Lokalsport Südpfalz Korbpunkte der Knackpunkt

BAD BERGZABERN. Stehende Ovationen für den Vizemeister, der am Samstagabend von der Saison-Rekordkulisse von knapp 400 Zuschauern wie ein Meister gefeiert wird. Minutenlang. Die Mannschaft zelebriert mit Secco, Bier und Häppchen mit den Fans die starke Saison, den 64:49 (37:23)-Abschlusssieg gegen den TuS Treis-Karden und die makellose Serie in diesem Jahr mit neun Siegen in neun Spielen. Tränen für den nur knapp verpassten Titel gibt es keine.

Punktgleich mit dem Champion SG TV Dürkheim/BI Speyer (je 32 Zähler) und punktgleich im direkten Vergleich (jeweils ein Sieg) beendet der TV Bad Bergzabern nach seiner beeindruckenden Aufholjagd 2015 als „Meister der Herzen“ die Saison. Den Ausschlag über Meisterschaft und Regionalliga-Aufstieg geben letztendlich nur die mehr erzielten Korbpunkte (+9) der Spielgemeinschaft in den beiden direkten Duellen der Hauptprotagonisten. Was für ein Saisonfinale! Welch eine Spannung in dem Fernduell der zeitgleich stattfindenden Begegnungen des TVB gegen den Tabellenvierten TuS Treis-Karden und der SG TV Dürkheim/BI Speyer beim Siebten TVG Baskets Trier. Der Basketballverband Rheinland-Pfalz (BVRP) ist in beiden Hallen präsent und schaltet eine Telefonkonferenz. Zwischenstände gibt es – zumindest offiziell – keine, das TVB-Team soll sich auf die eigene Aufgabe konzentrieren. In dem hartumkämpften, defensivlastigen Match verschaffen sich die Kurstadt-Korbjäger erstmals im zweiten Viertel einen Vorteil. Vom 15:11 (10.) ziehen die Einheimischen dank eines vorzüglichen Zweikampf- und Reboundverhalten sowie der glänzend aufgelegten Topscorer Tim Hartmann und Philipp Behrendt auf 27:14 (17.) davon. Moritz Hoppe mit einem Dreier zum 33:18 bringt wenig später das Bergzaberner Tollhaus in Feierstimmung. Passend dazu kommt die Halbzeitinfo aus Trier: Erstes Viertel 23:22 für die TVG, zum Seitenwechsel steht es 42:42. Der Traum, ausrechnet am letzten Spieltag zum ersten Mal auf der Pole-Position zu stehen und Meister zu werden, ist greifbar. Als Bergzabern im dritten Durchgang vier Minuten lang nicht trifft, hält die vorzügliche Abwehrleistung den TVB auf Kurs. Trier verkürzt vom 44:27 (25.) „nur“ zum 44:35. Enger wird es nicht mehr, weil Behrendt trotz Foul zum 46:35 trifft und der überragende Hartmann zum 49:35 erhöht. Je realistischer Bergzaberns Erfolg wird, desto unwahrscheinlicher wird aber der Titeltraum. Denn in Trier tut sich Entscheidendes: Die Spielgemeinschaft zieht bis zur 30. Minute auf 51:63 davon, erstickt die mögliche Überraschung. Als Philipp Behrendt, der verrückte 2,08-Meter-Riese im TVB-Team, zweimal kurz hintereinander Dunkings zum 54:39 (33.) in die Treiser Reuse hämmert, sekundenlang am Ring hängen bleibt und die Partie damit entschieden scheint, trudelt auf der Tribüne bereits das Endergebnis aus Trier herein: 64:81. Der Party kann dies jedoch nicht die Stimmung verderben. Die TVB-Cracks wirbeln bis zum Schluss, wie zum Beispiel mit Hartmanns feinem Hakenwurf (58:43) oder dem Dreier von Philipp Pfaffmann (61:43, 38.). „Die Vizemeisterschaft ist ein Riesenerfolg, basierend auf einer unglaublich harten Arbeit und einer konstanten Leistung in diesem Jahr“, freut sich Florian Hatt direkt nach dem Kollektiv-Kreis. „Da gibt es kein weinendes Auge wegen des nur knapp verpassten Titelgewinns. Ich bin stolz auf jeden einzelnen in unserem jungen Team.“

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