Lokalsport Südpfalz „Intensive Woche“ in Herxheim

Cristian Cenusa
Cristian Cenusa

«HERXHEIM.» Freitagabend, Flutlicht, Derby in der Fußball-Landesliga: Heute um 19.30 Uhr empfängt der SV Viktoria Herxheim den FSV Offenbach am Krönungsbusch.

Aussichtsreich hatte sich die Viktoria Herxheim zur Winterpause als Titelkandidat positioniert. Doch nach den beiden Niederlagen bei Phönix Schifferstadt und VfB Bodenheim ist Ernüchterung eingekehrt. „Vielleicht wäre es besser gewesen, wir hätten bei dem guten Lauf durchspielen können und wären damit nicht aus dem Tritt gekommen“, witzelt Cristian Du-mitru Cenusa, der am 30. April sein 41. Lebensjahr vollendet und in Bodenheim mit zwei Treffern erfolgreich war. Cenusa ist überzeugt, dass die Viktoria heute die zentralen Elemente ihres erfolgreichen Spiels zurückgewinnen kann. Im Kampf um die Aufstiegsplätze sei nach wie vor alles drin. Cenusa: „Wir haben während der Woche im Training die richtige Antwort gegeben und müssen die in der Hinrunde gezeigte Stabilität in der Abwehrarbeit mit den wenigsten Gegentreffern der Liga zurückgewinnen.“ Viktoria-Coach Slatnek dazu: „Es war eine intensive Woche in allen Hinsichten.“ Cristian Cenusa spielte in Rumänien in der zweiten und dritten Division. Vor neuneinhalb Jahren kam er, den mit Slatnek seit 30 Jahren eine Freundschaft verbindet, nach Deutschland. Er spielte siebeneinhalb Jahre beim VfR Kandel, ehe er im Juli 2016 zur Viktoria wechselte. Er wohnt in Kandel und arbeitet als Maler in Karlsruhe. Wenn es die Gesundheit erlaubt, will er bei der Viktoria vielleicht noch ein Jährchen dranhängen. Aktuell fühle er sich körperlich fit. Trainer Slatnek hat noch eine Überraschung: Marcel Melzer wird nach seiner schweren Knöchelverletzung möglicherweise heute gegen seine früheren Mannschaftskameraden auflaufen. Der FSV Offenbach hat andere Probleme. Ein Lichtblick war das 2:0 gegen den Tabellen-14. FC Mombach, der erste Sieg des FSV im neuen Jahr. Zu einem weiteren Kurzeinsatz kam Winter-Neuzugang Sebastian Brauch. Der 25-jährige Stürmer kam von der FSV Freimersheim, wo er unzufrieden mit seiner sportlichen Situation war. Der Freisbacher, der in der Jugend der JSG Gäu ausgebildet wurde, spielte zuvor beim SV Gommersheim und stieg mit dem SV Altdorf-Böbingen in die Bezirksliga auf. Nun reizte ihn die Herausforderung Landesliga. Gegen Mombach holte er den Strafstoß heraus, der zum 2:0-Endstand führte. „Die Abwehrspieler sind deutlich besser als in der Bezirksliga, gehen härter zur Sache. Und das Spiel ist schneller“, sagt Brauch, der an seiner allgemeinen Fitness arbeiten will, um sich besser zurechtzufinden. Umgekehrt sei es so, dass er nun viel präzisere Pässe und Flanken bekomme. Torabschluss und Bälle festmachen sind seine Stärken als Strafraumstürmer, der mit 1,78 Metern nicht besonders groß ist, aber mit rund 85 Kilogramm einen wuchtigen Körper einsetzen kann. Hobby des Studenten (Betriebswirtschafslehre in Mannheim) ist neben dem Fußball das Reisen in europäische Metropolen. Lissabon und Amsterdam sind Ziele, die er ins Auge gefasst hat. Auf dem Rasen will er sich mit dem Team schnellstmöglich Luft im Abstiegskampf verschaffen. „Wir haben jetzt Selbstvertrauen getankt nach dem schlechten Start. Und in Derbys gelten andere Gesetze als die Tabellenstände“, begründet der 25-Jährige seine Hoffnung auf einen „Dreier“ in Herxheim. Brauch rechnet mit einer abermaligen Jokerrolle, weiß um die Konkurrenz und seine Situation. „Er ist sehr realistisch und weiß, dass er noch etwas braucht, um seine Defizite aufzuholen“, sagt Trainer Daniel Jahnke, der Brauch seit gemeinsamen Tagen in Gommersheim schätzt. Jahnke hofft, dass Pierre Amann und Jakob Born (beide krank) rechtzeitig wieder auf die Beine kommen. Für die kommende Runde habe er nun fixe Zusagen von Born, Luca Felix Felix und Reservetorwart Tobias Renner, der sich einem offenen Konkurrenzkampf mit Dennis Mandery und Neuzugang Pascal Radetzky stellen soll. In Robin Philipp, der aus Queichhambach kommen wird, sieht Jahnke einen offensiven Mittelfeldspieler mit viel Potenzial.

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