Lokalsport Südpfalz Die Unparteiischen: Bei Familie Kyritsis kickt jeder

Dimitrios Kyritsis
Dimitrios Kyritsis

Dimitrios Kyritsis hat griechisches Blut in den Adern und in seinem Leben zweimal die Schiedsrichter-Prüfung abgelegt. Beim FC Wörth begann er seine Fußballkarriere, beim FSV Steinweiler beendete er sie. Bei den Maximiliansauer E-Junioren erlebt der Vater, wie schwer es jungen Schiedsrichtern gemacht wird.

Dimitrios Kyritsis ist das Oberhaupt einer Maximiliansauer Fußballfamilie. Seine Frau Silvia spielte im offensiven zentralen Mittelfeld, als der FC Bavaria Wörth noch Frauenfußball hatte. Sein ältester Sohn Nicolas (20) kickt beim FVP Maximiliansau in der A-Klasse Süd. Wenn der die E-Junioren des FVP trainiert, hilft er ihm. Sein jüngster Sohn Luca spielt da mit.

„Dimi“, wie er von allen genannt wird, wurde 1965 in Mannheim als Sohn eines Griechen und einer Deutschen geboren. Er war fünf, als die Familie nach Wörth zog. 1972 begann er bei der Bavaria in der F-Jugend Fußball zu spielen. Mit 14 Jahren legte er beim Kandeler Walter Dinies die Schiedsrichterprüfung ab. Er pfiff bis zu seinem 18. Lebensjahr, dann hörte er auf. Er sagt: „Beide Dinge gleichzeitig war einfach zu viel. Ich musste mich für eine Sache entscheiden. Ich habe einfach noch zu gerne Fußball gespielt.“

Dieter Klaußner erster Trainer

Kyritsis war ein schneller und torgefährlicher Mittelstürmer. Später zog er sich ins offensive Mittelfeld zurück. Als er in die erste Mannschaft des FC Wörth kam, war Dieter Klaußner Trainer. Der hatte von 1963 bis ’65 für den Karlsruher SC in der Bundesliga gespielt. Die Bavaren spielten in der A-Klasse Süd.

Nach dem Abstieg 1992 verließen einige Spieler den Verein. Kyritsis blieb. Seine Tore halfen unter Trainer Ralf Kaika zum direkten Wiederaufstieg. 1995 verabschiedete er sich mit dem Aufstieg in die Bezirksliga, der Coach hieß Alexander Rüster. Thomas Jörg hatte ein Angebot als Spielertrainer des FSV Steinweiler erhalten, Kyritsis ging mit ihm. Dort „Im Rott“ beendete er mit 42 Jahren seine aktive Karriere. Der FSV wurde zu seinem Herzensverein.

Mit Steinweiler verbunden

„Ich habe dort immer sehr viel Wertschätzung erfahren und viele Freunde fürs Leben gefunden. Ich gehe dort heute noch sehr gerne hin“, erzählt Kyritsis. 2011 legte er im Herxheimer Pamina-Schulzentrum bei Max Sitter, Andreas Gottwald und Ralf Jäger zum zweiten Mal die Prüfung als Schiedsrichter ab. Seitdem leitet er für den FVP Maximiliansau jährlich rund 50 Spiele bis zur A-Klasse, bei den Junioren und Frauen bis zur Landesliga. Er pfiff das Kreispokalfinale der Frauen SG Leimersheim/Neupotz - FFV Fortuna Göcklingen II (1:0) in Minfeld 2017.

Selbstkritik und Applaus

Kyritsis geht mit sich sehr selbstkritisch um. Nach einem AH-Kreispokalfinale haderte er tagelang mit der seiner Meinung nach schlechten Leistung. Einmal hat er sich besonders gefreut: Nach einer Begegnung in der A-Klasse Bruchsal applaudierten ihm die Zuschauer.

Er findet es sehr schade, dass der Austausch mit dem badischen Verband auf Eis gelegt worden war. Er ist beeindruckt von der hohen Wertschätzung, die Referees jenseits des Rheins entgegengebracht werde.

Auf dem Platz ein „Hitzeblitz“

Kyritsis sieht es als Vorteil, selbst lange gekickt zu haben: „Da kann man sich viel besser in die Spielsituation hineinversetzen. Ich war selbst ein Hitzeblitz auf dem Platz.“ Er kann es nachvollziehen, dass junge Unparteiische nach kurzer Zeit wieder aufhören. Als Trainer der E-Junioren erlebt er oft mangelnden Respekt und Aggressionen von Eltern und Betreuern.

Seit 31 Jahren arbeitet der gelernte Gas-Wasser-Installateur bei Mercedes-Benz. Im Global Logistics Center in Germersheim arbeitet er im Zweischichtbetrieb. In seiner Freizeit fährt er gerne mit dem E-Mountainbike. Urlaub verbringt er mit seiner Familie gerne in der griechischen Heimat seiner Vorfahren.

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