Landau Seebrücke: Demo in Landau für Flüchtlingsrettung i

Ein Helfer öffnet eine Rettungsdecke für Flüchtlinge, die vor Spanien aus dem Mittelmeer gerettet wurden.
Ein Helfer öffnet eine Rettungsdecke für Flüchtlinge, die vor Spanien aus dem Mittelmeer gerettet wurden.

„Stoppt das Sterben im Mittelmeer“ – das ist das Motto einer Seebrücke-Demonstration, die am Samstag, 27. Oktober, ab 12 Uhr vom Bahnhofsvorplatz zum Stiftsplatz ziehen wird und sich mit der europäischen Flüchtlingspolitik kritisch auseinandersetzt.

Zu der Veranstaltung rufen „Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz“ und andere Gruppen auf Facebook auf. Veranstalter sind Jusos, Grüne, die Amnesty-Hochschulgruppe und der Asta, Piratenpartei, DGB, das Haus Südstern und weitere. Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung, die sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten fordert. Sie wendet sich gegen Tendenzen wie in Italien oder Malta, wo Rettungsschiffe privater Flüchtlingshilfeorganisationen kaum noch anlegen oder gar nicht mehr aus Häfen auslaufen dürfen, und wo Kapitäne solcher Schiffe vor Gericht gestellt werden. Im Aufruf heißt es, dass in diesem Jahr schon mehr als 1500 Menschen im Mittelmeer ertrunken sind. Die europäische Politik blockiere systematisch die private Seenotrettung und nehme damit bewusst den Tod vieler weiterer Menschen in Kauf. Teilnehmer der Kundgebung, die sich „gegen eine Politik des Wegsehens“ und auch gegen rechte Parolen wendet, werden gebeten, ein orangefarbenes Tuch oder Kleidungsstück zu tragen. Tanja Sattler, die Vorsitzende von Aufstehen gegen Rassismus, berichtet, dass jetzt gar keine privaten Retter mehr auf dem Mittelmeer unterwegs seien. Sie wirft auch der Bundesrepublik eine Abschottungspolitik vor und hofft auf „ein deutliches Signal aus Landau nach Berlin und Brüssel, dass die Bürger nicht mehr gewillt sind, dem täglichen Sterben auf dem Meer zuzusehen“. Sie fordert eine Rückbesinnung auf die humanitären Werte Europas. Sattler freut sich besonders, dass die DRK Wasserwacht Südliche Weinstraße und die DLRG Landau die Demo unterstützen, indem sie Rettungswesten bereitstellen. Nach gestrigen Angaben der Stadtverwaltung ist die Demo angemeldet; die Veranstalter haben rund 400 Teilnehmer angegeben.

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