Lokalsport Südpfalz Wenn die Beine nicht mehr wollen

Sieger Michael Ganopolski (Mitte) mit Dario Rapps (rechts) und Simon Nuber.
Sieger Michael Ganopolski (Mitte) mit Dario Rapps (rechts) und Simon Nuber.

«LUSTADT.» Nach 77 Kilometern Lustadter Kriterium war Dario Rapps am Ende. Zusammen mit Michael Gannopolskij und Tim Gebauer war er den restlichen 18 Fahrern in der brütenden Sommerhitze nach sechs Runden schon davongefahren. Am Ende wollten die Beine nicht mehr im Kriterium der KT- und A/B-Klasse. Gannopolskij gewann, Rapps und Gebauer folgten auf den Plätzen (wir berichteten im Sport).

Der Mann im Deutschen-Meister-Trikot schaute zu, der Minfelder Pascal Ackermann. Ihm und allen anderen war am Sonntag ziemlich schnell klar, wer den Sieg nach 55 Runden unter sich ausmachen würde. Nachdem Ausreißer Johannes Schäfer vom Team Triebwerk Energy Cycling nach vier Runden vom Feld wieder gestellt worden war, übernahmen Gannopolskij (Team Möbel Ehrmann), Rapps (RSC Kempten) und Gebauer (Team Erdinger Bellheim) das Kommando und preschten davon. Im Hauptfeld fing da schon das Taktieren an, die jeweiligen Teamkollegen Simon Nuber (Möbel Ehrmann), Andreas Mayr (RSC Kempten) und Joschka Beck (Erdinger Alkoholfrei) positionierten sich weiter vorne. Eine schnelle Verfolgergruppe wollte sich nicht finden, und so zog das Trio vorn einsam seine schnellen Runden und war nach der vierten Wertung direkt hinter dem Feld. Wenig später folgte der erste Rundengewinn. Zwischenstand: Gannopolskij 16 Punkte, Rapps 15 und Gebauer sechs. Die Führungsgruppe wurde neu gemischt. Die drei Spitzenfahrer hatten wieder Unterstützung von ihren Teams, wobei die Roschbacher Ehrmänner in der Überzahl waren. „Wir hatten den Vorteil durch unsere Mannschaftsstärke und auf Simon war Verlass“, sagte Sieger Gannopolskij. Er, Rapps, Beck, Simon Nuber und Gebauer machten weiter Dampf, auch David Hund war Teil der schnellen Neunergruppe, die fortan den Rennverlauf bestimmte. Nach der achten Wertung dauerte es eine ganze Weile, bis das Zielfoto ausgewertet wurde. Die Entscheidung der Rennleitung konnte Gannopolskij nur recht sein: Er holte sich die fünf Punkte haarscharf vor Konkurrent Rapps. Dem 24-Jährigen gingen auf den finalen 20 Kilometern allmählich die Körner aus. Gannopolskij holte wenig später gar noch seinen zweiten Rundengewinn. „Es war ein gutes Rennen von uns allen“, sagte Gebauer, der den Kräfteeinbruch seines Konkurrenten nicht nutzen konnte. Die Podiumsplätze beim Team Erdinger Alkohlfrei häufen sich. „Es wird immer besser“, sagte der 29-Jährige. Ackermann trägt zurzeit das Meistertrikot seines Bora-Hansgrohe-Teamkollegen Marcus Burghardt auf, der den Titel 2017 in Chemnitz gewann. Der Grund: Die Trikots mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring sind ihm noch nicht geliefert worden. Burghardt spendierte. Christia Riffel (Karlsruhe) hatte das Meister-Trikot Ende Juni um einen Platz verpasst: Zweite in Einhausen hinter Liana Lippert. Am Sonntagmorgen fuhr Riffel vom Team Canyon/Sram Racing das Frauenrennen in Lustadt und gewann vor Lea Lin Teutenberg (19), die im vergangenen Jahr im deutschen Aufgebot für die Juniorinnen-WM war. Bei den Senioren gewann Erik Danner vor Ernst Hesselschwerdt vom RC Silber-Pils Bellheim. Robin Gärthöffner aus Essingen gewann das Rennen der U19 vor Lukas Märkl (RSC Linden) und Lennart Rilling (RV Offenbach). Bei den U19-Mädchen gewann Elena Lasch (RV Lustadt) ihr Heimrennen. Rheinzaberns Julien Meyers fuhr auf Platz zwei der U17, Daniel Kaufmann (RSC Wörth) lag zwei Plätze dahinter. In der U15 siegte Max Märkl vom RV Roschbach.

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