Lokalsport Südpfalz „Ackes“ will aufs Podium

KANDEL (mame). Rund 190 Radfahrer werden in Kandel am Sonntag zum Rennen „Rund um den St. Georgsturm“ erwartet. Im Hauptrennen steckt mehr Qualität im Fahrerfeld, als es die Zahl der rund 50 Starter vermuten lässt.

Ein Grund ist die Sixday-Night im badischen Oberhausen. Zu diesem Einladungsrennen reisen Spitzenfahrer aus ganz Deutschland an, einige von ihnen nutzen die Gelegenheit, um am Tag darauf in Kandel noch den einen oder anderen zusätzlichen Euro einzufahren. Schließlich leben viele der Bahnrad-Asse hauptsächlich von den Einnahmen, die ihnen ihr Sport beschert. So wollen „dieses Mal ziemlich sicher“ die Irschenberger Leif Lampater und Christian Grasmann starten, nachdem sie in Lustadt zwar auf der Meldeliste standen, jedoch nicht anreisten. Lampater entschuldigte sich. Diesmal ist der Start fix – wenn es heute nicht regnet. Dann müssten die Bahnradsportler in Oberhausen am Sonntag ran. Das gilt nicht nur für die beiden Bayern, sondern auch für Marcel Barth, Sascha Damrow, Theo Reinhard – und Lokalmatador Pascal Ackermann. „Ackes“ will aufs Podium, die Form ist gut. Vergangene Woche zeigte er dem Bundestrainer Ralf Grabsch mit Platz zwei beim Bundesligarennen in Ingolstadt, dass die Ausbootung zur U23-Europameisterschaft ein Fehler gewesen sein könnte. „So richtig verstanden habe ich das nicht, denn ich war bis zuletzt dafür vorgesehen“, erklärt der 20-Jährige. Er blickt auf eine schwierige Zeit zurück. Im Winter wurde er nochmals am Knie operiert, Spätfolgen eines Sturzes bei der Junioren-WM 2012. Der Saisoneinstieg verlief daher schleppend. Zudem wurde der Wettkampfmodus in seiner Paradedisziplin Omnium verändert. Dort wollte er sich für Olympia 2016 in Rio de Janeiro empfehlen. Schnee von gestern: „Das Punktefahren hat jetzt zu viel Gewicht. Damit liegt mir diese Disziplin nicht mehr“, erklärt der Minfelder, der am 1. September sein Bundesfreiwilligenjahr beim Radsportverband beendet und zur Bundeswehr wechselt, wo er in Hannover seine Grundausbildung absolvieren wird. Wie es dann weitergeht, weiß der ehemalige Juniorenweltmeister noch nicht: „Ich hänge irgendwie ein wenig in der Luft. Ich denke aber, dass ich bei rad-net Rose bleibe.“ Der Start in Kandel ist Ackermann wichtig, er hat mit Reinhardt, Felix Intra und dem Offenbacher Joshua Stritzinger drei Teamkollegen zum Start überredet. Sie sollen ihm helfen gegen die starken Mannschaften. Jonas Eichardt wird als einziger Akteur im Hauptrennen das Kandeler Trikot tragen. Nach dem späten Aufrücken in die B-Klasse Ende der vergangenen Saison konnte er den Anschluss noch nicht finden. Im Rennen der Frauen steht die Bronzemedaillengewinnerin der Deutschen Meisterschaft, Martina Zwick (Landau), ebenso auf der Meldeliste wie die für den RSV Rülzheim startende Daniela Gaß. Zwick hat indes wohl andere Verpflichtungen. Die für den Ausrichter startende Louisa Kuntz hofft auf den Sieg bei den Juniorinnen. Schwach besetzt sind die Nachwuchsklassen. Da hilft es in diesem Jahr auch nicht, dass die Wettbewerbe wieder zum Saar-Pfalz-Cup zählen. Der Grund sind wohl zwei parallel stattfindende deutsche Etappenrennen, die auf den Nachwuchs eine höhere Anziehungskraft ausüben. Bei den Schülern U15 starten David Giousouf und Max Rung im Kandeler Trikot. Siegchancen haben sie bei normalem Rennverlauf nicht.

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