Karlsruhe Hunde hetzen wohl vier Rehe zu Tode

«Waldsee.»Vier tote trächtige Rehe machen Josef Zickgraf zu schaffen. Der Mitpächter des Waldseer Jagdreviers sagt, dass die Tiere von Hunden zu Tode gehetzt wurden. Er appelliert an die Vernunft der Halter.

Es sind keine schönen Bilder, die Josef Zickgraf auf den Tisch legt. Sie zeigen vier tote Rehe, alle trächtig, die wahrscheinlich von großen Hunden getötet wurden. Die Fotos machen den langjährigen Revierbetreuer und nun Mitpächter des Jagdreviers der Ortsgemeinde Waldsee traurig. Er wurde auf die toten Tiere vor einigen Wochen aufmerksam gemacht und hat sie sich näher angeschaut. „Das waren große Hunde“, ist sein fachmännisches Urteil. Bei einem Tier wurde die Kehle zerfetzt. Die anderen drei Rehe haben ein gebrochenes Genick. Sie lagen in der Nähe von Zäunen. Gehetzt von wildernden Hunden rennen die Rehe panisch gegen Zäune und brechen sich dabei das Genick, erklärt Zickgraf. Den Hunden gibt Zickgraf keine Schuld. „Die können nichts dafür, das ist ihr uralter Jagdtrieb“, sagt er. Er nimmt die Halter in die Verantwortung. Die Aussage, dass die Hunde keinem Reh etwas tun würden, lässt er nicht gelten. „Das weiß doch das Reh nicht, das in Panik gerät und flieht“, sagt er. Er habe schon Hinweise bekommen, welche Hunde die Tiere gejagt haben, aber er möchte niemanden verdächtigen, wenn er es nicht selbst sieht. „Liebe Hundefreunde, bitte helfen Sie mit, diese unverantwortlichen Halter, die ihre Tiere frei laufen lassen, zu ermitteln“, appelliert Zickgraf, wohl wissend, dass sich die meisten Hundehalter richtig verhalten. Der Gemeindewald sei Landschaftsschutzgebiet, in dem Hunde an die Leine müssen. Ganz besonders gilt das ab Mitte Mai, wenn die Rehe Nachwuchs bekommen. Die Muttertiere legen ihre Jungen einzeln an verschiedenen Stellen ins Gras. Wer ein Rehkitz findet, solle es nicht anfassen. Es sei nicht verlassen worden, die Mutter komme zurück, sobald Ruhe eingekehrt ist, sagt Zickgraf. Er betont, dass er immer eine gute Beziehung zu anderen Tierhaltern hatte und das auch so bleiben soll. Einen wildernden Hund hat er in 40 Jahren als Revierbetreuer und Jäger noch nicht erschossen und das hat er auch nicht vor. Er setzt auf die Einsicht der Hundehalter.

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