Lokalsport Südpfalz Fußball: Jahn Zeiskam legt sich ein Kuckucksei ins Nest

Riesenchance nach einer Ecke für Zeiskam, Anes Klinic schießt drüber. Torwart Benjamin Klein wäre machtlos gewesen.  Foto: Ivers
Riesenchance nach einer Ecke für Zeiskam, Anes Klinic schießt drüber. Torwart Benjamin Klein wäre machtlos gewesen.

Stinksauer ist Sahin Pita nach dem Auftritt seines TB Jahn Zeiskam am Ostermontag gegen den SV Steinwenden. In den letzten sieben Minuten gibt der Verbandsligist eine Führung her, verliert 1:2 und verpasst es, sich weiter Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.

Es war ein dickes Kuckucksei, das Sahin Pita, dem Trainer TB Jahn Zeiskam, an diesem eigentlich so schönen Ostertag ins Nest gelegt wurde. Und dann noch von der eigenen Mannschaft. Für deren Larifari-Auftritt hatte der am Saisonende scheidende Übungsleiter eigentlich keine Worte.Das Spiel hatte eine Vorgeschichte. Die Gäste aus Steinwenden beklagten sich schon im Vorfeld über die Ansetzung dieses Spiels, mussten sie doch am Samstag gegen Gau-Odernheim auflaufen (1:3). „Wir haben locker trainiert, hatten gestern frei“, machte auch Pita deutlich, dass seine Mannschaft bevorteilt in dieses wichtige Spiel in der Abstiegszone ging. „Ein Verbrechen“ nannte Steinwendens Trainer Bernd Ludwig diese Ansetzung – „auch wenn es jetzt gut für uns ausgegangen ist“. Pita anerkannte die kämpferische Willensleistung des Gegners und ging mit seiner Elf hart ins Gericht.

Zeiskam hätte schnell in Führung gehen können

Zum Spiel: Sekunden nach dem Anpfiff setzte sich Florian Bicking gegen Marian Kolb und Anes Klicic durch, das TB-Gehäuse verfehlte er knapp. Dann erspielten sich die Hausherren Möglichkeiten, waren aber bei der Ausführung inkonsequent. Maurice Hafners Kopfball traf die Latte (6.), Klinic schoss nach der folgenden Ecke aus vier Metern frei über das Tor. Dennis Klein setzte einen Konter knapp am langen Pfosten vorbei (10.) und schloss vier Minuten später frei stehend schwach ab. Dann war es wieder Hafner, der eine Flanke volley nahm, aber bei dieser Großchance das Spielgerät übers Gebälk bugsierte (27.). Besser endete das Zusammenspiel mit Christian Liginger, der zuerst zögerte, auf Hafner ablegte, der wiederum quer zu Liginger passte. Nun brauchte der nicht gedeckte TB-Angreifer sich nur noch die Ecke aussuchen und traf ins lange Eck (40.).

Eric Biedenbachs beste Aktion war ein Freistoß aus 22 Metern kurz vor dem Seitenwechsel, den SVS-Torwart Benjamin Klein zur Ecke klärte.

Nach der Pause agierte Biedenbach zunehmend unglücklicher im Sturmzentrum. Er verpasste es, für das 2:0 zu sorgen, als er frei aufs Gästetor zulief, dann zögerte und lieber auf einen Strafstoß spekulierte, statt das Leder direkt ins Netz zu jagen (52.). Schiedsrichter Rau (Nierstein) tat ihm den Gefallen nicht.

In den letzten 20 Minuten wird der Gast aktiv

Zeiskam wähnte sich auf der sicheren Seite. Dennis Klein vergab direkt vor seiner Auswechslung noch eine weitere Möglichkeit, schoss übers Tor (68.).

Als Elias Schulze zum ersten Mal den Ball per Kopf ins Zeiskamer Tor bugsierte, stand der Steinwendener im Abseits. Dies zeigte, dass Zeiskams 1:0-Führung nicht in Stein gemeißelt war. Die Gäste wurden wieder aktiver, angetrieben von Wirbelwind Kevin Amaizo und Markus Klotz in der Mittelfeldzentrale, während der TB Struktur verlor, konditionell nicht auf der Höhe wirkte, vorne keine Bälle mehr festmachen konnte.

Nachdem die Hausherren Glück hatten, als Johannes Strasser übers Lattenkreuz köpfte, bestrafte Schulze die behäbigen Zeiskamer in der Schlussphase. Zuerst nach einem Ballverlust mit anschließender Diskussion zwischen Liginger und Muhammed Bahar, während die Flanke auf Schulzes Schädel zusegelte und von dort über Torwart Steffen Hess ins Tor tropfte (83.). Dann nach einer Ecke, als Schulze wieder richtig stand und aus dem Gewühl heraus traf (85.).

Pita kritisierte die Einstellung seiner Spieler: „Außerdem haben wir immer die falschen Entscheidungen getroffen. Ich bin total enttäuscht. Steinwenden hat in der zweiten Hälfte total gekämpft, wir haben keine Einstellung gezeigt. Gegen einen Gegner, gegen den man gewinnen muss, mussten wir zittern – und haben noch verloren. So reicht es nicht. Mit einem Sieg wäre es im Abstiegskampf viel leichter geworden.“ Die Chance war vertan, mit dem SVS nach Punkten gleichzuziehen. Zeiskams Trainer: „Im Abstiegskampf muss man die Ärmel hochkrempeln und kämpfen. Das fehlte heute schon in der Kabine vor dem Spiel.“

x