Lokalsport Südpfalz Zickenalarm

Drei, die dem TSV Kandel in der nächsten Saison fehlen: Jenni Teipelke (im Tor), Anna Heib (bei Saskia Puhr) und rechts Christin
Drei, die dem TSV Kandel in der nächsten Saison fehlen: Jenni Teipelke (im Tor), Anna Heib (bei Saskia Puhr) und rechts Christina Wilhelm. Mit der 17 in Schwarz Samira Brand.

«KANDEL.» Doch noch Zickenalarm. Ohne Melanie Breinich und Marijana Markovic traten die Handallerinnen des TSV Kandel in ihrem drittletzten Drittliga-Spiel gegen die TSG Ketsch II an und verloren mit 23:31 (11:14). Beim 19:23 hielten sie noch ein achtbares Ergebnis, nach dem 19:27 hisste Trainer Eyub Erden am Samstagabend die weiße Fahne.

Erden gönnte seiner Kreisspielerin Anna Heib (im Angriff) und Christina Wilhelm die verdiente Pause und brachte Susen Meyer für den Kreis. Die beiden hatten sich verausgabt. Heib spielte fast durch, weil Markovic die Mannschaft unehrenhaft im Stich lässt, sie hat sich wohl schon aus dem Kader verabschiedet. Breinich soll Erden immerhin telefonisch für das Spiel abgesagt haben. Im Tor spielte Jenni Teipelke tadellos, eine weitere Spielerin, die in Kandel aufhört. Sie hatte einen schweren Stand, wenn die gegnerischen Kreis-spielerinnen frei vor ihr auftauchten, meist hinter Heib und Wilhelm im Abwehrzentrum. Die beiden Kandelerinnen sparten sich in der zweiten Hälfte häufig die letzten ein, zwei Schritte zur Gegenspielerin auf. Teipelke wehrte neun, zehn Würfe ab, einige spektakulär. Erden begann – neben Heib und Wilhelm – mit Franziska Brecht, Susanne Kappes, Rebecca Brecht und Christine Kappes, vier Spielerinnen, die mit ihm in die Pfalzliga gehen. Die Mannschaft schien überrollt zu werden von den athletischen Ketscherinnen, die vier Spielerinnen dabei hatten, die zuletzt in der Zweiten Liga spielten, die recht offensiv 3-2-1 verteidigten. In der 9. Minute fiel das 1:5. Weil danach auch die Gäste Fehlwürfe hatten und Bälle verloren, konnten sich die Gastgeberinnen erholen. Klasse das 6:9 durch eine Einzelaktion von Rebecca Brecht, schön das 9:10 von Laura Baldauf (25.), überlegt das 10:12 von Mona Knittel von rechts außen. Knittel und Baldauf waren nach einer Viertelstunde gekommen. Nach der Halbzeit spielte Mona Kuczaty auf links. Aufreger beim Spielstand 13:17 (35 .): Rebecca Engelhardt trifft die vor ihr den Ball führende Rebecca Brecht unvermittelt im Gesicht, die Schiedsrichter beraten und lassen Gnade vor Recht ergehen: Zwei-Minuten-Strafe. Der Kräfteverschleiß bei den Kandelerinnen wurde erkennbar, Ketschs Kreisspielerin Elena Fabritz erzielte das 13:18 und 14:22 (42.). Wilhelm mit ihren letzten beiden Toren (16:23, 17:23), Rebecca Brecht, die in der Schlussphase aufdrehte (noch vier Tore), und Christine Kappes, die nun vor der Abwehr verteidigte und das 19:23 erzielte (49.), schienen es noch mal spannend machen zu können. Aber wie ein Kartenhaus fiel das kurze Aufbäumen zusammen. Ketsch, längst saß Samira Brand, die vor der Halbzeit viermal getroffen hatte, auf der Bank, zog leicht auf 19:27 davon. Weder Wilhelm noch die lange verletzte Susanne Dohe, die in Kürze wieder spielen kann, wollten nach Spielende etwas zu ihren Absichten sagen. Wilhelm erhöhte ihr Torkonto um acht auf 115/31. Dran, wieder hinten, dran, dann aber zu viele Fehler gemacht und einfach bestraft worden, so fasste Erden das Spiel in einer „schwierigen Situation“ zusammen. Seine Laune war im Keller. So spielten sie TSV Kandel: Teipelke – Susanne Kappes, Rebecca Brecht (6/1), Wilhelm (8) – Franziska Brecht (2/2), Christine Kappes (1) – Heib (1); Knittel (1), Baldauf (3), Wagner, Kuczaty (1), Meyer – Spielfilm: 1:1 (2.), 1:5 (9.), 5:9 (15.), 9:10 (26.), 11:14 (Halbzeit), 12:15 (32.), 14:22 (42.), 19:23 (49.), 21:28 (55.), 23:31 (Ende) – Zeitstrafen: 3:2 – Siebenmeter: 5/3 – 3/1 – Beste Spielerinnen: Wilhelm, Heib, Rebecca Brecht – Brand, Marmodee – Zuschauer: 120 – Schiedsrichter: Franz/Wießmeyer (Schmiden)

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