Lokalsport Südpfalz Fink fackelt nicht lange

Der Herxheimer Benedict Kartheuser macht Bekanntschaft mit Mohammed Abdul-Fattah. Rechts der Kandeler Kubilay Sahin.
Der Herxheimer Benedict Kartheuser macht Bekanntschaft mit Mohammed Abdul-Fattah. Rechts der Kandeler Kubilay Sahin.

«HERXHEIM.» Etwas glücklich gewann der SV Viktoria Herxheim gestern Abend das Südpfalzderby in der Fußball-Landesliga Ost gegen den FC Bienwald Kandel mit 4:2 (2:1).

Beide Teams betrieben Werbung für den Fußballsport, weil sie von Beginn an taktische Zwänge über Bord warfen und mit offenem Visier den direkten Weg zum gegnerischen Tor suchten. So entwickelte sich eine gutklassige und gegen Ende dramatische Partie, die eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt hätte. Vor allem in der ersten Hälfte erarbeiteten sich die Gäste ein deutliches Chancenplus, die Gastgeber setzten brutale Effizienz dagegen. Bei ihrem ersten nennenswerten Vorstoß gingen sie durch den blendend aufgelegten Julian Hahn in Führung, er traf aus kurzer Distanz zum 1:0 in der 14. Minute am langen Pfosten. Kandels Keeper Pascal Böllinger hatte Probleme mit einer Rechtsflanke von Mihai Petrescu, die immer länger wurde. Sechs Minuten später traf Pascal Hüll mit einem Distanzschuss aus 20 Metern, der halb hoch im linken Eck landete: 1:1. Kurz darauf scheiterte er von der Strafraumgrenze an Dennis Karn. Herxheims Keeper hielt danach mehrfach seine Farben im Spiel. Er parierte einen Hüll-Schuss nach Flanke von Lukas Seringer (24.), gegen Colin Meyle klärte er aus halb rechter Position (30.), seine Fußabwehr verhinderte einen Treffer von Sven Kollenda (34.). Herxheim hatte ebenfalls Gelegenheiten: Einen Petrescu-Freistoß konnte Böllinger nur abklatschen, Yanik Wagner klärte (17.). Eine Minute vor der Pause erzielte Hahn mit seinem zweiten Treffer aus acht Metern nach Hereingabe von Marco Krucker das 2:1. Rolf Wetzka, Nachfolger von Mario Krüger als Marketing-Vorstand bei der Viktoria, sagte zur Pause: „Unter dem Strich ist es eine sehr glückliche Halbzeitführung, weil Kandel mehr Chancen hatte.“ In der 62. Minute krönte Kandels Mert Cetinkaya seinen Sololauf über das halbe Feld mit dem 2:2. Er traf mit einem Flachschuss aus 20 Metern ins linke untere Toreck. In der 69. Minute machte Böllinger seinen Fehler beim Gegentor wieder gut: Zunächst entschärfte er einen Freistoß von Julian Hahn, um dann mit tollem Reflex den Nachschuss von Petrescu zu entschärfen. In den letzten zehn Minuten hatten die Gastgeber mehr Ballbesitz, dennoch fiel das 3:2 in der 90. Minute etwas überraschend. Die Kandeler verloren das Leder im Mittelfeld. Die Kugel sprang zum eingewechselten Nicolas Fink, der fackelte nicht lange und zog volley von der Strafraumgrenze unhaltbar zum 3:2 ab. Cristian Cenusa setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt, er verwandelte einen Strafstoß zum 4:2. Joker Alexander Skoczowski war von Kandels Kapitän Yanik Wagner zu Fall gebracht worden. Der sagte nach der Partie: „Es fehlen einem die Worte, wenn das klar bessere Team verliert.“ Für Kandels spielenden Co-Trainer Lucas Groß „sitzt der Stachel tief, weil die Partie schon zur Halbzeit zu unseren Gunsten hätten entschieden sein müssen.“ Viktoria-Coach Christian Slatnek sagte: „Natürlich sind die späten Gegentore für Kandel bitter. Allerdings sind unsere beiden Gegentreffer nur durch individuelle Fehler entstanden. Das hat mich trotz des Sieges etwas geärgert.“ So spielten sie SV Viktoria Herxheim: Karn - Kartheuser (70. Fink), Bayer, Cenusa, Gehrlein - Schultz, Krucker - Petrescu, Imre, Hahn - Hadrosek (82. Skoczkowski) FC Bienwald Kandel: Böllinger - Wagner, Seringer, Florea, Cetinkaya - Sahin, Groß - Kollenda, Hüll, Abdul-Fattah (79. Amezoug) - Meyle Tore: 1:0 Hahn (14.), 1:1 Hüll (20.), 2:1 Hahn (44.), 2:2 Cetinkaya (62.), 3:2 Fink (90.), 4:2 Cenusa (90.+2, Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Fink - Wagner, Florea - Beste Spieler: Karn, Hahn - Sahin, Seringer - Zuschauer: 570 - Schiedsrichter: Mai (Kaiserslautern)

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