Lokalsport Südpfalz Fußballer: Dennis Schneider seit 1996 beim FSV Steinweiler – Mehrere Grills zu Hause

Dennis Schneider
Dennis Schneider

In jeder Wechselperiode beginnt das Theater von vorne. Viele „Legionäre“ ziehen jedes Jahr weiter. Doch es gibt sie noch, die Spieler, die ununterbrochen ihrem Verein die Treue halten. Einer von ihnen: Dennis Schneider, der beim FSV Steinweiler auch bittere Niederlagen erlebt hat.

Er hat bei Daimler-Benz Mechatroniker gelernt und arbeitet auf Normalschicht in der Entwicklungsabteilung an den Funktionsprüfständen. Bekannt ist Dennis Schneider vom FSV Steinweiler als einer der torgefährlichsten zentralen Mittelfeldspieler der Südpfalz.

Schneider wird im September 29 Jahre alt, er wohnt mit seiner Frau, mit dem dreijährigen Sohn und der sechs Monate alten Tochter in Landau. Dort hat er vor sieben Jahren das Anwesen mit einem großen Garten neben dem Elternhaus seiner Frau renoviert. Er kocht und grillt leidenschaftlich gerne. Also hat er mehrere Grills und einen Flammkuchenofen zu Hause. Am liebsten mag er ein selbst zubereitetes Rumpsteak, dafür hat er sich extra ein Einschweißgerät gekauft.

Seit 4. August 1996 im Verein

Nach den Spielen lässt er nichts über einen Weizenradler kommen. Doch zu Hause trinkt er am liebsten Holunderblütensirup mit erfrischender Minze.

Seit dem 4. August 1996 spielt er für den FSV Steinweiler. Seinen ersten Jugendpass hat er aufgehoben. Bei den Bambinis unter Coach Alois Corfier fing alles an, in der C-Jugend war er zum ersten Mal Meister. Ein weiterer Trainer war Jürgen Schneider, in der B-Jugend bildete der FSV eine Spielgemeinschaft mit dem TuS Schaidt und den Spfr Germania Winden. Schneider spielte anfangs Libero, weil er den härtesten Schuss hatte. Riesige Freude hatte er in der A-Jugend. Die Spielgemeinschaft mit dem TSV Fortuna Billigheim-Ingenheim spielte in den höheren Klassen und wurde von Karl-Heinz Eck betreut. Im Jahr 2009, er war noch für die A-Junioren spielberechtigt, kam er in die erste Mannschaft. Der Trainer hieß Matthias Reiß. Schneider sagt: „Es war ein riesiges Erlebnis. Wir hatten viel Spaß in einer ganz jungen Truppe, die Matthias geformt hat.“

Die Trainer seit 2010

2010 kamen Hannes Metz und Uli Geiger als Übungsleiter in den Rott. 2011 stiegen die Rot-Weißen mit Schneider als Taktgeber und Torschützen als Meister der C-Klasse Ost in die B-Klasse auf. „Hannes hat mich in puncto Taktik und Spielverständnis zu dem Spieler geformt, der ich heute bin“, sagt Schneider. Dann folgte Christoph Helm, mit dem er noch regelmäßig Kontakt hält.

Bittere Niederlagen

Im fünften Jahr ist Carsten Neumann beim FSV auf der Kommandobrücke. Ihn schätzt Schneider als Netzwerker und Taktgeber mit gutem Draht zu den Spielern. Doch es gab auch bittere Niederlagen in Schneiders Laufbahn: 2012 verloren die Rot-Weißen das Kreispokalfinale in Hayna gegen den großen Rivalen Germania Winden mit 0:2. 2018 unterlagen sie im Relegationsspiel um die Meisterschaft der B-Klasse Ost dem FV Türkgücü Germersheim in Neupotz mit 1:3, anschließend scheiterten sie in der Relegation der Vizemeister in drei Partien an der SpVgg Oberhausen/Barbelroth. Schneider zu seiner Gemütslage damals: „Es ist, wie wenn einem die Freundin wegläuft. Ich habe mehrere Nächte nicht geschlafen und mich gefragt, was ich hätte anders machen können.“

Die schmerzlichste Niederlage gab es für Schneider im vergangenen Jahr in der Relegation der Vizemeister gegen den SV Landau West. Das Hinspiel in Landau endete 2:2, Schneider erzielte beide Treffer. Im Rückspiel in Steinweiler führte der FSV 1:0, dann schied der spielende Co-Trainer Michael Argus mit schweren Verletzungen aus. Die Westler machten noch das 1:1. Das dritte Spiel in Herxheimweyher vor 1200 Zuschauern verlor der FSV mit 0:2.

Weiche Knie

„Wäre das nicht passiert, wären wir aufgestiegen“, ist sich Schneider sicher. Er selbst blieb bisher von größeren Verletzungen verschont. Seine Passgenauigkeit und Torgefährlichkeit sowie der unbändige Ehrgeiz haben sich auch in höheren Klassen herumgesprochen. Billigheims Spielleiter Stephan Seiter hat mehrfach angefragt, Frankweilers Spielertrainer Julian Roth wollte ihn verpflichten. Doch Schneider blieb seinem Heimatverein treu. Er meint: „Manchmal habe ich mich geärgert, dass ich den Schritt nicht gewagt habe. Doch letztlich überwiegt der Stolz, in dem Dorf, wo ich aufgewachsen bin, etwas bewegt zu haben.“

Er bringt sich auch außerhalb des Platzes ein, ist Mitorganisator von Kabinenfesten und Ausflügen. Vor wenigen Wochen wurde unter seiner Mitverantwortung der Kabinentrakt runderneuert. Er ist noch Mitglied in der Landjugend des Dorfes. Die Hitzigkeit auf dem Platz ist seit der Geburt der Kinder weniger geworden. Er wird wohl weiter mit seinem besten Freund und Offensivpartner Luca Anders, das Duo erzielte 71 Tore in den letzten beiden Spielzeiten, eine Fahrgemeinschaft zu den Trainingseinheiten bilden. Für die nächsten Jahre formuliert er ein klares Ziel: mit dem FSV in der A-Klasse zu spielen.

Steinweilers Thomas Rinck, er wird im August 46, konstatiert: „Dennis hat sich seine Qualität und seine Führungsrolle in den letzten Jahren sukzessive erarbeitet. Auch seiner neuen Rolle als Familienvater wird er in vollem Umfang gerecht.“

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