Kreis Germersheim „Jeder Jugendliche kann vorbeikommen“

Steht auch im Tischkicker ihre Frau: Jugenzentrumsleiterin Simone Bräun.
Steht auch im Tischkicker ihre Frau: Jugenzentrumsleiterin Simone Bräun.

„Ich wünsche mir, dass uns die Gesellschaft so vorurteilsfrei begegnet, wie wir den Jugendlichen und den Besuchern begegnen.“ Diesen Wunsch für das Jugendzentrum formuliert Simone Bräun im Gespräch mit der RHEINPFALZ .

„Wir sind ein Jugendzentrum. Wir nehmen die Jugendlichen erst einmal so an, wie sie sind – mit all ihren Stärken und Schwächen“ sagt Simone Bräun. „Bei uns gibt es keine Noten, keinen Leistungsdruck, keine Unterschiede nach kulturellem Hintergrund oder sozialer Herkunft“. Das Jugendzentrum in Germersheim ist ein offenes Haus, jeder ist willkommen, jeder kann vorbeikommen von Beginn des Schulbesuchs bis zum Ende der Ausbildung. Rund 40 bis 50 Besucher tun dies täglich, nehmen eines der vielen Angebote im Jugendzentrum wahr. Ob Billard, Kicker, Spiele aller Art oder Internet-Café im offenen Bereich oder eine der Gruppen, die sich unter einem bestimmten Thema zusammenfinden (Musikstudio, Kreativ-Werkstatt, DJ-AG, Kino) – Langeweile kommt sicher nicht auf. „Wir machen niedrigschwellige Angebote, begegnen den Jugendlichen vorurteilsfrei und stellen keine Forderungen. Was nicht heißt, dass es nicht doch auch Regeln gibt.“ Gepflegt werde der ständige Dialog mit den Besuchern im Jugendzentrum und verzichte dafür auf Moralpredigten. „Wir geben Leitplanken für den respektvollen Umgang miteinander, für eine demokratische Grundhaltung – und lassen den Jugendlichen Raum, sich auszuprobieren“ erläutert Bräun. Die Jugendlichen seien offen dafür und kooperativ, wohl auch dank des wertschätzenden Umgangs, den sie erfahren. Simone Bräun freut sich, dass der Anteil der Mädchen im Jugendzentrum gestiegen ist. Freitags heißt es bis 18 Uhr „Girls only“ im Jugendzentrum und vom 23. bis 27. April ist gar eine ganze Mädchenwoche geplant. Diese geschlechtsspezifischen Öffnungszeiten haben mittlerweile auch dazu geführt, dass Mädchen auch während der anderen Zeiten öfter ins Jugendzentrum kommen. Ehe Simone Bräun nach Germers-heim kam, waren nicht alle Stellen beim IB besetzt. Diese Vakanzen gehören der Vergangenheit an, was sich auch positiv auf die Arbeit auswirke. „Wir können mehr präsent sein und haben mehr Zeit für die Anliegen der Jugendlichen“ sagt Bräun. Neu besetzt ist mit Alev Ucaner auch die halbe Stelle im Jugendtreff Sondernheim. Bräun ist offen für Kooperationen, zum Beispiel mit Vereinen und Schulen, um neue Ideen zu entwickeln und das Jugendzentrum für einen größeren Besucherkreis interessant zu machen. Das Jugendzentrum ist von 14.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet.

x