Karlsruhe Ein feiner Nebel Sonnenschutz

Der Prototyp ist fertig: Carsten Conrad steht in der späteren Cremedusche, Daniel Szkutnik hält eine Kapsel für die Sonnencreme,
Der Prototyp ist fertig: Carsten Conrad steht in der späteren Cremedusche, Daniel Szkutnik hält eine Kapsel für die Sonnencreme, Patrick Rößler hält im Umkleide-Bereich den Anleitungsmonitor an die Wand.

«»Sie wollen zunächst in Fünf-Sterne-Hotels in südländischen Regionen mit ihrer neuen Sonnendusche durchstarten: Hinter dem noch jungen Unternehmen stecken neben Namensgeberin Julia Englert die Geschäftsführer Carsten Conrad und Daniel Szkutnik sowie der Technische Leiter Patrick Rößler. Die Entwickler sind zuversichtlich, sich am touristischen Markt etablieren zu können. „Wir haben zunächst Befragungen in Hotels und bei Kreuzfahrtschiffen gemacht, um den Bedarf einzuschätzen und die Möglichkeiten der Umsetzung abzuklopfen“, sagt Conrad. Die Angesprochenen hätten begeistert auf die Idee reagiert, berichtet Conrad: „Gerade hochklassige Anbieter sind immer auf der Suche nach Innovationen.“ Die biete Julie Soley, versichert er. Zwei Mitbewerber in den USA gebe es. Die allerdings könnten weder mit ausgereifter Technik, noch mit bezahlbaren Preisen für die Nutzer punkten. „Wenn wir eine Maschine anbieten, dann muss sie auch funktionieren“, stellt Szkutnik heraus. 25.000 Euro soll die Duschkabine kosten, die tatsächlich wie eine solche aussieht. Über einen Holzboden gelangen die Nutzer in den runden Duschraum, an dessen Wänden Düsen eingelassen sind. Aus diesen wird Sonnencreme auf Knopfdruck ausgegeben, als feiner Nebel, der sich nahtlos auf der Haut verteilt. Lediglich der Kopf wird dabei ausgespart und kann individuell eingecremt werden. Der technische „Butler“ soll für mehr Sicherheit beim Sonnenbaden sorgen – das ist der Leitgedanke, der hinter der Erfindung steckt. Es werde in der Praxis zu wenig und nicht flächendeckend gecremt, sagt Szkutnik und erklärt damit zugleich, wie die Idee zum Produkt zustande kam. Mittels Kanister- oder Kapsellösung kann die Sonnencreme-Dusche funktionieren. Welche Variante konkret in den ersten Hotels angewendet wird, ist noch nicht entschieden. Wo direkt der erste Standort sein wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Auf lange Sicht hofft das Gründerteam auch auf den Einsatz der pfälzischen Duschen in Krankenhäusern. Speziell bei Brandopfern könne das hilfreich sein, meint Szkutnik. Speyer als Standort des Unternehmens sei gut wegen des „infrastrukturellen Drehkreuzes“, also der Lage an bedeutenden Verkehrswegen. Wie berichtet, hat die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz die Unternehmer mit 100.000 Euro unterstützt, wofür sie ein Zehntel der Anteile an der GmbH erhielt. Dafür war die Wahl eines Standorts in der Region Voraussetzung. „Hier haben wir außerdem Werkshallen, in denen wir arbeiten können, wenn die Aufträge angelaufen sind“, fügt Szkutnik an. Julie Soley will im ersten Schritt mit Kanistern arbeiten. Bei der Sonnencreme setzt das Unternehmen auf mittelständische Anbieter. Ob die Benutzung über einen Chip oder über die Hotelkarte erfolgt, muss ebenso noch ausgelotet werden wie einige technische Feinheiten. Einige Monate bleiben dem Team dafür noch Zeit.

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