Am Rande Der andere Faschingssamstag

Fasching mal anders in der Rheinberghalle.
Fasching mal anders in der Rheinberghalle.

Die Handballer in Kuhardt und ihr Versuch, die Rheinberghalle dicht zu bekommen.

Landauf und landab die gleiche Problematik. In die Jahre gekommene Sporthallen mit großem Renovierungsbedarf treffen auf leere kommunale Kassen und Brandschutzauflagen, die sich scheinbar potenziert haben. Mancherorts tropft es munter vom Hallendach und Handballspiele fallen aus. Ob der ewigen Streiterei um Sanierungsgelder treten ganze Gemeinderäte zurück, oder Hallen werden kurzerhand geschlossen. Aber halt: In Kuhardt, zuletzt musste die Gaststätte schließen, haben ein paar Leute ein anderen Weg gefunden.

Mehrere Versuche gescheitert

Der Regenproblematik wollten sie in Kuhardt zuerst mit einer Abdichtung des Daches von außen begegnen. Mehrere Versuche diesbezüglich brachten allerdings keine befriedigende Lösung. Die auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage erschwerte zudem anscheinend diese Bemühungen. Wo guter Rat teuer ist, braucht es kluge und innovative Köpfe, um der Lage wieder Herr zu werden. Und siehe da: Die Führung des TSV Kuhardt brachte aus eigenem Antrieb ein eigenes Konzept zur Abdichtung von innen auf den Weg.

600 Ösen gesetzt

Unter Federführung und professioneller Planung von TSV-Mastermind Matthias Götz wurden ein Schlachtplan entworfen und Material beschafft. Als andere zum Fasching gingen, waren andere zum Arbeitseinsatz in der Kuhardter Sporthalle. An drei Gerüsten wurden 31 Gerüsthöhenmeter aufgebaut. 335 Quadratmeter brandschutzgeeignete Folie wurde zugeschnitten, gefaltet und geöst. 250 Meter Stahlseil wurde zugeschnitten und konfektioniert. 69 Befestigungspunkte wurden am Hallendach montiert, 600 Ösen gesetzt.

133 Helferstunden

An drei Tagen kamen 133 Helferstunden zusammen, wie die Handballer mitteilten. Am Faschingssamstag haben Helfer in einer 14-Stunden-Schicht Folien an der Hallendecke angebracht, um die neuralgischen Punkte des Wassereintritts abzudecken. Sie hoffen, mit dieser Aktion die Rheinberghalle wieder für Handball, aber auch Tennis und Badminton und andere Sportarten fit gemacht zu haben. Sie danken ganz besonders Malermeister Thomas Braun, der am Rheinberg zu Hause ist. Jetzt ist abwarten angesagt: Hält das Konzept bei längerem Regen durch? Bleibt der Hallenboden trocken? Man mag es den Helfern zu wünschen.

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