Lokalsport Südpfalz Schwarz-Rot-Gold an der Fischerhütte

INSHEIM (som). Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro in Brasilien zum vierten Mal Weltmeister wurde. Viele Augenzeugen kamen am Samstag in Insheim zusammen.

Der Triumph, der Deutschland zur Vier-Sterne-Fußballnation machte, sowie der Titelgewinn vor 25 Jahren durch ein Elfmeter-Tor von Andreas Brehme, der 1998 mit dem 1. FC Kaiserslautern als Aufsteiger Deutscher Meister wurde, war für Fan-Club Betreuer Hans-Joachim „Bibi“ Toews Anlass, zum zweiten Mal zu einem Sektions-Treffen des Fan-Clubs Deutsche Nationalmannschaft Rheinland-Pfalz/Saarland nach Insheim zur Weltmeister-Grillparty einzuladen. Nicht weniger als 350 Fans der Nationalmannschaft, von denen viele in Brasilien waren und das Endspiel im Stadion verfolgten, kamen zum Jahrestag des Gewinns unter dem Motto „Schwarz-Rot-Gold“ auf das Areal der Fischerhütte bei Insheim, das sich in ein einzigartiges Fan-Lager verwandelte. Die Gesichter der Fans waren in den Farben schwarz-rot-gold geschminkt. Am Getränkestand war die Hölle los. Die Mitglieder des Fan-Clubs aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland hatten sich das passende Outfit zulegt. In Insheim liefen sie in weißem Hemd und weißer Hose auf, auf der Brust prangte ein roter Streifen. Das aktuelle Deutschlandtrikot, häufig beflockt mit Namen und Rückennummern des jeweiligen Lieblingsspielers, bestimmte das Bild. Schweinsteiger-, Götze-, Reuss- oder Miroslav-Klose-Trikots sind Kult. Davon wusste auch der Stargast des Abends, Hans-Peter Briegel, zu berichten, der im Oktober sein 60. Lebensjahr vollenden wird. Briegel als einer der Legenden der Bundesliga ist nach wie vor einer der beliebtesten früheren deutschen Spieler. Er war in Insheim ständig umlagert und plauderte aus dem Nähkästchen früherer Fußballtage. Wie war denn das damals? Dies war die wohl meistgestellte Frage an diesem Abend. 1984 zog es die „Walz von der Pfalz“ über den Brenner nach Italien. Im Lire-Paradies konnte ein Fußballer viel Geld verdienen. Der Pfälzer eroberte die Herzen der Tifosi. Unter den Fans war an diesem Abend Gustl Schneider, das seit einem Unglück an den Rollstuhl gefesselte Insheimer Fußball-Urgestein, mit seiner 15-jährigen brasilianischen Tochter Laura. Sie war vor einem Jahr beim Finale. Selbst aus Mönchengladbach und München waren Fans zum Sektionstreffen nach Insheim gekommen. Hans-Joachim Toews, der in Insheim zu Hause ist, ist einer von 17 Betreuern des rund 53.000 Mitglieder zählenden Fan-Clubs Nationalmannschaft und zuständig für rund 3500 Mitglieder in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Er zeigte sich begeistert über die Resonanz, strahlte über das ganze Gesicht. Die Länderspiele der Nationalmannschaft seien für den Fan-Club immer Festtage, sagte Toews, der vor mehr als 30 Jahren in Frankfurt sein erstes Länderspiel besuchte. Der Fan-Club ist bei den Länderspielen stets vor Ort und weist seine Mitglieder auf Reisemöglichkeiten hin. Die Treffen der rheinland-pfälzischen und saarländischen Fans sollen laut Toews künftig mindestens einmal im Jahr stattfinden. Ziel sei, die Kommunikation unter den Fans weiter zu verbessern. Der Erlös der Tombola brachte 1080,60 Euro ein, die an das Kinderhospiz Sterntaler gehen. Den Hauptpreis, ein handsigniertes Trikot der Nationalmannschaft, gewann Sabine Gaza, die eigens aus dem Ruhrgebiet angereist war. Zu ge-winnen gab es auch handsignierte Trikots der Bundesliga-Vereine.

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