Lokalsport Südpfalz Tennis: Ivo Klec gewinnt Porsche-Cup in Landau – Verlierer Daniel Masur fährt nach Paris

Ivo Klec
Ivo Klec

Daniel Masur und Ivo Klec, zwei ehemalige Davis-Cup-Spieler, bestreiten das Endspiel des Porsche-Cups in Landau. Es ist das „Traumfinale“ mit dem 16. und dem 34. der deutschen Rangliste. Und endet mit dem Sieg des Geheimfavoriten von Turnierchef Günther Ziegler.

39 3/4. So viel Zeit muss sein. Ivo Klec hat sein Halbfinale hinter sich, bei seinem 6:2, 6:4 hat der noch nicht 40-Jährige, das kann man ja mal betonen, dem 19-jährigen Milan Welte aus Schwalbach ein paar Aufgaben zu viel gestellt. „Das hat mich nicht viel Kraft gekostet“, behauptet Klec, der seit 33 Jahren in München zu Hause ist. Ein paar Minuten eher ist das andere Halbfinale zu Ende gegangen. Mit 6:3, 6:1 hat Daniel Masur (25) den 24-jährigen Kai Wehnelt geschlagen. „Das vierte Match, langsam merkt man es schon“, sagt Masur, der 16. der deutschen Rangliste. Gut zwei Stunden später wird am Sonntag das Endspiel des Porsche-Tennis-Cups auf der Anlage von SW Landau beginnen. Zwei vor Jahren im Davis Cup eingesetzte Spieler werden sich gegenüberstehen. „Deutschland“ gegen „Slowakei“. Der Sieger nimmt 1500 Euro mit.

Ziemlich ekliger Slice

300 Euro verdienen die unterlegenen Halbfinalisten. Das Alter „war für ihn nicht zum Nachteil“, findet Welte. Routiniers wie Klec wüssten, was sie taktisch machen müssten, etwa Tempowechsel mit einem „ziemlich ekligen Slice“. Im ersten Spiel ließ Welte drei Breakchancen liegen, im zweiten zwei Spielbälle, dann ging es recht schnell: 0:5. Er verkürzte, schlug zwei Doppelfehler zum 2:6, ging im zweiten Satz mit 4:2 in Führung und hatte doch keine Chance.

„Der erste Satz war sehr gut“, sagt Klec. Bei 5:0 habe er ein bisschen Kraft sparen wollen. Er wusste: Weltes Schwäche ist der Aufschlag, er kommt immer wieder gut in die Ballwechsel. Und die gingen manchmal zu schnell für den Jüngeren. Klecs Vorhand- und Rückhand sind klasse, er scheint vorauszuberechnen, wie lange seine Bälle in der Luft sein müssen, um nicht ausgekontert zu werden – wenn er sie nicht genau platzieren kann. Welte konnte seinen Gegner einige Male ausspielen, aber das waren nur Szenen. Sein Aufschlag sei „heute ein Totalausfall“ gewesen, resümierte er. Er habe keine richtige Höhe reinbekommen.

Keine Ideen mehr

2017 hatte Welte die RHEINPFALZ Open gespielt. Kai Wehnelt, gebürtiger Berliner, der Informatik in Mainz studiert, war 2013 hier und gewann das Turnier. Direkt nach dem Match gegen Masur nimmt er sein Smartphone und informiert seinen Trainer, wie es ausgegangen ist. „Das war nicht ohne“ sagt er, der den Gegner in lange Ballwechsel verwickeln, manchmal den Punkt für sich herausarbeiteten konnte, ohne ihn zu bekommen. Wehnelt: „Der erste Satz war sehr gut. Im Volleyspiel habe ich ein paar wichtige Punkte gewonnen. Im zweiten Satz bin ich früh gebreakt worden. Mein Gegner hat keine unerzwungen Fehler gemacht, ich hatte keine Ideen mehr, was ich hätte anders machen sollen.“

„Heute Abend werde ich auf jeden Fall müde sein“, sagt Masur voraus. Er habe schon ein paarmal gegen Klec gespielt, auch gewonnen, „es war immer relativ eng“. Mit dem Service im Parkhotel, dort übernachteten die drei Besten der Rangliste, ist der Profi sehr zufrieden: „Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Großes Zimmer, gutes Frühstück.“

Masur erreichte 2016 mit Rang 265 seine beste Weltranglistenposition. Klec war mal 184., aber das ist 14 Jahre her. Wird er sein Alter im Finale spüren?

Klec legt mit viel Druck los

Die Antwort: nein. Klec beginnt druckvoll und setzt seinen Gegner mit fast fehlerfreiem Spiel gehörig unter Druck. Masur findet keinen Rhythmus und gibt den ersten Satz mit 1:6 ab. Danach wird der 25-Jährige stärker, er spielt Serve and Volley. Klec gelingen tolle Passierbälle. Der zweite Satz bleibt ausgeglichen. Es geht in den Tiebreak. Klec, für Turnierchef Günther Ziegler von Anfang an der Geheimfavorit, setzt sich mit 7:2 durch. Endstand: 6:1, 7:6 für den Slowaken.

Masur wird das schnell abhaken. Er macht sich auf den Weg nach Paris, wo er die Qualifikation zur French Open spielen wird.

Daniel Masur
Daniel Masur
Kai Wehnelt
Kai Wehnelt
Milan Welte
Milan Welte
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