Lokalsport Südpfalz Vier Wochen verändern in Zeiskam die Welt

ZEISKAM/OFFENBACH (kebe/mame). In vier Wochen sieht die Welt ganz anders aus! Auf Sahin Pita, den Trainer des Fußball-Verbandsligisten TB Jahn Zeiskam, hätte das geflügelte Wort zugetroffen. Der Erfolg ist zurückgekehrt, die Vertragsverlängerung mit dem Trainer ist fix. Zeiskam und der VfR Kandel spielen morgen (14.30 Uhr), der FSV Offenbach ist heute um 15 Uhr in seinem letzten Pflichtspiel des Jahres zu Gast in Waldalgesheim.

Offenbachs

Trainer Dietmar Bittner will nach der 0:2-Niederlage gegen Dudenhofen umstellen – und Spielern eine Chance geben, die jüngst etwas außen vor geblieben sind. Einer davon ist Pascal Boudgoust, der im Vorjahr vom FC Berg kam. Den Kontakt zum FSV stellte Hans Guthy her. Bittner testete den Blondschopf im Training und sah Potenzial. Einziges Manko: Der 20-Jährige kann die guten Trainingseindrücke oft nicht im Wettkampf bestätigen. „Wenn wir diesen Knoten noch lösen können, wird er ein richtig Guter“, sagt Bittner, der Boudgoust zuletzt am 12. Oktober beim 0:2 in Ludwigshafen von Beginn an aufbot. Der Anlagenmechaniker kommt auf 330 Einsatzminuten, verteilt auf elf Einsätze. „Natürlich würde ich gerne mehr spielen, aber wir waren ja zuletzt erfolgreich, hatten keine Verletzten. Da freue ich mich auch, wenn einer meiner Kollegen trifft“, sagt Boudgoust, der einen Wechsel im Sommer nicht ausschließen will. „Aber bis dahin will ich auf jeden Fall für Offenbach spielen.“ Von Bittner („Ein super Trainer.“) habe er viel gelernt: technisch und taktisch. Die Ansprüche, der Umgang, die Kritik seien anders als zuvor in der B-Klasse, die dem Berger zu langweilig war. Bittner rätselt, weshalb seine Mannschaft auf dem heimischen Kunstrasen nicht zurechtkommt: „Vielleicht weil uns die Techniker fehlen und wir eher eine rustikale Mannschaft sind.“ Bittner wollte am Montag unbedingt auf Naturrasen spielen, die Gemeinde machte ihm einen Strich durch die Rechnung. In Waldalgesheim auf Naturrasen „müssen wir alles reinlegen, was wir haben, kämpferisch und spielerisch. Ob das dann beim Tabellenführer reicht, wird man sehen. Ein Punkt dort wäre ein super Abschluss dieses Jahres“, so Bittner. Für Zeiskam steht mit dem Lokalderby in Dudenhofen das letzte Pflichtspiel des Jahres auf dem Programm. Seit 2008 steht Pita auf der Kommandobrücke, per Handschlag wurde eine Zusammenarbeit bis 2017 vereinbart. Der Trainer erinnert an die Serie von sieben Niederlagen zu Saisonbeginn und konstatiert: „Die Verantwortlichen sind bedingungslos hinter mir gestanden, als es nicht so lief. Wir haben gemeinsam etwas aufgebaut und ich weiß, was ich hier habe.“ Sportlich herrscht nach dem 6:1-Sieg gegen Rüssingen eitel Sonnenschein. Nun möchte Pita den ersten Derbysieg. In den vier bisherigen Partien gegen die Lokalrivalen Neustadt, Kandel, Dudenhofen und Offenbach holten seine Kicker lediglich zwei von zwölf Punkten. Pechvogel Engin Koc wurde diese Woche erneut am Knie operiert, ansonsten sind alle Mann an Bord. Während Eric Kiefer eine tragende Figur des sportlichen Aufschwungs ist, hat Tobias Leonhard kaum noch Einsatzzeit. „Er kann nur noch selten an den Trainingseinheiten teilnehmen“, sagt Pita. Um die Serie von sechs ungeschlagenen Begegnungen auszubauen, muss ein harter Brocken aus dem Weg geräumt werden. Der FV Dudenhofen beeindruckte am Montag beim 2:0-Erfolg in Offenbach. FVD-Spielleiter Gerd Fischer macht aus den Aufstiegsambitionen keinen Hehl. Trotz des Verbandspokalspiels gegen Oberligist SV Gonsenheim am kommenden Donnerstag kündigt er die stärkste Formation an: „Es wird niemand geschont. Unser Ziel ist der Relegationsplatz. Zudem haben wir gegen Zeiskam zu Hause meist gewonnen.“ Sebastian Buschlinger hat sich in Offenbach einen Handbruch zugezogen. Der VfR Kandel tritt morgen bei der SG Rieschweiler an und hat am Mittwoch das Nachholspiel beim FK Pirmasens II. „Die Niederlage gegen Neustadt war nicht einkalkuliert. Wenn wir uns in Rieschweiler so präsentieren wie in den ersten 35 Minuten letzten Sonntag, wird es auch dort ein böses Erwachen geben“, fand VfR-Trainer Fritz Kern klare Worte. Nach einer langen Analyse im Training erwartet Kern eine deutliche Reaktion seiner Mannschaft. Die Verletzungsmisere lässt er als Argument nicht gelten. „Alle elf Akteure haben den Anspruch, in der Verbandsliga spielen zu wollen. Gerade bei den momentanen Platzverhältnissen zählt der Kampf“, schreibt Kern seinen Mannen ins Stammbuch. Während Patrick Tolbert und David Wagner wieder zur Verfügung stehen, fällt Lucas Pfau aus. Er absolviert sein Staatsexamen für Physiotherapie. Yannick Wagner musste gegen Neustadt nach 15 Minuten verletzt raus, sein Einsatz ist ungewiss. Die Grün-Weißen waren mit dem Ziel „26 Punkte bis zur Winterpause“ in die erste Verbandsligasaison der Vereinsgeschichte gestattet. Dies kann am Sonntag mit einem Sieg übertroffen werden. Die SG Rieschweiler steckt in der Krise. Nach fünf Niederlagen in Folge sind die Südwestpfälzer auf den vorletzten Platz abgestürzt. Trainer Björn Hüther will Revanche für die 0:5-Niederlage im Hinspiel. Er sagt: „Wir dürfen keinesfalls mit einer Niederlage in die Winterpause gehen. Das wäre wichtig für das angeknackste Selbstvertrauen.“

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