Lokalsport Südpfalz „Hauptsache kein Kriteriumsfahrer“

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KANDEL. Die Messer sind gewetzt nach dem jüngsten Aufeinandertreffen des Deutschen U23-Meisters Pascal Ackermann mit dem Roschbacher Team Möbel Ehrmann. „Diese Fahrweise, das war kein Sport“, sagt Ackermann und will seine Teamkollegen vom „rad-net Rose Team“ dazu animieren, mit ihm am Sonntag beim Radrennen „Rund um den St. Georgsturm“ zu starten.

Auch wenn der beim RV Kandel groß gewordene Minfelder sich damit am Ende vielleicht um die Chance bringt, selbst sein Heimrennen zu gewinnen. So wie zuletzt in Göllheim, als Teamkollege Jan Tschernoster solo zum Erfolg fuhr und Ackermann für ihn hinten das Feld kontrollierte. „Egal, Hauptsache es gewinnt kein Kriteriumsfahrer“, sagt der 21-jährige Ackermann. „In Lustadt ist das Team Möbel Ehrmann immer nur uns beiden hinterhergefahren und hat die anderen machen lassen, was sie wollten. Das ist kein Sport. Wenn wir jetzt drei, vier Mann sind, können wir die anderen auch mal ganz gut ärgern.“ Tschernoster sei zu 90 Prozent dabei. Andere, Patrick Haller und Mario Vogt, will er noch für sein Vorhaben begeistern. In Roschbach stoßen die Aussagen des U23-Champions auf Unverständnis. Ehrmann-Teamchef Günther Danner findet es „normal, dass man sich an den stärksten Fahrern im Feld orientiert“. Genau das habe seine Mannschaft getan, die frei fahren und das Beste gegen die starke Konkurrenz herausholen sollte. „Vielleicht war er sauer, weil er nicht gewonnen hat, aber das lag ja daran, dass Freienstein und Kuota-Lotto als Mannschaft einfach stärker waren“, mutmaßt Danner. „Wir haben ja oft genug das Problem anders herum, wo die anderen alle auf uns schauen und uns sofort hinterherfahren.“ Nach dieser Vorgeschichte deutet vieles auf ein spannendes Rennen hin, in dem sich die Fahrer nichts schenken werden. Zumal sich noch weitere Hochkaräter angekündigt haben, wie auch Danner anführt: „Andreas Mayr“ vom RSC Kempten „hat mir versichert, dass er am Start stehen wird. Und der kann inzwischen auch mehr als einmal sprinten und hat die entsprechenden Helfer.“ Und weil am Abend zuvor in Oberhausen (Baden) die Sixdays-Night ausgetragen wird, ist auch damit zu rechnen, dass einige der starken Bahnradsportler ihr Wochenende in der Region verlängern und in Kandel mitmischen. „Es wird nicht mehr viele Gelegenheiten geben, mich im Meistertrikot zu sehen. Wer mich in diesem Outfit hier in der Region fahren sehen will, der muss am Sonntag einfach nach Kandel kommen. Ob ich in Bellheim starte, steht noch nicht fest“, sagt Ackermann. Denn im Winter folgt der Wechsel in ein höherklassiges Profiteam – und dort trägt dann André Greipel das Meistertrikot. Inzwischen scheint eine Einigung erzielt zu sein, allerdings darf der Minfelder dazu noch immer nichts sagen. Am 1. August könnte sich in dieser Hinsicht etwas tun. Denn bis dahin ist es offiziell vom internationalen Verband noch verboten, Vertragsgespräche zu führen. Es bleibt also spannend. Bis zum Hauptrennen, das um 16 Uhr beginnt, werden die Nachwuchswettbewerbe auf der 1,2 Kilometer langen Runde durch das Kandeler Stadtzentrum mit Start und Ziel an der Grundschule gefahren. Dabei geht es für die jungen Fahrer im langen Bergaufsprint um Punkte für die Saar-Pfalz-Cup-Wertung, die in der Jugendklasse vom für den RV Roschbach startenden Kjell Stadler angeführt wird. Bei den Schülern U15 liegt der Doppel-Landesmeister Merlin Cambeis vom RSC Landau 09 an der Spitze und auch bei den Schülern U13 (Max Märkl/RV Roschbach) führt ein Südpfälzer Fahrer die Rangliste an. Der Zeitplan —11 Uhr: Junioren/Senioren 2/3/4 (54 km) —12.30 Uhr: Jugend/Frauen/Juniorinnen (42 km) —14 Uhr: Schüler U15 (21,6 km) —14:40 Uhr: Schüler U13 (14,4 km) —15.10 Uhr: Schüler U11 (7,2 km) —15.30 Uhr. Anfängerrennen —16 Uhr: KT/A/B/C-Klasse (72 km). |mame

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