Kreis Germersheim Hüpfburg-Betrieb nur mit gültigem Zertifikat

Wer die Hüpfburg des Kreises ausleihen möchte, muss wissen, wie sie aufzubauen ist.
Wer die Hüpfburg des Kreises ausleihen möchte, muss wissen, wie sie aufzubauen ist.

«Kreis Germersheim.» „Hüpft sie denn her?“, fragt eine Frau, als zur offiziellen Uhrzeit vor der Fuchsbachhalle noch keine Hüpfburg zu sehen ist. Rund 30 Teilnehmer haben sich eingefunden, um ein aktuelles Zertifikat für den Betrieb einer Hüpfburg zu erwerben. Hierbei genügt, genau hinzuschauen und hinzuhören. Nur ein Quartett muss kräftig mit anpacken.

Die Hüpfburg des Kreisjugendring (KJR) ist ein Renner. „Sie wird gut vermietet und jedes Jahr kommen zwischen 25 und 40 Interessierte zu unserer Schulung“, sagt die KJR-Vorsitzende Nathalie Dernberger. Zwölf Jahre lang hat die aktuelle Hüpfburg treue Dienste geleistet. Demnächst wird sie einer Neuen weichen müssen. „Die gute Nachricht ist, dass es bisher keine schlechten Nachrichten gab, weil nie etwas passiert ist“, lacht Achim Frey. Er ist 2. Vorsitzender des KJR und wird die Schulung leiten. Immerhin rund 10.000 Euro kostet so ein überdachtes Riesentrampolin. Doch für heute ist die Alte noch gut genug. Die Schulung über den ordnungsgemäßen Umgang ist zwingende Voraussetzung, sich diese ausleihen zu dürfen. Das Zertifikat ist dann drei Jahre lang gültig. Das Zertifikat des Jugendleiters Christian Kraus des FSV Steinweiler ist abgelaufen. Für das Dorffest im Juni organisiert sein FSV ein Jugenddorf, in dem die Hüpfburg eine Attraktion sein soll. Konzentriert schaut Kraus jetzt zu, wie vier Teilnehmer die Riesenplane aus dem Hänger ziehen. „Das genaue Gewicht weiß ich nicht, aber für drei ist es schon zu schwer“, ruft Achim Frey. Prompt gehen die vier Freiwilligen, drei junge Männer und eine Frau, alleine schon beim Herausziehen in die Knie. Dann ist eigentlich alles ganz einfach. Die Hülle wird ausgebreitet und der Ansaugrüssel über das Gebläserohr gezogen. Wer im Sexualkundeunterricht aufgepasst hat, ist bei dieser Prozedur klar im Vorteil. „Das Teil hat keinen Schalter, also Stecker rein und das Ding brummt“, gibt Frey eine launige Ansage. Und schon geht der Kuchen auf. Dann steht eine ausgewachsene Hüpfburg auf dem Parkplatz. Frey: „Erfahrungsgemäß weiß ich, dass es keine zwei Minuten dauert und das Ding gestürmt wird.“ Frey gibt weitere Tipps, um im Hüpfburg-Einsatz die völlige Anarchie zu vermeiden: „Wer sich nicht benehmen kann, gleich anpfeifen!“ Oder: „Man darf sie nicht aus den Augen lassen!“ Sind jetzt die Kinder oder die Erwachsenen gemeint? „Ganz wichtig, wenn ihr Kinderschminken anbietet: erst die Hüpfburg und dann erst Schminken.“ Denn ansonsten würde Schrubben auch nicht mehr viel helfen. Zur Plackerei artet dann das Zusammenpacken aus. Wieder mühen sich dieselben Freiwilligen an dem nicht leichter gewordenen Material ab. Sie tun sich schwer, niemand der Umstehenden hilft. Schließlich schnauft die Frau tief durch und ruft: „Kann nicht mal noch ein Mann kommen? Es ist ja schlimm!“ Schließlich kommt tatsächlich einer und packt mit an. Nach letzten Tipps für das ordentliche Verladen beendet Frey die Schulung. Die Zertifikate werden verteilt. Die jungen Niklas und Pascal von den Pfälzer Gugge-Glucke in Rülzheim freuen sich: Ende Juni richten sie ein Festival zum 15-jährigen Bestehen ihres Vereins aus, natürlich mit Hüpfburg. Ob sie in einer solchen als Kinder auch gerne herumgetobt haben? „Na klar!“, grinsen sie. Im Netz www.kjr-germersheim.de

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