Interview Hatzenbühler Felix Schulze: Wie Faustball bekannter werden kann
Herr Schulze, den meisten sind Sie als Leichtathlet bekannt ...
Es war eine wunderbare Zeit, die ich nicht missen möchte. So offiziell hatte ich die Karriere nicht für beendet erklärt. 2022, als ich es noch einmal versucht hatte, meinen Körper in eine Form für die Wettkämpfe zu bringen, hat er mir gezeigt, dass ich es leider nicht mehr schaffe, an alte Leistungen anzuknüpfen, auch wegen Verletzungen und dem zeitlichem Aufwand. Natürlich war die Zeit recht erfolgreich gewesen und hat mich geprägt, auch außerhalb vom Sportplatz.
Wie fanden Sie den Weg zum Faustball und zum TV Hatzenbühl?
Zum Faustball kam ich eher zufällig. Ich habe dies in ganz jungen Jahren schon einmal gespielt, in Landau. Aber als die Leichtathletik mehr Zeit in Anspruch genommen hat, habe ich damit aufgehört. Dann habe ich jemanden aus Hatzenbühl getroffen, der mir gesagt hat, dass sie dort immer noch spielen und ob ich nicht Lust hätte vorbeizukommen. So bin ich wieder dort gelandet. Und so hab ich dort gespielt, dann auch wieder in Landau. Und über die Verbandsliga kam dann der Kontakt nach Oppau und die Zweite Bundesliga.
Die Hallenrunde in der Faustball-Verbandsliga der Pfalz ist beendet. Der TV Hatzenbühl belegt den dritten Platz. Wie verlief für Sie die Runde?
Es war eine sehr ausgeglichene Runde, in der es viele enge Spiele gab. Das zeigt auch das Ergebnis: einen Satz mehr gewonnen, und wir wären Zweiter geworden. Aber das Wichtigste ist, dass es allen Spaß gemacht und der Faustball in der Pfalz noch eine aktive Runde hat. Für Hatzenbühl ist es als einziger südpfälzischer Verein in der Verbandsliga schön, wenn man vorne mitspielen kann. Ich bin stolz auf die Mannschaft, gerade wenn man bedenkt, wie weit viele von uns für die Spieltage anreisen.
Der TV Hatzenbühl ist in der Südpfalz der einzige Verein, der diese Ballsportart betreibt. Was müsste unternommen werden, um mehr junge Leute für den Faustball zu begeistern?
Es ist sehr schade, dass dieser Sport so unbekannt ist und wenig Zulauf findet. Er ist eigentlich sehr Einsteiger-freundlich. Dadurch, dass er immer unbekannter wird, hilft das nur wenig. Wenn Faustball im Schulsport präsent wäre, hätten bestimmt auch die Vereine wieder Zulauf. Aber dies ist immer an ehrenamtliches Engagement geknüpft, was heutzutage weniger Akzeptanz findet. Man kann es aber kaum jemanden verübeln, wenn der Alltag immer hektischer wird.
Werden Sie auch in der Feldrunde wieder für den TV Hatzenbühl spielen?
Ja. Das Hauptaugenmerk wird in der Feldsaison auf der Zweiten Bundesliga und dem TB Oppau liegen. Für Hatzenbühl werde ich in der Verbandsliga spielen, um die Mannschaft zusammenzuhalten. Im Moment haben wir alle Spaß beim Spiel. Das ist das Wichtigste!
Interview: Joachim Rieder
Zur Person: Felix Schulze
Im TV Hatzenbühl ist Felix Schulze einer der beiden Schlagmänner. Außer für Hatzenbühl spielt er für den TB Oppau in der Zweiten Bundesliga. Der 38-jährige Beamte im Notardienst, der in Erlenbach bei Kandel lebt, hat eine erfolgreiche Leichtathletik-Karriere hinter sich im Hürdensprint und Mehrkampf. Er war einst Zweiter auf der deutschen U20-Meisterschaft über 110 m Hürden, erreichte bei den Aktiven etliche Finalteilnahmen.