Kreis Südliche Weinstraße Rettung für Kolmerbergkapelle

Das Interesse von Bürgern, Geduld und Hartnäckigkeit haben sich ausgezahlt. Die Wallfahrtskapelle „Unsere Liebe Frau vom Kolmerberg“ bei Dörrenbach, im Volksmund Kolmerbergkapelle genannt, kann vor dem Verfall gerettet werden. Grund ist die erstmalige Änderung der Rechtsgrundlagen für die Förderung von Wallfahrtskapellen durch das Bistum Speyer. Im Frühjahr ist Baubeginn. Der Kostenvoranschlag liegt bei rund 765.000 Euro.

„Mit einem Zuschuss in dieser Höhe haben wir nicht gerechnet“, freut sich Simon Lerch von der katholischen Kirchenstiftung Dörrenbach. Mit 459.000 Euro, das sind 60 Prozent der Baukosten, bezuschusst das Bistum nach der Gesetzesänderung jetzt den Erhalt des historischen Kleinods. Dafür wurde ein Kirchengesetz geändert, denn bisher hat das Bistum Kapellen nicht gefördert. „Große Wallfahrtskapellen mit überpfarrlicher Bedeutung, deren Baulast von der zuständigen Kirchenstiftung und Kirchengemeinde nicht getragen werden kann, können im Einzelfall mit 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten bezuschusst werden“, heißt es im Gesetzestext. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht allerdings nicht. Weitere Zuschussgeber sind die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit 90.000 Euro, die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz mit 30.000 Euro, der Förderverein Kolmerbergkapelle mit mindestens 20.000 Euro, die Pfarrei Bad Bergzabern mit 100.000 Euro und die katholische Kirchenstiftung St. Martinius in Dörrenbach als Eigentümerin der Kapelle mit 66.000 Euro. Insgesamt 765.000 Euro. Als im Frühjahr 2017 bekannt wurde, dass die Kapelle wegen Einsturzgefahr geschlossen werden muss, war es für die Kirchenstiftung ein Paukenschlag, damals ohne jede Hoffnung, das Gebäudeensemble grundsanieren zu können. Trotzdem gründete sich ein Förderverein, der Spenden von mehr als 20.000 Euro gesammelt hat, angesichts der Gesamtsumme aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Kirchenstiftung und Bernd Höckelsberger, Pfarrer der Pfarrei „Heilige Edith Stein“ mit zwölf Gemeinden, gaben nicht auf, und das „Wunder“ in Form einer Förderung durch das Bistum Speyer geschah. „Bis Ende dieses Jahres soll die Planung abgeschlossen sein, im Frühjahr wollen wir mit den Bauarbeiten beginnen, die bis Ende 2019 abgeschlossen sein sollen“, informiert Lerch. Derzeit werde auch ein pastorales Konzept, weltlich ausgedrückt: ein Nutzungskonzept, erarbeitet, so Lerch. Die Kolmerbergkapelle soll als Marienwallfahrtsort stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, unter anderem auch mit weiteren Feiern an kirchlichen Festtagen. 1470 wurde die Kolmerbergkapelle erstmals urkundlich erwähnt, seit 1829 ist sie im Besitz der Katholischen Kirche. Nicht nur Wallfahrer hat die idyllisch gelegene Kapelle angezogen, Tausende besuchten die sonntäglichen Gottesdienste, und viele Jugendgruppen haben in der rund 100 Quadratmeter großen Klause, die an die Kapelle angebaut ist und ebenfalls saniert wird, eine schöne Zeit verbracht. In der Klause hat der Einsiedler Martin Schaaf gewohnt, der von 1804 bis 1815 die Kapelle ausgebaut hat. Bisher wurden die Pflege des Anwesens mit großem Außengelände und Kreuzweg sowie die Bewirtung der Besucher ehrenamtlich betrieben. Spenden Stichwort „Kolmerbergkapelle“, Sparkasse Südliche Weinstraße, Iban: DE19 5485 0010 1700 2200 88; VR-Bank Südliche Weinstraße-Wasgau, Iban: DE98 5489 1300 0061 4062 04 .

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