mit Barkarole entstand und mit ihren violetten Blüten ein echter Hingucker ist. Sie ist eine von unzähligen gezüchteten Rosenarten, die gerne auch mal auf ausgefallene Namen getauft werden. „Ich hatte lange Zeit mit Rosen nichts am Hut“, erzählt Gawron. Erst als er in Steinfurt, dem ältesten und größten Rosendorf Deutschlands, zu Besuch war, wurde er von der stacheligen Schönen in den Bann gezogen. „Mir war nicht bewusst, wie vielfältig Rosen sind und in welchen Farben und Formen sie bewundert werden können.“ So kam es, dass Gawron in seinem Garten reichlich Platz für Rosen schaffte. Sein grünes Paradies allein auf den Rosengarten zu reduzieren, wäre allerdings nicht fair, es bietet nämlich einiges mehr. In seinem 400 Quadratmeter großen Elementengarten, wie der Pfälzer es nennt, da Feuer, Erde und Wasser in der Gestaltung der Fläche eine Rolle spielen, blüht es in allen möglichen Farben. Gawron, gelernter Winzer, bewirtschaftet bei sich fünf kleine Weinbergreihen, die ihn im Herbst mit saftigen Trauben für die Pflege belohnen. Auch Tomaten, Basilikum, Zucchini und Salat baut er bei sich an. Kürbis hatte er zwischenzeitlich auch mal. „Aber die wachsen so schnell, da konnte ich mich kaum mehr auf dem Feld bewegen. Deswegen lasse ich es sein.“ Der Garten ist für Gawron ein Rückzugsort, wo Entspannung an erster Stelle steht – aber natürlich nur dann, wenn die Gartenarbeit auch erledigt ist. „Ich investiere täglich zwei Stunden in die Pflege, aber die Arbeit lohnt sich, wenn man sieht, wie sich die Pflanzenwelt entwickelt, wie alles wächst und gedeiht.“ Zumal Gawron, der nach seiner Winzerlehre aus gesundheitlichen Gründen umgeschwenkt hat und derzeit eine Ausbildung zum Lokführer macht, tagsüber überwiegend sitzt. Da sei die körperliche Arbeit im Grünen eine willkommene Abwechslung. In Gawrons Garten lässt es sich am besten unter dem offenen, englischen Pavillon verweilen, den der 27-Jährige selbst gebaut hat. Von dort kann man zuhören, wie der Bachlauf beruhigend in den Teich plätschert, ein Springbrunnen spielt währenddessen sein Wasserspiel. „Solch einen Pavillon habe ich mir immer gewünscht“, sagt Matteo Gawron. Und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt habe, setze er alles daran, die Idee in die Tat umzusetzen. So durfte auch der Grillplatz an einer gemauerten Granitsteinanlage nicht fehlen. Vor sechs Jahren hatte sich Gawron daran gemacht, den Garten hinter dem früheren landwirtschaftlichen Gebäude nach seinen Wünschen herzurichten. Stück für Stück wurde aus einer brachliegenden Grünfläche ein grünes Paradies. Alle Projekte, die er in seinem Garten je realisiert hat, hat Matteo Gawron übrigens in einer Chronik festgehalten. „So kann nichts in Vergessenheit geraten“, sagt Gawron, während er sein Büchlein in den Händen hält. Er sei aber bei weitem noch nicht fertig in seinem grünen Reich. Der ein oder andere Eintrag in seiner Chronik wird sicherlich noch dazukommen. Schließlich wird er künftig auch eine größere Fläche zu bewirtschaften haben. Der 27-Jährige hat jüngst das benachbarte Grundstück von der Gemeinde gepachtet. Auf der rund 800 Quadratmeter großen Grünfläche kann der Pfälzer weitere Projekte realisieren. „Drei Mal dürfen Sie raten, welche Pflanze ich setzen möchte.“ Info Matteo Gawrons grünes Paradies in der Schwarzerdstraße 4 in Birkenhördt kann am Sonntag, 24. Juni, von 10 bis 18 Uhr, besucht werden.

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