Lokalsport Südpfalz Fußball: Jahrhundertprojekt in Neuburg

Hieraus soll der Kunstrasenplatz werden.
Hieraus soll der Kunstrasenplatz werden.

Es ist eines der größten Projekte der Vereinsgeschichte. Beim FV Neuburg soll bis 2023 aus dem Tennenplatz ein Kunstrasenplatz mit LED-Flutlichtanlage entstehen. Ende dieses Jahres soll es losgehen.

Den Platz will der Verein nach neuen Umweltstandards ohne Granulat erstellen. Finanzvorstand Michael Reinhard spricht von einem „Jahrhundertprojekt.“ Das Wort hat eine doppelte Bedeutung, denn die Rot-Schwarzen feiern in zwei Jahren ihr 100-jähriges Vereinsbestehen. Die Gesamtkosten sind taxiert auf rund 600.000 Euro.

Der entscheidende Schritt zur Umsetzung kam mit der Zusage des Landes Rheinland-Pfalz, das etwa 125.000 Euro aus dem Goldenen Plan für Sportstättenförderung bewilligt hat. Auf der Liste steht der FVN seit über zehn Jahren, er rechnete vor einigen Jahren bereits kurz einmal mit einer Zusage. Doch damals trauten sich die Verantwortlichen die hohen Kosten und den enormen Arbeitsaufwand nicht zu.

Fabian Schwarz Projektleiter

Bei der jüngsten Generalversammlung wurde die Vorstandschaft auf 21 Mitglieder aufgestockt, um die Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Viele ehemalige Fußballer haben ihre Bereitschaft zur Mitarbeit erklärt. Mit Fabian Schwarz gibt es einen eigenen Projektverantwortlichen. Er hat spezielle Kunstrasen-Seminare besucht, Möglichkeiten der Gesamtfinanzierung erkundet und Kontakt mit anderen Vereinen aufgenommen. Vor allem der TuS Knittelsheim dient dem FVN in vielerlei Hinsicht als Vorbild.

„Wir wollen den Verein nachhaltig und erfolgreich für die Zukunft aufstellen. Deshalb investieren wir in unsere Infrastruktur“, sagt Reinhard. In den vergangenen Jahren ging die Anzahl der Jugendspieler zurück, Akteure haben aufgehört oder den Verein verlassen. Ein immer wieder genannter Grund hierfür: der Hartplatz. Darauf wird häufig trainiert, weil der Rasenplatz nicht über Flutlicht verfügt.

Noch Aktionen am Laufen

Ein weiterer Baustein der Finanzierung ist die Unterstützung der Ortsgemeinde. Sie hat 150.000 Euro in den Haushaltsplan eingestellt. Die finale Bewilligung steht noch aus. Zudem hofft der Verein auf Zusagen von zwei Stiftungen, denen er umfangreiche Bewerbungsunterlagen zukommen ließ. Mit einer Crowdfunding-Aktion sollen mindestens weitere 50.000 Euro eingesammelt werden.

Jugendfußbaler sollten Flyer im Ort verteilen. In Hagenbach, Berg und Scheibenhardt liegen sie angeblich den Amtsblättern bei. „Die Verbandsgemeinde Hagenbach ist eine der wenigen in der Südpfalz, die noch keinen Kunstrasen hat. Es entsteht ein Mehrwert für die ganze Region, weil wir für Nutzungswünsche unserer Nachbarvereine offen sein werden“, sagt Reinhard. Wo es möglich ist, beim Abtragen des alten Belages oder bei Pflasterarbeiten, soll Eigenleistung erbracht werden.

Dass die Neuburger Fußballer zusammenstehen, haben sie in der Coronapause gezeigt. Sie haben einen Kinderspielplatz erschaffen, einen Biergarten gebaut, die Beregnungsanlage erneuert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 60.000 Euro. Zudem boten sie einen Einkaufsservice für ältere Menschen an und spendiertem jedem Mitglied, das aktiv Fußball spielt, ein Shirt mit dem Vereinslogo und dem Motto „Gemeinsam Spitze“.

Zur Sache

Auf der Internetseite fvneuburg.fussball-kunstrasen.de können Firmen ab 250 Euro und Privatpersonen ab 25 Euro das Vorhaben unterstützen. Es können Parzellen des Platzes und Werbetafeln erworben werden.

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